Energie, Umwelt & Verkehr

Bessere Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie erforderlich

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut fordert von der Europäischen Union ein besseres Verständnis der zahlreichen mittelständischen Zulieferer in der Automobilindustrie. Verbesserungsbedarf sieht der Minister auch bei der EU-Taxonomie.

„Transformation der Automobilindustrie am Wendepunkt“: Minister fordert in Brüssel bessere Rahmenbedingungen für die Transformation der Automobilindustrie

Hoffmeister-Kraut: „Die aktuelle Krise trifft die Wirtschaft in schwierigen Zeiten. Die EU muss bei ihren Regulierungsvorhaben die Interessen kleiner und mittlerer Unternehmen berücksichtigen. Weitere Belastungen müssen möglichst vermieden werden.“

Wirtschaftsminister Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut diskutierten auf der Veranstaltung „Transformation der Automobilindustrie am Wendepunkt“ in Brüssel mit Vertretern der EU-Institutionen und der Wirtschaft über die Zukunft der Automobilindustrie und die Regulierungspläne der EU und forderten bessere Rahmenbedingungen für die Transformation.

„Die aktuelle Krise trifft die Wirtschaft in ohnehin schon schwierigen Zeiten“, so der Minister. „Versorgungsengpässe sowie Energie-, Rohstoff- und Fachkräftemangel erschweren die Transformation der Automobilindustrie bei gleichzeitig eingetrübten konjunkturellen Aussichten.“ Die EU muss bei ihren Regulierungsvorhaben die Interessen kleiner und mittlerer Unternehmen berücksichtigen. „Ein bisschen mehr Flexibilität bei so vielen Vorschriften würde den Zulieferern etwas mehr Luft verschaffen“, sagt Hoffmeister-Kraut. Sie betonte auch: „Wir müssen sehr genau überlegen, welche Maßnahmen, zum Beispiel der Green Deal, jetzt notwendig und machbar sind. Wir müssen die Klimaziele erreichen, aber wir müssen auch weitere Belastungen unserer Unternehmen wo immer möglich vermeiden.“

Hoffmeister-Kraut forderte die EU-Vertreter auf, die zahlreichen kleinen und mittelständischen Zulieferer, die ein wesentliches Fundament der europäischen Wirtschaft sind, besser zu verstehen: „Die Finanzierung der enormen Investitionen, die für die Transformation erforderlich sind, ist für den Mittelstand deutlich schwieriger Unternehmen in der aktuellen Situation und haben zudem weniger Kapazitäten für bürokratische Regulierungen.“

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Verbesserungsbedarf sah der Minister unter anderem bei der EU-Taxonomie: „Die eigene Geschäftstätigkeit taxonomiekonform zu kategorisieren ist extrem zeitaufwändig. Wer sich das nicht leisten kann, wird künftig bei der Finanzierung im Nachteil sein.“ Hoffmeister-Kraut sagte weiter: „Die EU legt zahlreiche Programme zur Defossilisierung von CO auf2– um intensivere Industrien zu unterstützen. Aber was ist mit Unternehmen, die Produkte auf Basis fossiler Brennstoffe herstellen, wie zum Beispiel die Automobilindustrie?“ Diese stehen vor ähnlichen Transformationsherausforderungen, werden aber von der EU kaum berücksichtigt. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf, so der Minister.

Auch der weitere Ausbau der E-Mobilität spielt eine wichtige Rolle. Dabei betonte der Wirtschaftsminister, dass es nicht nur um Entwicklungen in Deutschland gehe: „Für die Automobilindustrie ist es entscheidend, dass sie E-Autos auf dem europäischen Markt verkaufen kann und gleichzeitig die Verbraucher die Gewissheit haben, dass sie sich innerhalb des europäischen Marktes bewegen können EU. Bislang konzentrieren sich 75 Prozent des Ladesäulenausbaus in Europa auf drei Länder: Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Aber wir brauchen europaweit Ladestationen und ein Servicenetz für die neuen Technologien.“ Technikoffenheit forderte Hoffmeister-Kraut auch für die geplante Regulierung schwerer Nutzfahrzeuge: Hier gebe es sehr unterschiedliche Anwendungen, die sich nicht auf eine Technologie wie die Elektromobilität reduzieren lassen.

Strategiedialog Automobilindustrie

Die Veranstaltung fand im Rahmen der „Brussels Talks on Strategiedialog Automobilindustrie„ statt. Die SDA startete 2017. Innerhalb dieses Arbeitsformats arbeiten Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft daran, die Transformation eines der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes erfolgreich zu gestalten Regierung, Unternehmensleitung, Wissenschaft, Arbeitnehmervertreter und Zivilgesellschaft treffen sich, um die bisherigen Fortschritte und das weitere Vorgehen zu besprechen.Nach einer einjährigen Start- und Projektplanungsphase ging die SDA 2018 (bis 2020) in die Projektphase I 2020 in die Projektphase II.

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Strategiedialog Automobilindustrie

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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