Der Neubau des Zentrums für Angewandte Quantentechnologie wurde an die Universität Stuttgart übergeben. Mit dem Neubau erhält das Land einen internationalen Leuchtturm der Quantenphysik.
Finanzminister Dr. Danyal Bayaz hat zusammen mit dem Staatssekretär für Wissenschaft Petra Olschowski der Neubau der Zentrum für Angewandte Quantentechnologie (ZAQuant) auf dem Campus von Universität Stuttgart Übergabe in Vaihingen
Finanzminister Dr. Danyal Bayaz sagte: „Die Quantentechnologie kann unseren Alltag verändern und birgt insbesondere für unseren Mittelstand ein enormes Innovationspotenzial. Deshalb investieren wir in diese Spitzenforschung und schaffen an der Universität Vaihingen einen internationalen Leuchtturm der Quantenphysik. “
Wissenschaftsstaatssekretärin Petra Olschowski sagte: „Quantenwissenschaft bedeutet Forschung für die Zukunft, und Stuttgart ist für diese Forschung genau der richtige Ort. Mit dem ZAQuant erhält die Universität Stuttgart / Vaihingen eine technisch hochentwickelte Forschungsinfrastruktur, die durch ihre enge Verknüpfung mit den Ingenieurwissenschaften frühzeitig den Weg zu konkreten Anwendungen ermöglicht. Für diese Zusammenarbeit gibt es jetzt die notwendigen Forschungsflächen und Großgeräte“, sagte Wissenschaftsstaatssekretärin Petra Olschowski.
Interdisziplinärer Forschungsansatz ist international einzigartig
Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, sagte: „Das neue Zentrum für Angewandte Quantentechnologie ist von besonderer Bedeutung für die strategische Ausrichtung der Universität Stuttgart auf dem Weg zu einer weltweit anerkannten Forschungsuniversität. Der interdisziplinäre Forschungsansatz, den alle Wissenschaftler in diesem faszinierenden Forschungsgebäude verfolgen, ist international einzigartig und wird die Herausforderungen und Chancen der zweiten Quantenrevolution erfolgreich annehmen und den Weg Stuttgarts in die technische Anwendung im globalen Wettbewerb erfolgreich ebnen. „
Das Center for Applied Quantum Technology bringt Experten der Quantenphysik und Photonik mit Ingenieuren zusammen, um die Angewandte Quantentechnologie speziell für Quantensensoren entwickelt. Die Quantentechnologie ist ein Teilgebiet der Physik und ermöglicht neue Anwendungen in der Messtechnik, Kommunikationssicherheit oder hochkomplexen Berechnungen.
Vier hochpräzise Messboxen bilden das Herzstück
Vier hochpräzise Messboxen bilden das Herzstück des Forschungsgebäudes. Sie befinden sich zentral in einer dreistöckigen Halle. Außerdem wurden Reinräume, Laserlabore, physikalische, chemische und biochemische Labore, Büros und Kommunikationsbereiche gebaut.
Um die für die Forschung im Nanobereich erforderliche hochsensible Messtechnik unterzubringen, war von allen am Bau Beteiligten ein hohes Maß an Präzision gefordert. Die Messboxen für die hochempfindlichen Experimente wurden so aufgestellt, dass sie von störenden Vibrationen und elektromagnetischen Einflüssen abgeschirmt sind. Um diesen völlig ungestörten Raum zu schaffen, wurde eine neue Gebäudestruktur nach dem Prinzip der verschachtelten Schalen entwickelt. Die Bereiche wurden durch komplexe Strukturen voneinander entkoppelt. Die Messboxen werden auf Betonfundamenten mit einem Gewicht von mehr als 150 Tonnen gelagert. Diese stehen millimetergenau auf pneumatisch gesteuerten Luftfedern, um eine nahezu vollständige Schwingungsisolation zu erreichen.
In der Quantenphysik geht es um Messwerte von weniger als einem Nanometer. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist rund 50.000 Nanometer dick.
Grundstück investiert rund zwölf Millionen Euro
Für Interessierte gibt es Einblicke in die Welt der Forschung: Der raumhohe gläserne Reinraum im Foyer ist als Schaufenster der Physik auch von außen sichtbar.
Der Neubau umfasst rund 3.000 Quadratmeter. Die Gesamtbaukosten von 41,5 Millionen Euro werden aus Bundesmitteln mit einem Anteil von 17,25 Millionen Euro getragen. In den Forschungsneubau investieren das Land Baden-Württemberg und die Universität Stuttgart jeweils zur Hälfte mit einem Anteil von 12,125 Millionen Euro.
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Inspiriert von Landesregierung BW