In Deutschland nähert sich das Geldvermögen der privaten Haushalte der 10-Billionen-Marke. Laut einem Bericht des Schwarzwälder Bote summierte sich das nominale Geldvermögen im Jahr 2024 auf 9,3 Billionen Euro, was einem Anstieg von knapp 6% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Für das Jahr 2025 wird ein weiteres Wachstum von gut 4% auf 9,8 Billionen Euro prognostiziert.
Die hohe Sparquote von 11,5% für 2024 und 11,1% für die ersten sechs Monate des Jahres 2024 zeigt, dass die Deutschen zunehmend sparen. Durchschnittlich werden monatlich 280 Euro pro Einwohner zurückgelegt. Im dritten Quartal 2024 lag die Sparquote bei 10,6%, was über dem Vorjahresniveau von 9,4% liegt. Die höchsten Sparquoten wurden während der Corona-Jahre verzeichnet, mit 15,9% im Jahr 2020 und 14,1% im Jahr 2021. Die Sparquote für 2023 betrug 10,4% – ein im internationalen Vergleich hoher Wert.
Verteilung der Geldvermögen
Im Vergleich investieren 9,4% der privaten Geldvermögen in Aktien, was im vergangenen Jahr zu einem Wertzuwachs von 200 Milliarden Euro führte. Zudem stiegen die Zinseinkünfte aus Bankeinlagen auf rund 30 Milliarden Euro. Neueste offizielle Zahlen zur Entwicklung des Geldvermögens werden im Frühjahr von der Deutschen Bundesbank erwartet. Analysen berücksichtigen Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Ansprüche gegenüber Versicherungen, Immobilien bleiben jedoch unberücksichtigt.
In einem weiteren Bericht von der DZ Bank wird aufgezeigt, dass die Zahl der Wertpapierdepots in Deutschland zwischen September 2019 und September 2021 um 3,9 Millionen auf insgesamt 27,1 Millionen angestiegen ist. Über zwei Drittel des Geldvermögens der privaten Haushalte befinden sich in Bankeinlagen und Versicherungen. Trotz der hohen Inflation hinterlassen viele private Haushalte Geld unverzinst auf Girokonten, was zu realen Wertverlusten führt.
Experte Michael Stappel prognostiziert einen Trend zu einem veränderten Anlageverhalten, das länger anhalten könnte. Die Zinsen bleiben niedrig und immer mehr Menschen erkennen die Notwendigkeit, den Wert ihres Geldvermögens zu erhalten oder zu vergrößern. Im ersten Halbjahr 2021 haben private Haushalte über 50 Milliarden Euro in Fonds investiert, was fast dem Dreifachen des Durchschnitts der ersten sechs Monate in den Vorjahren entspricht. Besonders beliebt sind Aktien- und Mischfonds, da sie eine bessere Risikostreuung im Vergleich zu Einzeltiteln bieten.