Bürgerbeteiligung

Bürgerforum Corona tauscht Ideen zur Impfung aus

Das dritte Corona Citizens ‚Forum diskutierte das Thema Impfung. Staatsrat Gisela Erler begrüßte die intensive Diskussion und die Vorschläge im Bürgerforum. Die Politik muss noch mehr versuchen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Impfungen in verständlichen Worten zu verbreiten.

Das Bürgerforum Corona traf sich am Donnerstag, dem 18. Februar 2021, praktisch zum dritten Mal. „Das Bürgerforum Corona hilft herauszufinden, was die Menschen derzeit in der Pandemie bewegt“, sagte der Staatsrat Gisela Erlerdas initiierte das Bürgerforum. Da die 50 zufälligen Bürger die Impfung auf die Tagesordnung gesetzt hatten, stellten hochrangige Experten aus den Bereichen Verwaltung, Medizin und Ethik das Thema zu Beginn mit Grundsatzreden vor. Nach einer Runde von Fragen mit den Experten diskutierten die Teilnehmer in kleinen Gruppen unter anderem, ob aus ihrer Sicht eine Impfpflicht bestehen sollte, beispielsweise nur für bestimmte Gruppen oder Privilegien für geimpfte Personen.

Die Teilnehmer sprachen sich gegen eine Impfpflicht aus und die Mehrheit lehnte Privilegien für bereits geimpfte Personen ab, zumal noch nicht allen eine Impfung angeboten werden konnte. Staatsrat Erler begrüßte die intensive Diskussion und die Vorschläge des Bürgerforums. „Politiker müssen härter arbeiten, um klare Worte zu bekommen. Es muss die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Impfungen in verständlichen Worten verbreiten. Und wir haben gesehen, dass es Menschen enorm hilft, wenn sie gute Informationen erhalten. „“

Expertenpräsentationen als Diskussionsgrundlage

Sebastian Altemüller, Leiter des Corona-Stabes im Sozialministerium, gab einen Einblick in die Impfstrategie der Landesregierung. Er erklärte die Herausforderungen zum Beispiel in der Logistik. Die Wartezeiten bei der Vergabe von Impfterminen sind derzeit noch auf den Mangel an Impfstoffen zurückzuführen. Impfstoffhersteller konnten nur wenige Wochen im Voraus feste Lieferverpflichtungen eingehen. Die Engpässe bei der Impfstoffabgabe dürften sich in den nächsten Monaten verringern. „Die Priorisierung im Falle eines Impfstoffmangels muss den Schutz der Schwächsten gewährleisten, den größten Nutzen für die Gemeinschaft gewährleisten und fair sein“, sagte Prof. Thomas Mertens, Virologe von Universität Ulm und Vorsitzender der Ständige Impfkommission (STIKO).

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In seinem Vortrag stellte er die verschiedenen Arten von Impfstoffen vor. Die zufälligen Bürger fragten zum Beispiel, ob man sich nach einer Koronakrankheit impfen lassen sollte und wie sicher Impfstoffe sind. Die derzeitige Empfehlung des STIKO für eine Impfung nach einer Koronakrankheit sieht eine Wartezeit von sechs Monaten vor. Auf die Frage, ob eine Koronaimpfung die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnte, stellte Prof. Dr. Mertens klar, was die beiden anderen Experten bestätigten.

Prof. Dr. Eckhard Nagel, Medizinethiker von der Universität Bayreuth und Gründungsmitglied der Deutscher Ethikrat erklärte auch, wie Impfstoffe funktionieren. „Es ist einer der grundlegenden Erfolge im Umgang mit der SARS-CoV-2-Pandemie, dass es uns gelungen ist, in etwa zwölf Monaten verschiedene Impfstoffe zu identifizieren, die im Rahmen einer Impfstrategie zur Bewältigung der Krise beitragen“, sagte Prof. Dr. Nagel. Darüber hinaus gibt es viel mehr Impfstoffe in der klinischen und präklinischen Entwicklung.

Prof. Dr. Wolfram Henn, Humangenetiker der Universität des Saarlandes zu ethischen Fragen der Koronaimpfung und den Empfehlungen des Deutschen Ethikrates. Sich und andere durch Impfungen zu schützen, ist eine moralische Pflicht, aber kein Gegenstand staatlicher Zwangsmaßnahmen. Zum Thema Impfprivilegien sagte er: „Bis jeder geimpft werden kann, darf es keine besonderen Regeln für geimpfte Personen geben, mit Ausnahme der Aufhebung der Beschränkungen für Besuche in Pflegeeinrichtungen.“

Die zufälligen Bürger begrüßten die klaren Aussagen der Experten. Sie wollen gut vorbereitete und verständliche Informationen sowohl von den Medien als auch von den Regierungen sowie weitere Formate wie dieses. Ein Vorschlag war zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit Influencern, die andere Gruppen erreichen könnten. Für das nächste Treffen am 18. März 2021 entschieden sich die Teilnehmer für das Thema Testen.

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Bürgerforum Corona

Insgesamt 50 Bürger aus dem ganzen Land wurden zufällig für das Corona Citizens ‚Forum ausgewählt. Viel mehr Leute hatten sich registriert. Der Inhalt des Forums ist umfangreich Thematische Karte (PDF), die im Rahmen einer Online-Teilnahme bewertet, bearbeitet und ergänzt wurde.

Über 2.000 Personen wurden zufällig ausgewählt und für das Bürgerforum angeschrieben. 258 Personen meldeten sich und erklärten sich zur Teilnahme bereit. Aus diesen 258 Personen wurden 50 Personen gezogen. Die interessierten Parteien wurden so aufgeteilt, dass die Zusammensetzung des Bürgerforums am Ende die Bevölkerungsstruktur angemessen widerspiegelt. Die Hälfte der Teilnehmer sind Frauen. 22 Prozent haben einen Migrationshintergrund. 42 Prozent der Teilnehmer haben ein Abitur, eine vergleichbare Qualifikation oder einen Abschluss. 58 Prozent haben einen Real- / Hauptschul- oder Grundschulabschluss. Die Altersverteilung entspricht in etwa der Altersverteilung im Land. Die Teilnehmer sind zwischen 17 und 81 Jahre alt. Die Teilnehmer kommen aus allen Verwaltungsbezirken sowie aus städtischen und ländlichen Gebieten.

Die Teilnehmer kommen aus folgenden Gemeinden: Eberstadt (eine Person), Ehingen (Donau) (eine Person), Ellwangen (zwei Personen), Emmendingen (zwei Personen), Freiburg im Breisgau (drei Personen), Freudenstadt (drei Personen), Illerrieden (zwei Personen), Kaisersbach (eine Person), Karlsbad (vier Personen), Karlsruhe (eine Person), Kißlegg (fünf Personen), Mannheim (eine Person), Oberreichenbach (eine Person), Offenburg (eine Person), Plochingen (vier Personen) Personen), Ravensburg (eine Person), Rheinhausen (zwei Personen), Schopfheim (drei Personen), Stuttgart (drei Personen), Tiefenbronn (eine Person), Tübingen (eine Person), Waiblingen (sechs Personen), Weinheim (eine Person) .

Beteiligungsportal: Bürgerforum Corona

Beteiligungsportal: Thematische Karte für das Corona Citizens ‚Forum (PDF)

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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