Sloweniens Generalkonsulin Dragica Urtelj überreichte Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen traditionellen slowenischen Bienenstock. Honigbienen, Wildbienen und viele andere Insekten finden im Park der Villa Reitzenstein ein natürliches Refugium.
„Bei der Neugestaltung des Parks der Villa Reitzenstein haben wir großen Wert darauf gelegt, dass sich Honigbienen, Wildbienen und viele andere nützliche Insekten hier wohlfühlen und ausreichend Nahrung finden“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Donnerstag, 24. Juni 2021, in Stuttgart anlässlich der Präsentation eines traditionellen slowenischen Bienenstocks durch die Generalkonsulin der Republik Slowenien Dragica Urtelj. „Vor allem Wildbienen sollen hier ein Refugium haben. Schließlich werden viele ihrer Nistplätze immer noch durch Landnahme zerstört. Deshalb entstanden im Park der Villa Reitzenstein neben Bienenstöcken auch Bienenhotels und wichtige Trockenstandorte. „Der ursprünglich geplante Übergabetermin für die heutige Übergabe des Bienenstocks anlässlich der Weltbienentag am 20. Mai 2021 musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
Park der Villa Reitzenstein als Naturrefugium
„Als ich im Rahmen meines ersten Besuchs hierher kam, habe ich mit voller Begeisterung die Bienenweide und den schönen Garten gesehen. Auf dieser Basis, also dieser Beziehung zur Umwelt, hat sich schnell die Idee der Zusammenarbeit entwickelt“, sagte Generalkonsul Urtelj. „Der slowenische Umgang mit der Natur spiegelt sich auch in folgenden Fakten wider: Jeder zweihundertste Einwohner Sloweniens ist Imker. Für mehr als zehntausend Slowenen ist die Imkerei eine Lebensart mit langer Tradition. Der Krainer Lavendel ist Teil der slowenischen Nationalidentität. Auf Anregung und Initiative slowenischer Imker hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 2017 den 20. Mai zum Weltbienentag ausgerufen. Trotz der langen Tradition in Slowenien können slowenische Imker noch viel von ihren Kollegen in Baden-Württemberg. Ich freue mich sehr, dass diese Idee des Bienenstocks in Baden-Württemberg so großen Anklang gefunden hat und würde mir wünschen, dass sich hier eine Art Kooperation im Bereich der Wissenschaft entwickelt. Es soll auch ein Zeichen für den 30. Jahrestag der Unabhängigkeit der Republik Slowenien sein und zeigen, was uns verbindet. „
Der vom slowenischen Generalkonsulat in Auftrag gegebene und gefertigte Bienenstock wurde mit einer traditionell bemalten Holzvertäfelung, einer sogenannten Bienenstockfrontplatte, ausgestattet. Solche kunstvoll verzierten Bienenstock-Endbretter sind ein wertvolles Merkmal der slowenischen Volkskunst. Ein solcher Bienenstock wurde bereits den Vereinten Nationen, dem Heiligen Stuhl und der norwegischen Königsfamilie übergeben. Zwei der vier Bienenvölker im Park der Villa Reitzenstein sollen nun von den Imkern der Landesanstalt für Imkerei der Universität Hohenheim in den bunten slowenischen Bienenstock umgesiedelt werden. Der Park der Villa Reitzenstein ist speziell auf die Bedürfnisse der Bienen zugeschnitten: Auf über 1.600 Quadratmetern wurden hier naturnahe Sträucher und Rosen gepflanzt und auch Bäume, Sträucher und krautige Pflanzen bieten den Bienen einen natürlichen Lebensraum.
Aktiver Beitrag zum Artenschutz
„Schließlich sind uns die Probleme des Artenschutzes klar ersichtlich“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „In Deutschland sind mittlerweile 39 Wildbienenarten ausgestorben. Die Biomasse von Fluginsekten im Freiland ist um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Aber Insekten stehen an der Spitze der Nahrungskette. Wenn die Zahl der Insekten abnimmt, sind alle folgenden Arten betroffen. Etwa die Hälfte aller Vogelarten in Deutschland ist vom Aussterben bedroht, im Freiland sind sogar drei von vier einheimischen Vogelarten gefährdet. Experten sprechen mittlerweile vom weltweit größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier. Mit dem Lebensraum für Bienen im Park der Villa Reitzenstein wollen wir einen aktiven Beitrag zum Artenschutz leisten. „
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Inspiriert von Landesregierung BW