Ländlicher Raum

Luchs im oberen Donautal wieder mit einem Kragensender ausgestattet

Im oberen Donautal wurde der Kragensender von Lynx „Lias“ erfolgreich ersetzt. Der Sender liefert wichtige Daten zum Verhalten, zur Raumnutzung und zur Beute der seltenen Tierarten.

„Mit der Unterstützung der örtlichen Jäger hat ein Team von Forstversuchs- und Forschungsinstitut Baden-Württemberg (FVA) am Abend des 8. Dezember, um den männlichen Luchs mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B600 im oberen Donautal zu fangen und seinen alten Kragensender gegen einen neuen auszutauschen. Wir sind froh, dass es dem Tier gut geht und dass es im Vergleich zum ersten Fang sogar an Gewicht zugenommen hat. Nachdem der Luchs bereits fast zwei Jahre lang wertvolle Daten zur Landnutzung und zu den von ihm gefangenen Wildtieren geliefert hatte, haben wir jetzt ein weiteres Jahr Gelegenheit, eingehende Fragen zu beantworten „, sagte der Minister für ländliche Gebiete und Verbraucherschutz. Peter Hauk.

Die FVA plant eine Untersuchung der Reaktion von Hirschen und Gämsen auf das Vorhandensein des Luchses und wird untersuchen, inwieweit der Luchs auf das Vorhandensein von Menschen reagiert. „Nach wie vor werden wir im kommenden Jahr die Mitglieder der AG Luchs und Wolf sowie die lokalen Vertreter aus Jagd und Forstwirtschaft transparent über die Ergebnisse informieren und damit die vertrauensvolle Zusammenarbeit vertiefen“, sagte Minister Hauk.

Lias durchstreifte eine Fläche von 1.000 Quadratkilometern

Die bisherigen Ergebnisse der Telemetriestudie zeigten, dass der von Lias getaufte Luchs eine Fläche von über 1.000 Quadratkilometern durchstreifte. „Dieser hohe Wert ist darauf zurückzuführen, dass der Luchs während der Paarungszeit auf der Suche nach Weibchen in den Kanton Schaffhausen gezogen ist. Aber das Kerngebiet, das der Luchs regelmäßig nutzt, ist mit rund 230 Quadratkilometern auch viel größer als wir es von vielen unserer anderen einheimischen Wildtiere kennen – typisch für ein großes Raubtier “, erklärte Minister Hauk.

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Dank der engagierten Unterstützung der örtlichen Jäger konnten in den ersten zwei Jahren insgesamt rund 130 gefangene Wildtiere anhand von Telemetriedaten im Kerngebiet identifiziert werden – hauptsächlich Hirsche, aber auch Gämsen und sogar zwei Biber. Bezogen auf eine Fläche von einem Quadratkilometer entspricht dies einer jährlichen Entfernung von 0,3 Wildtieren. „Die Daten zeigen deutlich, dass ein Luchs die wertvolle Arbeit der Jäger auf dem Feld nicht ersetzen kann. Da es hier keine weiblichen Luchse gibt, ist es leider die Regel, dass diese geheimen Wildtiere nicht zu lange bei uns bleiben “, betonte Minister Hauk.

Luchs in Baden-Württemberg

Lynx Lias wurde im Dezember 2017 erstmals im oberen Donautal entdeckt. In Zusammenarbeit mit KORA Aus der Schweiz konnte der südöstliche Schweizer Jura bei Genf als Herkunftsregion identifiziert werden.

Luchse unterliegen landesweit dem Jagdgesetz und sind das ganze Jahr über geschlossen. In Baden-Württemberg ist das Ministerium für ländliche Gebiete und Verbraucherschutz (MLR) für Luchse zuständig. Das Forstforschungs- und Forschungsinstitut Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg ist seit 2004 für die landesweite Überwachung zuständig.

Luchs ist für Menschen völlig harmlos und auf das Fangen von Hirschen und Gämsen spezialisiert. Schafe oder Ziegen werden selten von Luchsen angegriffen. Im Schadensfall erhält der Tierhalter eine Ausgleichszahlung vom Luchsfonds Baden-Württemberg. Das MLR informiert regelmäßig die Verbände der Arbeitsgruppe Luchs und Wolf Baden-Württemberg sowie die Wildhüter in der Region über Luchsbeweise.

14 Luchse seit 2004 entdeckt

Ursprünglich waren Luchse bis ins späte Mittelalter in Mitteleuropa verbreitet. Vor 40 Jahren wurden sie aktiv in der Schweiz angesiedelt. Seit den 1990er Jahren gibt es Hinweise auf die Einwanderung einzelner männlicher Luchse nach Baden-Württemberg, die sich vermutlich aufgrund des Mangels an weiblichen Luchsen seit langem selten niedergelassen haben.

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Seit 2004 wurden in Baden-Württemberg 14 verschiedene Tiere identifiziert. Bisher wurden fünf Luchse mit einem Kragensender ausgestattet. Das Landesverband Baden-Württemberg übernahm die Patenschaft für sie und taufte sie mit den Namen Friedl, Tello, Wilhelm, Lias und Toni. Mit dem Radio können wichtige Informationen über die Raumnutzung und das Verhalten des Luchses gesammelt werden. Die FVA bittet Sie, Luchsinformationen so schnell wie möglich unter der Telefonnummer 0761/4018274 oder zu senden info@wildtiermonitoring.de Bericht an.

Wildtiere in Baden-Württemberg

Forstversuchs- und Forschungsinstitut Baden-Württemberg: Informationen zur Überwachung großer Raubtiere

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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