Positiver Ausblick für die Weinbauern in Baden-Württemberg: Das Jahr 2023 verzeichnete bislang hohe Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen, die der Weinrebe jedoch keine Probleme bereiteten. Die Ernteerwartungen sind entsprechend positiv. Dies gab der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bei der Herbstpressekonferenz des Weinbauverbands Württemberg bekannt.
In den letzten Jahren haben extreme Witterungsschwankungen aufgrund des Klimawandels zugenommen. Dies stellt ein ernstzunehmendes Risiko für die Landwirte und Winzer dar und gefährdet ihre Erträge und Einkommen. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Betriebe daher dabei, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Es werden verschiedene Fördermaßnahmen zur präventiven Risikovorsorge gegen die Folgen des Klimawandels für Weinbaubetriebe angeboten.
Obwohl das Jahr 2023 von Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen geprägt war, kam die Weinrebe gut damit zurecht. Die warmen Temperaturen zu Vegetationsbeginn haben sich positiv auf die Rebenblüte ausgewirkt. Die Weingärtnerinnen und Weingärtner hatten aufgrund der häufigen Niederschläge in den letzten Monaten jedoch mit dem Echten Mehltau zu kämpfen. Nichtsdestotrotz werden sich die warmen Tage vor der Weinlese positiv auf die Traubenqualität und Mostgewichte auswirken. Minister Hauk lobte die hervorragende Arbeit der Weingärtnerinnen und Weingärtner unter erschwerten Bedingungen.
Neben dem Klimawandel stellen auch steigende Anforderungen an Artenschutz und Biodiversität eine Herausforderung für die Landwirtschaft und den Weinbau dar. Das Biodiversitätsstärkungsgesetz, das die Landesregierung 2020 eingeführt hat, spielt hierbei eine wichtige Rolle. Auch der Weinbau wird seinen Teil dazu beitragen, hochwertige Lebensmittel umweltschonend zu erzeugen. Das Land fördert und unterstützt Maßnahmen wie den Einsatz von mechanischen Unkrautregulierungsverfahren und den Anbau von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, den sogenannten PIWIs, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.
Allerdings steht die Weinbranche in Baden-Württemberg auch vor Herausforderungen wie der zunehmenden Globalisierung, gesättigten Märkten und einem sinkenden Pro-Kopf-Verbrauch von Wein. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben diese Herausforderungen in den letzten Jahren zusätzlich verstärkt. Um dem entgegenzuwirken, soll verstärkt in Absatzmarketing für die Weine im In- und Ausland investiert werden. Außerdem werden die Angebote im Bereich des Weintourismus weiterentwickelt und ausgebaut.
Das Biodiversitätsstärkungsgesetz hat wichtige Ziele bis 2030 festgelegt, darunter die Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel und die Ausdehnung ökologisch bewirtschafteter Flächen. Um dies zu erreichen, werden Betriebsmessnetze eingerichtet und Netzwerke von Demonstrationsbetrieben aufgebaut. Der integrierte Pflanzenschutz wird ebenfalls weiterentwickelt, um diese Ziele umzusetzen.
Insgesamt zeigt sich der Weinbau in Baden-Württemberg trotz der Herausforderungen zuversichtlich. Die guten Ernteerwartungen für das Jahr 2023 und die Bemühungen des Landes, die Betriebe zu unterstützen, lassen hoffen, dass die Weinbranche weiterhin erfolgreich sein wird.
Quelle:
Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz: Weinbau in Baden-Württemberg