Das Wirtschaftsministerium finanziert elf Welcome Center für internationale Fachkräfte mit rund 4,3 Millionen Euro. Die Welcome Center wurden 2014 ins Leben gerufen und unterstützen kleine und mittlere Unternehmen als Informationsstelle für Fragen zur Einstellung und erfolgreichen Integration internationaler Fachkräfte.
Das Wirtschaftsministerium unterstützt zehn regionale Welcome Center sowie der nationale Verantwortliche Begrüßungszentrum Sozialwirtschaft Baden-Württemberg in den nächsten drei Jahren 2021 bis 2023 mit fast 4,3 Millionen Euro. „Die Sicherung des Bedarfs an Fachkräften für unsere Unternehmen und die Förderung einer Willkommenskultur für internationale Fachkräfte sind langfristige Aufgaben“, sagte der Staatssekretär Katrin Schütz im Rahmen eines virtuellen Treffens des Landesnetzes des Baden-Württemberg Welcome Centers.
Internationale Spezialisten gewinnen und integrieren
„Die schwierige Situation, die durch die Corona-Pandemie darf nicht dazu führen, dass unsere langfristigen Bemühungen um die Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte nachlassen. Eine wichtige Voraussetzung für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg des Standortes Baden-Württemberg ist eine ausreichende Versorgung mit qualifizierten Fachkräften. Die demografische Entwicklung und Digitalisierung wird den Bedarf an akademisch und doppelt ausgebildeten Fachkräften weiter erhöhen. „Die derzeitige Koronapandemie hat zu einigen Verzerrungen auf dem Arbeitsmarkt geführt, und der Eintritt von Fachkräften aus dem Ausland ist derzeit mit Schwierigkeiten verbunden, so der Staatssekretär weiter. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in vielen Branchen, beispielsweise auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung und Pflege können nicht einfach durch konsequente Erschließung des inländischen Arbeitskräftepotenzials erreicht werden. „Deshalb müssen wir gezielt internationale Fachkräfte gewinnen“, betonte Schütz. Der baden-württembergische Facharbeiterbund unter der Leitung des Ministers für wirtschaftliche Angelegenheiten Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat es sich zum Ziel gesetzt, dies zu unterstützen. Das im März 2020 in Kraft getretene Gesetz zur Einwanderung von Facharbeitern bietet hierfür erweiterte Möglichkeiten.
„Seit Beginn der Corona-Beschränkungen haben die Welcome Center bewiesen, dass sie ihre Beratungsdienste flexibel an die Situation anpassen können“, sagte Schütz auf der Videokonferenz. Viele Beratungsdienste und Veranstaltungen im Welcome Center wurden in virtuelle Formate konvertiert. Dadurch konnte das Welcome Center seine Reichweite über die Landesgrenzen hinaus erweitern. Fachkräfte aus Drittländern konnten bereits an Seminaren aus ihrem Heimatland teilnehmen, beispielsweise ein Ingenieur aus Russland zum Thema „Anerkennung ausländischer Berufe“ oder eine Frau in einem armenischen Gesundheitsberuf zum Thema „ Erfolgreiche Bewerbung in Deutschland “.
Zweite Förderphase für das Welcome Center
Vielen kleinen und mittleren Unternehmen fällt es schwer, Fachkräfte aus dem Ausland zu rekrutieren und in ihre Geschäftstätigkeit zu integrieren. Andererseits benötigen viele qualifizierte Personen aus dem Ausland sowie ausländische Studierende an den örtlichen Universitäten Beratung zum Arbeiten und Leben in Baden-Württemberg. „Hier beginnt die Arbeit des Welcome Centers. Und genau diese erfolgreiche Arbeit wollen wir in der zweiten Förderphase des staatlichen Begrüßungszentrums Baden-Württemberg von 2019 bis 2025 fortsetzen “, sagte Schütz.
Die 2014 gegründeten Welcome Center in Baden-Württemberg dienen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen als Kontakt-, Erstberatungs- und Informationspunkte für Fragen zur Personalbeschaffung und zur schnellen und erfolgreichen Integration internationaler Spezialisten. Gleichzeitig sind die Welcome Center ein wichtiger Ansprechpartner für internationale Fachkräfte und deren Familien, einschließlich internationaler Studierender an den staatlichen Universitäten. Die Erstberatung umfasst Themen wie Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen, Informationen über den regionalen Arbeitsmarkt und seine Unternehmen, Stellensuche und Bewerbungen, Anerkennung beruflicher Qualifikationen und Deutschkurse. Dank der Vernetzung der Welcome Center untereinander und mit den wichtigen Partnern des regionalen Arbeitsmarktes sind die Welcome Center umfassende Kompetenzzentren zur Integration internationaler Fachkräfte in den Arbeitsmarkt. Infolgedessen können sie auch als erste Informationsquelle für Unternehmen im Land über das beschleunigte Facharbeiterverfahren dienen. Dieses besondere Verfahren, bei dem die Aufenthaltsbehörden in Fragen des Aufenthaltsrechts mit Unternehmen zusammenarbeiten, wurde durch das Einwanderungsgesetz für Facharbeiter ermöglicht.
Das Welcome Center auf einen Blick
Platz: | Träger: | Gewähren: |
Welcome Center Bodensee-Oberschwaben | CJD Ravensburg im Christlichen Jugenddorfverband Deutschlands V. | 461.900 Euro |
Begrüßungszentrum Heilbronn-Franken | Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH | 503.900 Euro |
Welcome Center Nördlicher Schwarzwald | Industrie- und Handelskammer Nördlicher Schwarzwald | 379.300 Euro |
Welcome Center Ost-Württemberg | Konsortium der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwuerttemberg und der Universität Aalen | 281.700 Euro |
Willkommen Service Region Stuttgart | Wirtschaftsregion Stuttgart GmbH | 566.400 Euro |
Willkommensservice Rhein-Neckar | Konsortium aus Mannheim, Rhein-Neckar und Heidelberger Dienst gGmbH | 493.600 Euro |
Welcome Center Schwarzwald-Baar-Heuberg und Hochrhein-Bodensee | Konsortium bestehend aus der Geschäftsentwicklungsgesellschaft Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg Besonderheit: Zuständigkeit für die Regionen Schwarzwald-Baar-Heuberg und Hochrhein-Bodensee | 549.000 Euro |
Begrüßungszentrum Sozialwirtschaft Baden-Württemberg | Konsortium aus dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Württemberg e. V., Diakonische Arbeit der Evangelischen Kirche in Baden eV, Diakonische Arbeit Freiburg und Diakonische Arbeit Mannheim Besonderheit: Bundesweite Verantwortung für den Bereich der Sozialwirtschaft, insbesondere den Pflegebereich | 163.000 Euro (nur für das Jahr 2021) |
Begrüßungszentrum Südoberrhein | Academia Española de Formación – Spanische Akademie für Weiterbildung V. | 244.200 Euro |
Welcome Center TechnologieRegion Karlsruhe | TechnologieRegion Karlsruhe GmbH | 388.500 Euro |
Welcome Center Ulm / Oberschwaben | Industrie- und Handelskammer Ulm | 199.400 Euro |
Darüber hinaus wird eine Stelle zur Koordinierung des Landesnetzes des Begrüßungszentrums Baden-Württemberg in der Region Welcome Service Stuttgart mit bis zu 30.000 Euro finanziert.
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Inspiriert von Landesregierung BW