Der Modellversuch Inklusion in Baden-Württemberg erfreut sich einer großen Zufriedenheit seitens der Fachkräfte und Leitungen in den Kindertagesstätten. Das Ziel des Modellversuchs besteht darin, die Teams in den Einrichtungen bei ihrer inklusiven Arbeit zu stärken und Kinder mit (drohender) Behinderung genauso zu fördern und betreuen wie alle anderen Kinder. Seit 2020 bietet das Land verschiedene Angebote zur Unterstützung inklusiver Kitas an, darunter den Modellversuch Inklusion (MoVe In) in acht Stadt- und Landkreisen.
Um die Wirksamkeit des Modellversuchs zu überprüfen und Verbesserungen vornehmen zu können, führt der Arbeitsbereich I des Forums Frühkindliche Bildung Baden-Württemberg eine unabhängige Evaluation durch. Diese Untersuchung zielt darauf ab, empirische Daten zur Implementierung der inklusiven Bildung und Erziehung in den Kitas zu gewinnen und somit das Landesprogramm weiterzuentwickeln. Der zuständige Staatssekretär Volker Schebesta betont die Wichtigkeit der Evaluation für die Gestaltung von Inklusion in Kindertageseinrichtungen.
Die vorliegenden Zwischenergebnisse der Evaluation beruhen auf den Angaben von 20 Kita-Teams, bestehend aus 118 pädagogischen Fachkräften und Leitungen. Eine überwältigende Mehrheit von 87 Prozent ist sehr zufrieden mit der Begleitung durch den Modellversuch Inklusion und würde diesen auch anderen Kitas weiterempfehlen. Besonders geschätzt werden die praxisnahen Impulse zum Thema Inklusion und die begleitete Reflexion im Team. Die gegenseitige Unterstützung innerhalb der Kita-Teams ist hoch und fördert den Transfer der erworbenen Handlungsfähigkeit in den Kita-Alltag. Zudem werden die vorhandenen Ressourcen in den Kita-Teams positiv wahrgenommen.
Im Rahmen der Prozessbegleitung wurden auch klare Stellschrauben zur Weiterentwicklung des Modellversuchs identifiziert. Eine enge lokale Vernetzung mit anderen inklusiven Kitas, weiteren Professionen und den vorhandenen Unterstützungssystemen wird als essentiell angesehen.
Die Evaluation des Modellversuchs wird fortgesetzt und ein Abschlussbericht soll im Herbst 2023 vorgelegt werden. Dieser wird die Wirksamkeit des Modellversuchs Inklusion umfassend darstellen und somit zu einem evidenzbasierten Vorgehen zur Stärkung der Inklusion in baden-württembergischen Kitas beitragen.
Bei der Durchführung der Evaluation werden anerkannte Forschungsmethoden und unterschiedliche Perspektiven der Akteure berücksichtigt. Standardisierte Online-Befragungen mit den pädagogischen Fachkräften und Kita-Leitungen werden zur Prozessmitte und nach Abschluss der Begleitung durch den Modellversuch durchgeführt, um die Perspektive der Zielgruppe zu erfassen. Zudem werden leitfadengestützte Gruppeninterviews mit den Qualitätsbegleitungen und Mitarbeitenden im mobilen Fachdienst durchgeführt, um die Innenperspektive des Modellversuchs abzubilden.
Die Standorte des Modellversuchs Inklusion in Baden-Württemberg sind: Stadtkreis Mannheim, Landkreis Enzkreis, Landkreis Böblingen, Landkreis Esslingen, Landkreis Reutlingen, Landkreis Biberach, Stadtkreis Freiburg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Die Ergebnisse der Evaluation werden einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Modellversuchs Inklusion und zur Stärkung der Inklusion in Kitas in Baden-Württemberg leisten.
