Bildung & Wissenschaft

6,3 Millionen Euro für die Prototypenförderung

Mit 6,3 Millionen Euro startet das Land eine ressortübergreifende Prototypenförderung für Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Der Förderaufruf soll die Lücke zwischen Forschung und Verwertung effizient und effektiv schließen.

Das Land verbessert erneut die Rahmenbedingungen für Innovationen und investiert in die gezielte Förderung von Prototypen. Mit dem abteilungsübergreifende Prototypenförderung Als neues Angebot für Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Baden-Württemberg wollen die Wissenschafts- und Wirtschaftsministerien die Lücke zwischen wissenschaftlicher Forschung und wirtschaftlicher Verwertung (englisch: „Valley of Death“) schließen, so die Wissenschaftsministerin Teresa Bauer und Wirtschaftsminister Dr. Nicole Hoffmeister Kraut am 4. Mai 2022.

Das Potenzial von Forschungsergebnissen stärker nutzen

Obwohl es im Südwesten ein differenziertes und umfassendes Technologietransfersystem mit einer Vielzahl von Transfereinrichtungen wie Hochschulen, Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gibt und internationale Rankings regelmäßig die besondere Innovationskraft Baden-Württembergs bestätigen, ist das wirtschaftliche Potenzial Baden-Württembergs hoch viele Forschungsergebnisse werden teilweise nicht ausreichend verwertet.

„Mit der Förderung ermöglichen wir es, das Marktpotenzial von Forschungsergebnissen forschungsbegleitend zu prüfen und so den effizienten und effektiven Transfer in den Markt vorzubereiten“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

„Mit der Prototypenförderung verfolgen wir einen neuen Ansatz zur Förderung des gegenseitigen Technologietransfers, um das unternehmerische Denken in Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu stärken“, ergänzte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Transferkultur weiter stärken

Mit der Landesprototypenförderung werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus baden-württembergischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen dabei unterstützt, frühzeitig mögliche Anwendungsfelder ihrer Forschung zu erschließen und gemeinsam mit Wirtschaftspartnern aktiv in die Praxis umzusetzen. Durch den Bau von Prototypen können bestehende Forschungsergebnisse so weiterentwickelt werden, dass die grundsätzliche Wirksamkeit der technischen Anwendung nachgewiesen und ihre Kommerzialisierungschancen verbessert werden. Dies stärkt die Transferkultur sowohl in den jeweiligen Institutionen als auch in der baden-württembergischen Wissenschafts- und Forschungslandschaft insgesamt.

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Gefördert werden Projekte aus allen Forschungsbereichen, die durch die Entwicklung von Prototypen die Mach- und Umsetzbarkeit sowie das Innovationspotenzial und die Marktfähigkeit von Forschungsergebnissen systematisch nachweisen können. Die Projekte sollen in Baden-Württemberg umgesetzt werden, aber auch grenzüberschreitende Kooperationen sind möglich. Das Projekt muss von einer baden-württembergischen Forschungs- und Wissenschaftseinrichtung beantragt werden. Die maximale Förderdauer für das Projekt beträgt zwei Jahre.

Erster Förderaufruf mit 6,3 Millionen Euro

In einem ersten Förderaufruf stehen bis zu 6,3 Millionen Euro zur Verfügung. Die Finanzierung kommt von Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und werden aus staatlichen Mitteln aus der Reserve finanziert „BW – ein Land der Zukunft – gestärkt aus der Krise“ aufgefüllt. Zusätzliche Landesmittel für einen weiteren Förderaufruf sollten in künftige Budgeterstellung einbezogen werden.

Die staatliche Prototypenförderung soll einerseits das unternehmerische Denken in Hochschulen und Forschungseinrichtungen stärken und andererseits eine stärkere Transferorientierung in der Forschung fördern. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Innovationen sind, um schwere wirtschaftliche Abschwünge zu überwinden. Deshalb will die Landesregierung ihre Anstrengungen zur Stärkung der Innovationskraft konsequent fortsetzen, wie die beiden Minister gemeinsam bekräftigten.

Land ist eine der innovativsten Regionen Europas

Internationale Innovationsrankings bestätigen regelmäßig, dass Baden-Württemberg eine der innovativsten Regionen Europas ist. Dass Regionaler Innovationsanzeiger 2021 der Europäischen Kommission stuft die vier Regierungsbezirke des Landes in die Gruppe der „Leaders“ ein. Ausschlaggebend für die Spitzenposition Baden-Württembergs sind:

  • erhebliche private und öffentliche Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E):
  • eine hohe Bedeutung forschungsintensiver Wirtschaftszweige;
  • großer Ideenreichtum in Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie in Unternehmen.

Auch die vergleichsweise differenzierte Wirtschaftsstruktur von großen und mittelständischen sowie innovativen Unternehmen wirkt sich positiv auf die Wirtschaftsleistung Baden-Württembergs aus Startups aus. Darüber hinaus ist Baden-Württemberg eine der forschungsintensivsten Regionen Europas mit der höchsten Hochschuldichte, mit einer differenzierten Hochschul- und Forschungslandschaft aus neun Hochschulen, 23 Fachhochschulen (HAW)das Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) mit seinen neun Standorten und einem zahlenmäßig und fachlich sehr breiten Spektrum an Forschungseinrichtungen Fraunhofer Gesellschaftdas Helmholtz-Gemeinschaftdas Max-Planck-Gesellschaftdas Leibniz-Gemeinschaft und der Innovationsallianz Baden-Württemberg.

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Das EFRE-Programm Baden-Württemberg 2021 bis 2027

Das baden-württembergische EFRE-Programm 2021 bis 2027 orientiert sich an der baden-württembergischen Innovationsstrategie und unterstützt die Schwerpunkte Zukunftstechnologien und -kompetenzen sowie Ressourcen- und Klimaschutz. Das Ministerium für Ländlichen Raum (EFRE-Verwaltungsbehörde), das Wirtschaftsministerium, das Wissenschaftsministerium und das Umweltministerium arbeiten bei der Planung und Umsetzung eng zusammen. Um die regionale Strukturförderung zu betreiben, erhält Baden-Württemberg in der neuen Förderperiode 2021 bis 2027 rund 279 Millionen Euro von der Europäischen Union aus dem EFRE.

Am 24. Mai 2022 wird das Förderprogramm zudem in einem Webseminar vorgestellt.

Prototypenförderung – Informationen zum Förderaufruf: Melden Sie sich zum Webseminar an

Förderprogramm zur Prototypenförderung innovativer Technologien

EFRE 2021 bis 2027

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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