Bildung & Wissenschaft

Abschlussbericht „Regionen für die medizinische Ausbildung“ eingereicht

Die von der Landesregierung eingesetzte Arbeitsgruppe „Regionen für die medizinische Ausbildung“ hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Damit gibt es nun ein umfassendes, zukunftsorientiertes Konzept für die regionale medizinische Versorgung und die qualitative Weiterentwicklung der medizinischen Studien im Land.

Wie kann die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten sichergestellt werden? Auf welche neuen und wachsenden Anforderungen müssen angehende Mediziner vorbereitet sein? Wie können junge Menschen optimal auf die Arbeit in der Allgemeinmedizin und in ländlichen Gebieten vorbereitet werden? Eine von der Landesregierung eingesetzte Arbeitsgruppe „Regionen für medizinische Ausbildung“ hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Ihr Rat: Auch das Training sollte mehr in ländlichen Gebieten stattfinden. Es muss auch andere Hilfe vor Ort geben.

„Junge Menschen entscheiden sich nach Abschluss ihres Studiums eher für eine regionale medizinische Versorgung, wenn sie während ihres ersten Praktikums positive Erfahrungen mit Unterrichtspraktiken in ländlichen Gebieten gemacht haben. Hier wollen wir in Zusammenarbeit mit den medizinischen Fakultäten beginnen “, sagte der Wissenschaftsminister Theresia Bauer anlässlich der Präsentation des Berichts der Arbeitsgruppe „Regionen für medizinische Ausbildung“ der Landesregierung.

Konkrete Maßnahmen

Ziel der Arbeitsgruppe war es, die verschiedenen Aspekte der Allgemeinmedizin und der ländlichen Versorgung zu vernetzen und die vorgestellten Konzepte auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Oft geht es darum, die richtigen Ansprechpartner vor Ort zu vernetzen und bestimmte Hürden bei der praktischen Umsetzung zu beseitigen. „Dies kann Unterstützung bei der Suche nach einer Unterkunft während eines allgemeinmedizinischen Blockpraktikums in einer ländlichen Region oder mehr Unterstützung für Unterrichtspraktiken bei der Betreuung von Studenten bedeuten“, sagte Minister Bauer.

Insbesondere enthält der Bericht eine Reihe von Maßnahmen, von denen einige hier als Beispiele aufgeführt werden können:

  • Förderung eines verstärkten Einsatzes von Telemedizin in ländlichen Gebieten
  • Nutzen Sie die Ressourcen der medizinischen Fakultäten und ermöglichen Sie den gegenseitigen Datenzugriff, stellen Sie den Austausch und den Wissenstransfer zwischen Universitätskliniken und den Akteuren in der Region her.
  • Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Stärken Sie Ihre digitalen Fähigkeiten in Ihrem Studium und nutzen Sie die Möglichkeiten der Digitalisierung für den Unterricht
  • Stärkung der interprofessionellen Zusammenarbeit in Studium und Ausbildung
  • Stärkung der Verbindung zwischen Akteuren der Gemeinschaft und medizinischen Fakultäten: Integrieren Sie Gesundheitskonferenzen der Gemeinschaft und fördern Sie die gegenseitige Interaktion
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Neigungsprofil „Country Doctor Track“ in medizinischen Studien

Bereits im Wintersemester 2020/21 hat Baden-Württemberg das neue Neigungsprofil „Country Doctor Track“ im Medizinstudium eingeführt. „Das Neigungsprofil bietet den Studierenden die Möglichkeit, während ihres Studiums die verschiedenen Aspekte der Allgemeinmedizin kennenzulernen und sich optimal für einen späteren Arbeitsplatz im Land zu qualifizieren. In jedem Semester können die Studierenden spezielle Ausbildungsmodule mit koordinierten Inhalten wählen “, sagt Bauer. Der Eintritt ist in jeder Phase des Kurses möglich – alle Medizinstudenten profitieren vom „Country Doctor Track“ und der Stärkung der Allgemeinmedizin während des Kurses. In den Kursen werden sie auch mit regionalen Akteuren wie Allgemeinärzten, regionalen ambulanten und stationären Pflegezentren sowie Kommunen, Bürgermeistern und Bezirksverwaltern zusammengebracht.

Umfassendes Konzept für die regionale medizinische Versorgung

Der Minister für ländliche Gebiete und Verbraucherschutz, Peter Haukbetonte: „Für eine zukunftssichere medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten sind die Themen Jugendrekrutierung und attraktive Rahmenbedingungen für die Ärzteschaft von entscheidender Bedeutung. Eine frühzeitige Verknüpfung und Zusammenarbeit der Hochschullehre mit den Betreuungsstrukturen in ländlichen Gebieten sowie die Förderung attraktiver und innovativer Arbeitsbedingungen sind wichtige Bausteine ​​für die Loyalität junger Ärzte gegenüber dem ländlichen Raum. Die Arbeit und der Bericht der Arbeitsgruppe ergänzen daher unsere Bemühungen, die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten in vielerlei Hinsicht zu verbessern. Unsere ländlichen Gebiete in Baden-Württemberg gehören zu den attraktivsten Regionen in Deutschland. Daher lohnt es sich, nicht nur eine Branche als Arzt, sondern auch das Leben auf dem Land selbst anzustreben. „Mit dem Bericht der Arbeitsgruppe“ Regionen für die medizinische Ausbildung „liegt nun ein umfassendes, zukunftsorientiertes Konzept für die regionale medizinische Versorgung und die qualitative Weiterentwicklung der medizinischen Studien im Land zuvor, sagte Theresia Bauer weiter.“ Wir werden es auch diese innovativen Ideen in die Tat umsetzen. „

Strategie mit unterschiedlichen Ansätzen

Gesundheitsminister Manne Lucha sieht eine große Chance darin, Mitarbeiter von kommunalen und staatlichen Diensten von allgemeinem Interesse mit ihrem Fachwissen in die Weiterentwicklung innovativer Ansätze einzubeziehen. „Nur diese Kommunale Gesundheitskonferenzen in Baden-Württemberg bieten sich als Bindeglied zu den medizinischen Fakultäten an “, sagte Minister Lucha. „Die Erfahrung der Stadt und der ländlichen Gebiete ist in diesem Prozess unverzichtbar“, fährt Lucha fort. Daher sollte die konkrete Umsetzung auf kommunaler Ebene in allen Regionen des Landes erfolgen. Das Konzept der Arbeitsgruppe stützt seine Ansicht, dass nur Maßnahmen, die in ein Gesamtkonzept eingebettet sind, dem Ärztemangel in ländlichen Regionen entgegenwirken können. Das Konzept ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Strategie der Landesregierung, verschiedene Ansätze zu nutzen, um die Attraktivität der medizinischen Arbeit in ländlichen Gebieten zu erhöhen und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen in der Medizin zu verbessern (interprofessionelle Zusammenarbeit).

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Integrieren Sie die Interessen der medizinischen Ausbildung in den Regionen enger

Die im Bericht formulierten übergeordneten Ziele wurden mit Handlungsempfehlungen untermauert, wie die notwendigen Reformen in der medizinischen Ausbildung und in der medizinischen Versorgung eingeleitet werden können. Die Arbeitsgruppe sieht den Schlüssel in der Idee, die Interessen der medizinischen Ausbildung enger in die Regionen zu integrieren – zum Beispiel durch die Einrichtung regionaler Gesundheitsallianzen für die Universitätsmedizin. Zusammen mit den beteiligten lokalen Akteuren sollten sie die notwendigen inhaltlichen Prioritäten im medizinischen Lehrplan identifizieren und attraktive Ausbildungslinien für diesen Zweck entwickeln.

Die Arbeitsgruppe wurde von der Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunstunter enger Einbeziehung der Ministerium für soziale Angelegenheiten und Integration ebenso wie Ministerium für ländliche Gebiete und Verbraucherschutz. Zur Arbeitsgruppe gehörten auch Vertreter der medizinischen Fakultäten von Baden-Württemberg, Experten aus dem Bereich der Allgemeinmedizin, Studentenvertreter, Vertreter des Pflegesektors (z. B. Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte), des öffentlichen Gesundheitswesens und des Berufsrechts (Staatliche Ärztekammer) sowie die kommunalen Landesverbände, um die verschiedenen Teilaspekte der Allgemeinmedizin und der ländlichen Versorgung zu vernetzen und die vorgestellten Konzepte inhaltlich auf eine möglichst breite Basis zu stellen.

Weitere Maßnahmen des Wissenschaftsministeriums

  • Mit der Entscheidung der Landesregierung, Studienplätze in der Humanmedizin zu erweitern, wurde neben der quantitativen Erweiterung von 150 neuen Studienplätzen eine qualitative Weiterentwicklung des medizinischen Studiengangs verankert. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) hat das Fachgebiet der Allgemeinmedizin bereits 2019 allein im Rahmen der Sonderlinie für die Universitätsmedizin mit fast zwei Millionen Euro finanziert; 2020 wurde diese Finanzierung mit mehr als zwei Millionen Euro fortgesetzt. Die Allgemeinmedizin profitierte auch indirekt von den Bereichen Lehrplanentwicklung, Lehrforschung und Kompetenzlabors, die von der Lehrfinanzierungslinie finanziert wurden.
  • Durch die Akademisierung (Hebammen) und die teilweise Akademisierung von Gesundheitsberufen erweitert das Ministerium auch das Potenzial von Fachkräften in allen Regionen des Landes.
  • Das neu gegründete Kompetenznetzwerk für die Universitätsmedizin bietet auch finanzielle Mittel für eine stärkere Vernetzung der Universitätsmedizin in den einzelnen Regionen, unter anderem im Bereich Ausbildung und Pflege.
  • Gleichzeitig präsentiert das Gesundheitsstandort Forum Baden-Württemberg das „AMBIGOAL“ und „Südbaden-Leben“ Erfolgreiche Projekte wurden bereits von der MWK finanziert, die sich insbesondere mit Reformen der medizinischen Ausbildung und der Sicherstellung der medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten befassen.
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Weitere Maßnahmen des Sozialministeriums

  • Mit dem Förderprogramm „Country Doctors“ Der Staat unterstützt die Übernahme oder Einrichtung einer Hausarztpraxis oder die Beschäftigung eines Arztes zur Verbesserung oder Aufrechterhaltung der Hausarztversorgung in ländlichen Gebieten. Diese Finanzierungsmaßnahme wird sofort wirksam und nimmt die Angebotssituation gemäß der aktuellen Bedarfsplanung auf.
  • Das kürzlich in Kraft getretene Country Doctor Act (PDF) schafft durch eine Vorausquote einen weiteren Zugang zur Zulassung zum Medizinstudium. Bewerber, die sich nach erfolgreichem Abschluss ihres Medizinstudiums und weiterer Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in einem Bereich, der unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht ist, dem Staat verpflichten, können mit dieser Vorausquote zum Medizinstudium zugelassen werden.
  • Auch mit dem Strategie zur Digitalisierung in Medizin und Pflege unterstützt das Ministerium für soziale Angelegenheiten und Integration mit Finanzierungsaufrufen in den Bereichen Medizin und Pflege, Projekten und Initiativen zur Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Versorgung im Staat. Insbesondere telemedizinische Projekte wie docdirect kann dazu beitragen, die medizinische Versorgung in ländlichen oder strukturell schwächeren Regionen zu unterstützen.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Regionen für die medizinische Ausbildung – Umsetzung des Maßnahmenpakets zur Stärkung der Allgemeinmedizin und zur Sicherung der medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten – Bericht der Arbeitsgruppe „Regionen für die medizinische Ausbildung“ an die Landesregierung (PDF)

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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