Energie, Umwelt & Verkehr

Neuer Prototyp für den Nahverkehr nach Frankreich vorgestellt

Deutschland und Frankreich haben den ersten grenzüberschreitend einsetzbaren Triebwagen „Regiolis“ vorgestellt. Der Nahverkehr im Grenzgebiet soll bis 2024 deutlich ausgebaut werden, um ein attraktives, klimafreundliches Verkehrsangebot zu schaffen.

„Bei unserem gemeinsamen Ziel, die grenzüberschreitende Mobilität zu verbessern, haben wir große Fortschritte gemacht. Ich freue mich sehr, dass wir den ersten grenzüberschreitend einsetzbaren Triebwagen „Regiolis“ präsentieren können. Es wird auf mehreren Strecken in Rheinland-Pfalz eingesetzt, unter anderem zwischen Neustadt und Straßburg. Diese Deutschlandpremiere setzt ein ganz klares Signal für Europa“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Neustadt an der Weinstraße. Gemeinsam mit der Vertreterin der Region Grand Est, der Europaabgeordneten Anne Sander, der stellvertretenden Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger, und der Staatssekretärin im Verkehrsministerium Baden-Württemberg Elke Zimmer, sowie Vertretern der beiden rheinland-pfälzischen Zweckverbände für den SPNV und der Firma Alstom aus Reichshoffen präsentierte der Ministerpräsident im Hauptbahnhof den Prototypen des ersten deutsch-französischen Triebwagens.

Besserer Nahverkehr nach Frankreich ab 2024

Bis Dezember 2024 wollen die drei Länder und die benachbarte Région Grand Est das gemeinsame, grenzüberschreitende deutsch-französische Nahverkehrsangebot mit insgesamt sieben durchgehenden Streckenverbindungen starten. Drei Strecken (Neustadt-Straßburg, Wörth-Straßburg, Trier-Metz) liegen in Rheinland-Pfalz. „Mit diesem zukunftsweisenden Verkehrsprojekt bieten wir Pendlern ein attraktives und klimafreundliches Verkehrsangebot. Gute grenzüberschreitende Zugverbindungen haben zudem einen großen Mehrwert für Wirtschaft, Bildung, Kultur und Tourismus“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Nicht umsonst bezeichnete die Europäische Union (EU) das Gesamtprojekt als „Leuchtturmprojekt für den öffentlichen Verkehr in Europa“ und als Förderzusage des Bundes für die Entwicklung des Prototyps INTEREG-Programm Oberrhein gegeben. Der Ministerpräsident kündigte an, für die Produktion der Fahrzeuge mit ihren speziellen europäischen Komponenten weitere Fördermittel von der EU zu beantragen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an dem gemeinsamen Beschaffungsprogramm für die Fahrzeuge, der Entwicklung von getakteten Fahrplänen, digitalisierten Kundeninformationen und gemeinsamen grenzüberschreitenden Tarifen. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für attraktive Angebote im nachhaltigen und kundenorientierten öffentlichen Personennahverkehr“, ergänzt Werner Schreiner, Beauftragter des Ministerpräsidenten für grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

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Klimafreundlicher Verkehr über die Grenze nach Frankreich

„Das neue Angebot soll die Menschen zum Umsteigen anregen und auch mit dem Fahrrad neue Touren über die Grenzen hinweg unternehmen. Insofern passt unser ÖPNV-Projekt nicht nur zur klimafreundlichen Entwicklung der Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, sondern auch auf unsere zukunftsorientierte Politik in Rheinland-Pfalz sowie auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit am Oberrhein und in der Großregion“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Die saarländische Wirtschafts- und Verkehrsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sagte: „Wir stärken die Verbindungen zwischen Deutschland und Frankreich. Neue Züge, die trotz unterschiedlicher Systeme grenzüberschreitend fahren können, schaffen mehr Möglichkeiten, zum Beispiel alle zwei Stunden nach Straßburg oder sogar stündlich nach Straßburg Metz Das ist ein wunderbares Gemeinschaftsprojekt der Region Grand Est und der angrenzenden deutschen Bundesländer. Wir bauen hier ganz gezielt Europa, Visionen werden zu Schienen und mit dem Saarland im Zentrum wächst unsere Großregion weiter zusammen.“

Zug ist gelebte europäische Integration

Auch das Land Baden-Württemberg ist mit diesem trimodalen Fahrzeug, das sowohl über einen Dieselantrieb als auch über einen Elektroantrieb für das deutsche und französische Bahnstromnetz verfügt, sehr zufrieden. Drei der sieben geplanten Strecken betreffen Baden-Württemberg: Straßburg – Offenburg; Müllheim – Mulhouse mit individuellen Transferfahrten nach Offenburg / Straßburg und Karlsruhe – Wörth – Lauterburg – Straßburg. „Bald werden Fahrgäste mit solchen Zügen grenzüberschreitend reisen. Das ist aktive europäische Integration und eine tolle und nachhaltige Aufwertung für unsere gemeinsame Grenzregion“, sagte Staatssekretärin Elke Zimmer im baden-württembergischen Verkehrsministerium. Baden-Württemberg unterstützt das Projekt ausdrücklich. Die aktuelle Aufgabe besteht in der Vorbereitung der Wettbewerbsauszeichnung der Betriebsdienstleistung, bei der wir uns gerne konstruktiv mit den Experten unseres Ministeriums und unseres Nahverkehrsunternehmens Baden-Württemberg mbH einbringen. „

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„Das deutsch-französische Regionalverkehrsprojekt ist eine große gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten auf beiden Seiten der Grenze, da es Herausforderungen wie unterschiedliche Signal- und Stromversorgungssysteme gibt. Wir freuen uns sehr auf die nächsten Schritte bis zur Inbetriebnahme der neuen Zugangsangebote, da das Projekt ein herausragendes Beispiel für grenzüberschreitenden Klimaschutz in Europa ist“, erklärt Katrin Eder, zuständige Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Klima Ministerium für Schutz.

„Neben dem Aspekt der grenzenlosen Mobilität ist das Projekt auch für die Zukunftsperspektiven unseres Standorts in Reichshoffen von großer Bedeutung“, sagt Marc Ehret, Standortleiter des Unternehmens in Reichshoffen.

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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