Verkehrsminister Winfried Hermann hat die Stadt Freiburg, den Ostalbkreis, den Rems-Murr-Kreis und den Rhein-Neckar-Kreis für ihr besonderes Engagement für die ökologische Modernisierung von Grünflächen auf Straßen geehrt.
Viele Stadt- und Landbezirke, Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg haben sich in den letzten Jahren für die biologische Vielfalt entlang der Straßen eingesetzt. Vier besonders engagierte Stadt- und Landbezirke, der Freiburger Stadtteil, der Ost-Albkreis, der Rems-Murr-Kreis und der Rhein-Neckar-Kreis, wurden vom Verkehrsminister ernannt Winfried Hermann dafür anerkannt. Aufgrund der Koronasituation musste die Veranstaltung virtuell stattfinden. „Es ist wichtig, dass Städte und Bezirke den Naturschutz zu ihrem Geschäft machen. Ihr besonderes Engagement für die Vielfalt der Tiere und Pflanzen verdient diese Auszeichnung “, unterstrich der Verkehrsminister den Vertretern der Stadt- und Landbezirke.
Förderung der biologischen Vielfalt in den Grünflächen entlang der Straßen
Im Rahmen des Sonderprogramms des Staates zur Stärkung der biologischen Vielfalt hat das Verkehrsministerium eine Vielzahl von Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt auf den Grünflächen auf Straßen, das sogenannte Grün am Straßenrand und den Bau von Amphibienschutzsystemen finanziert seit 2018. Grasflächen auf Straßen werden normalerweise gemäht und das Schnittgut verbleibt auf den Flächen. Im Gegensatz dazu fördert das Verkehrsministerium das Doppelmähen mit der Entfernung von Schnittgut, der sogenannten Abmagerung, die artenreiche und nährstoffarme Gebiete schafft. Die ergänzende Aussaat mit einheimischen Blumenmischungen beschleunigt die Schaffung artenreicher Flächen.
Seit Beginn des Sonderprogramms haben sich insgesamt 24 Stadt- und Landbezirke freiwillig an den verschiedenen Maßnahmen beteiligt. Besonders hervorzuheben ist das Engagement des Freiburger Stadtteils, des Ostalb-Bezirks, des Rems-Murr-Bezirks und des Rhein-Neckar-Bezirks. Seit 2018 setzen sich diese vier Bezirke kontinuierlich für die biologische Vielfalt im Grünen entlang der Straße ein und stellen jeweils mindestens neun Hektar für Abfälle zur Verfügung. Die Maßnahmen führen bereits zu ersten positiven Veränderungen, wie dem vermehrten Auftreten von Blütenpflanzen und einer leichteren Struktur der zuvor entwässerten Gebiete. Im Ostalbkreis, im Rems-Murr-Kreis und im Rhein-Neckar-Kreis wurden auch große Flächen mit lokalen Blütenmischungen ausgesät. Die Maßnahmen wurden mit viel Fachwissen geplant und umgesetzt und teilweise von externen Experten begleitet. Die vier besonders engagierten Stadt- und Landbezirke wurden anhand dieser und anderer Kriterien ausgewählt.
Ökologische Aufwertung von Gebieten
Verkehrsminister Winfried Hermann: „Nur mit engagierten Stadt- und Landbezirken, Städten und Gemeinden können wir die biologische Vielfalt entlang der Straßen in unserem Land erhalten und stärken. Ich hoffe, dass möglichst viele Landkreise, Städte und Gemeinden diesem Beispiel folgen. Die biologische Vielfalt in unserem Land kann nur durch kompetentes lokales Engagement geschützt werden. Als Dankeschön erhielten die preisgekrönten Stadt- und Landbezirke Hartholzskulpturen des Schweizer Künstlers Marcel E. Plüss. Die sogenannte „Wildbienenkunst“ sieht nicht nur schön aus, sondern bietet Wildbienen auch ein Zuhause mit den gebohrten Hohlräumen.
Die Schaffung artenreicher Blüteflächen wird vom Verkehrsministerium auch mit anderen Projekten gefördert, beispielsweise mit dem Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“ oder der ökologischen Aufwertung von Flächen im Rahmen von Neubauprojekten. In den Jahren 2018 und 2019 könnten auch Mittel für den Bau von Amphibienschutzsystemen auf städtischen Straßen beantragt werden, damit die dortigen Amphibien die Straße sicher überqueren können. Ab 2020 werden Amphibienschutzsysteme durch das staatliche Gesetz über die Finanzierung des kommunalen Verkehrs (LGVFG) finanziert.
Die Entfernung von Gras vom Straßenrand ist die zentrale Maßnahme des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt im Grün entlang der Straße. Ziel ist es, über mehrere Jahre hinweg schrittweise Nährstoffe von den Oberflächen zu entfernen, indem das Schnittgut gemäht und entfernt wird, um langfristig eine hellere Vegetation zu erhalten und damit insbesondere Blütenpflanzen zu fördern. Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten profitieren von der größeren Vielfalt an Blütenpflanzen.
Die Gesamtfläche der Aktionsflächen pro Stadt- und Landbezirk besteht aus vielen unterschiedlich großen Grasflächen entlang der Straße, die sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Startbedingungen ebenfalls unterschiedlich entwickeln. Die Wirksamkeit der Maßnahmen zeigt sich bereits an den ersten positiven Veränderungen wie dem vermehrten Auftreten von Blütenpflanzen und der leichteren Struktur der zuvor entwässerten Gebiete. Abmagerungsmaßnahmen erfordern jedoch eine längerfristige Fortsetzung, damit die Artenvielfalt deutlich zunimmt. Die Finanzierung sollte den Anstoß dazu geben. In mehreren städtischen und ländlichen Gebieten trägt die zusätzliche Aussaat mit lokalen Blumenmischungen dazu bei, die Veränderung des Artenspektrums zu beschleunigen. Eine zusätzliche Aussaat lohnt sich insbesondere in Gebieten, in denen keine großen Saatgutvorräte im Boden zu erwarten sind und die sich nicht in der Nähe artenreicher Grünflächen befinden, aus denen die Blütenpflanzen wandern können. Die Schaffung der Blütenflächen geht immer mit einer umfassenden Bodenvorbereitung einher, um ideale Bedingungen für die Entwicklung der Blütenflächen zu schaffen und diese langfristig zu erhalten.
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Inspiriert von Landesregierung BW