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Antrittsbesuch von Kulturstaatsministerin Claudia Roth

Kulturstaatsministerin Claudia Roth besuchte Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt eines ersten kulturellen und politischen Austauschs stand unter anderem die Pionierarbeit Baden-Württembergs in der Aufarbeitung der Kolonialgeschichte staatlicher Sammlungen und in der Provenienzforschung.

Auf ihrer Antrittsreise durch die Bundesländer, Staatsministerin für Kultur Claudia Roth machte zunächst Station in Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt eines ersten kulturpolitischen Austauschs mit dem Kunstminister Theresia Bauer und Staatssekretär Petra Olschowski war unter anderem Baden-Württembergs Pionierarbeit bei der Aufarbeitung der Kolonialgeschichte staatlicher Sammlungen und bei der Provenienzforschung von Objekten. Eine Stippvisite in einem Plattenladen stand ebenso auf dem Programm wie ein Besuch im Wagner-Oper „Das Rheingold“ mit Premierminister Winfried Kretschmann.

Nach dem Besuch der Ausstellung „Schwieriges Erbe – Lindenmuseum und Württemberg im Kolonialismus“ Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagte: „Das Linden-Museum ist ein Beispiel für den glaubwürdigen Umgang mit schwierigen Objekten aus den eigenen Sammlungen. Gerade was die Benin-Bronzen angeht, müssen wir jetzt bei den Renditen richtig vorankommen. Wichtig ist, dass in allen deutschen Museen eine echte Dekolonisierung des Denkens stattfindet. Dies gilt sowohl für den Umgang mit unseren eigenen Sammlungen als auch für die Frage, wie sich unsere Museen im öffentlichen Raum und in gesellschaftlichen Debatten präsentieren. Dafür ist ein starkes, kooperatives Zusammenspiel der Museumsträger in Bund, Ländern und Kommunen entscheidend. „

Kunstministerin Theresia Bauer versicherte: „Wir werden auch weiterhin Verantwortung für die Aufarbeitung des Kolonialismus und seiner Auswirkungen bis in die Gegenwart übernehmen.“ Mit einem Beschluss der Landesregierung im Juli 2021 hat Baden-Württemberg als erstes Bundesland den Weg frei gemacht für Rückgabe von Benin-Bronzen nach Nigeria. Das Linden Museum hat seine Bestände in Benin bereits in seiner digitalen Sammlung umfassend transparent gemacht. Damit setzt die Landesregierung die in der Benin-Erklärung getroffene Vereinbarung zur Verwendung von Benin-Bronzen in deutschen Museen zügig um. „Aufgrund dieses historischen Kontextes von Raub, Gewalt und Ungerechtigkeit bin ich grundsätzlich dafür, alle beninischen Objekte an Nigeria zurückzugeben“, sagte Theresia Bauer. „Damit verbinde ich den Wunsch nach einem engen kulturellen Austausch und dass Benin-Objekte auch weiterhin dauerhaft in Museen wie dem Linden-Museum gezeigt werden können.“

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Zu den Themen des Austauschs gehörten neben dem Engagement auch MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg für eine klima- und ressourcenschonendere Film- und Fernsehproduktion auch in Baden-Württemberg Klimadialog „Grüne Kultur“ für mehr Klimaschutz in Kunst- und Kultureinrichtungen.

Grünes Schießen und grüne Kultur

Seit 2015 ist die MFG Baden-Württemberg in Arbeitsgruppe „Grünes Schießen“ Gewinnung wesentlicher Teile der deutschen Film-, TV- und VoD-Branche für eine breite Nachhaltigkeitsallianz. Zahlreiche Produktionsfirmen, Sender und VoD-Dienste verpflichten sich zur Einhaltung ökologische Mindeststandards. Bei der MFG müssen künftig alle Anträge auf Produktionsförderung eine Verpflichtung zur Einhaltung dieser ökologischen Mindeststandards beinhalten. Die ökologischen Mindeststandards decken alle Bereiche der Produktion ab: Umstellung auf LED-Scheinwerfer, mehr Bahnreisen, umweltfreundliche Fahrzeuge, vegetarische Kost, Verzicht auf Dieselgeneratoren, Kurzstreckenflüge, Einweggeschirr etc.

„Wir wollen ein starkes Signal in andere Kulturbereiche setzen“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski. „Grüne Kultur“ heißt der von ihr initiierte Dialogprozess. „Die Klimakrise ist das drängendste Thema unserer Zeit. Die Kunst- und Kulturinstitutionen des Landes werden daher auch hier Verantwortung übernehmen und Maßnahmen entwickeln, die eine Klimaneutralität des Kultursektors ermöglichen. „Es geht nicht um die Auswirkungen auf Inhalte und Methoden von Kunst und Kultur, sondern um klimafreundliche Produktionsbedingungen. Klimaschutz und Kunstfreiheit dürfen kein Widerspruch sein. „

Lindenmuseum Stuttgart

Im Inventar der Lindenmuseum es gibt 78 Objekte aus dem ehemaligen Königreich Benin, darunter 64 Benin-Bronzen. Auch wenn die Provenienz dieser Objekte nicht in allen Fällen vollständig aufgeklärt werden kann, ist davon auszugehen, dass zumindest die Mehrzahl von ihnen 1897 während einer brutalen britischen Strafexpedition aus dem Palast der beninischen Königsfamilie, deren Territorium sich heute befindet, geplündert wurde Nigeria und dann die Refinanzierung der Militäraktion genutzt wurden versteigert. Bereits 1899 erwarb das Linden-Museum die meisten seiner Benin-Objekte in Berlin.

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Benin-Bronzen

Benin-Bronzen finden sich nicht nur in den Beständen des Lindenmuseums, sondern auch – teilweise in deutlich höherer Zahl – in anderen deutschen und europäischen Sammlungen. Die Benin Dialogue Group wurde 2010 gegründet, in der Museen aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Schweden mit nigerianischen Partnern und Vertretern des beninischen Königshauses zusammenarbeiten, um Transparenz zu schaffen und einen einvernehmlichen Umgang mit diesen zu finden Objekte finden.

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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