Um schnell am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, können Geflüchtete aus der Ukraine unter bestimmten Voraussetzungen auch Sprachkurse in kreisfreien Städten und Landkreisen besuchen. Das Land fördert Sprachkurse für Eltern zusätzlich mit einer Million Euro.
Immer mehr Menschen fliehen vor dem brutalen russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Viele von ihnen sind bereits in Baden-Württemberg oder werden in den nächsten Tagen und Wochen hier eintreffen. Wo Bundesintegrationskurse kurzfristig oder in zumutbarer Entfernung nicht verfügbar sind, können Geflüchtete aus der Ukraine staatlich geförderte Sprachkurse in kreisfreien Städten und Landkreisen besuchen. Da derzeit vor allem Frauen mit Kindern aus der Ukraine fliehen, ist mit einem erhöhten Bedarf an berufsbegleitenden Elternkursen, ggf. mit Kinderbetreuung, zu rechnen. Das Land fördert dieses und weitere sogenannte spezifische Sprachkursformate daher zusätzlich mit einer Million Euro.
„Wir heißen Flüchtlinge aus der Ukraine selbstverständlich willkommen und bieten ihnen Unterstützung an“, sagte Leonie Dirks, Leiterin des Ministeriums für Soziales und Integration. „Dazu gehört auch, Möglichkeiten zum Erlernen der deutschen Sprache zu schaffen.“ Dies gilt laut Dirks unabhängig von der Aufenthaltsdauer. „Auch wenn viele Flüchtlinge so schnell wie möglich in ihre Heimat zurückkehren wollen, ist derzeit nicht absehbar, wann dies möglich sein wird. Der Spracherwerb ist daher zentral, um sich im Alltag oder im Beruf zurechtzufinden.“
Appell an die Bundesregierung, das Angebot der Sprachförderung auszubauen
Dirks begrüßt daher, dass die Bundesregierung Integrationskurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge für Flüchtlinge aus der Ukraine geöffnet. „Das gibt ihnen grundsätzlich die Möglichkeit, schnell Deutsch zu lernen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“, sagte der Ministeriumsleiter. Geflüchtete aus der Ukraine haben jedoch keinen Anspruch auf einen solchen Kurs und können nur aufgenommen werden, wenn für den Kurs Plätze verfügbar sind. Es ist daher fraglich, ob die vorhandenen Kapazitäten ausreichen werden. Dirks appelliert daher an die Bundesregierung, das Angebot auszuweiten.
„Es ist gut, dass die Bundesregierung die Sprachförderung für Flüchtlinge aus der Ukraine übernimmt“, schloss der Büroleiter. „Aber auch das Land leistet seinen Beitrag und unterstützt die kreisfreien Städte und Landkreise bei der Organisation zusätzlicher Sprachkurse.“
Inspiriert von Landesregierung BW