Soziales

Mehr Erfolg bei der Ausbildung in der Pflege?

Mehr Chancen in der Pflege: Bundesagentur für Arbeit, Sozialministerium und Kultusministerium arbeiten enger zusammen

Das Land möchte jungen Menschen mehr Möglichkeiten bieten, eine erfolgreiche Ausbildung und Zukunftsperspektive in der Pflege zu erhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Bundesagentur für Arbeit (BA), das Sozialministerium und das Kultusministerium beschlossen, in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten.

Der Pflegebereich bietet kaum ein anderes Berufsfeld, in dem die Zukunftsperspektiven so gut sind wie dort. Dennoch sind die Ausbildungsabbrüche und -wechsel in der Pflege in Deutschland hoch und liegen in den letzten zehn Jahren bei etwa 25 Prozent, ähnlich wie in anderen Berufen. Dies geht aus dem Monitoring Pflegepersonal in Baden-Württemberg 2022 hervor. Um junge Menschen besser auf die Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau vorzubereiten und während der Ausbildung zu unterstützen, werden die Bundesagentur für Arbeit, das Sozialministerium und das Kultusministerium künftig enger zusammenarbeiten. Eine Einstiegsqualifizierung oder ein Praktikum vor der Ausbildung kann den Einstieg in das Berufsleben erleichtern. Gleichzeitig können dabei auch die Erwartungen der jungen Menschen an den Pflegeberuf geklärt werden.

Ministerialdirektorin und Amtschefin des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, Leonie Dirks, betonte, dass jeder abgebrochene Ausbildung eine zu viel sei. Da die ambulanten Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg aufgrund der demografischen Entwicklung mit einem enormen Fachkräftemangel zu kämpfen haben, müssen noch mehr Anstrengungen unternommen werden, um Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern und sie auf dem Weg zur Fachkraft zu unterstützen.

Dr. Susanne Koch, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Baden-Württemberg der BA, sagte, dass jede erfolgreich abgeschlossene Ausbildung in der Pflege ein Gewinn sei. Mit dem von der BA geförderten betrieblichen Pflegepraktikum (Einstiegsqualifizierung) könne insbesondere jungen Menschen, die noch Unterstützung brauchen, ein guter Start in das Berufsleben gelingen. Entscheiden sie sich während oder nach dem vergüteten Praktikum für eine Ausbildung in der Pflege, ist eine von der BA geförderte Assistierte Ausbildung möglich, bei der der Auszubildende und der Arbeitgeber fachlich und sozialpädagogisch begleitet werden.

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Die beiden Förderinstrumente Einstiegsqualifizierung und Assistierte Ausbildung sind bereits in dualen Berufen wie dem Handwerk gut etabliert und eignen sich hervorragend, um junge Menschen mit Startschwierigkeiten individuell und berufsbezogen zu unterstützen. Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist die einzige schulische Ausbildung, die auch mit diesen Instrumenten gefördert werden kann. Diese Chancen wollen die BA, das Sozialministerium und das Kultusministerium gemeinsam für junge Menschen und Einrichtungen nutzen.

Am Montag, den 26. Juni 2023, fand eine erste gemeinsame Info-Veranstaltung von Sozialministerium, Bundesagentur und Kultusministerium zu den Fördermöglichkeiten der BA bei der Pflegeausbildung mit über 400 Teilnehmenden statt.

Die Einstiegsqualifizierung bereitet junge Menschen auf eine Ausbildung vor. Während des Praktikums in einer Pflegeeinrichtung oder einem Krankenhaus können sie den Alltag und die Arbeit der Pflegefachkräfte miterleben. Sie erfahren, wie wichtig und wertvoll die pflegerische Arbeit ist und welchen persönlichen Gewinn sie daraus ziehen können. Zudem haben sie die Möglichkeit, im schulischen Teil Grundlagenwissen der Pflege kennenzulernen. Arbeitgeber können die jungen Menschen bereits vor der Ausbildung als potenzielle Auszubildende kennenlernen und sie an sich binden.

Die Assistierte Ausbildung bietet fachliche Unterstützung für Jugendliche im schulischen Teil der Ausbildung. Sie erhalten auch Hilfe bei persönlichen Problemen oder Konflikten mit Ausbildungsverantwortlichen oder Kollegen. Der Coach fungiert als Vermittler zwischen dem Ausbildungsträger und dem Auszubildenden und steht den Ausbildungsverantwortlichen als Ansprechpartner zur Verfügung. Dadurch können persönliche Probleme erkannt und Ausbildungsabbrüche verhindert werden.

Die Bundesagentur für Arbeit stellt auf ihrer Webseite Informationen zur Ausbildungsvorbereitung und -unterstützung zur Verfügung. Dort sind auch weitere Informationen zur Förderung der Ausbildung zu finden.

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Die Zusammenarbeit zwischen der Bundesagentur für Arbeit, dem Sozialministerium und dem Kultusministerium soll junge Menschen ermutigen, den Pflegeberuf zu ergreifen und ihnen eine qualifizierte Ausbildung und eine vielversprechende Zukunftsperspektive ermöglichen.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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