Mit der Landesstrategie für eine nachhaltige Bioökonomie setzt Baden-Württemberg als führende Region in diesem Zukunftsfeld Maßstäbe. Als hochentwickeltes Industrie- und Technologieland wollen wir zeigen, dass Klimaschutz und erfolgreiche Wirtschaft zusammengehören.
„Wir würden uns freuen, noch mehr Schauspieler in unserem Leitregion Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg anheuern. Das Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz und das Ministerium für Umwelt, Klimaschutz und Energiewirtschaft sind für die Informations- und Beratungsbedürfnisse von Unternehmen und der Öffentlichkeit zuständig eine gemeinsame Informationsplattform etabliert, das die bestehenden Angebote bündelt und die Zusammenarbeit fördert“, so Umweltministerin Thekla Walker und Landwirtschaftsminister Peter Hauk am Mittwoch, 22. September 2021 in Stuttgart anlässlich der Veröffentlichung.
Mit der Landesstrategie für eine nachhaltige Bioökonomie in Baden-Württemberg fördert das Land die Entwicklung nachhaltiger und zukunftsorientierter Wirtschaftsformen mit biologischen Ressourcen, biologischen Prozessen und biologischem Wissen. Denn die Natur bietet uns viele Lösungen, wie wir in Zukunft klimafreundlich und ressourcenschonend agieren können. Die Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt haben jeweils verschiedene Förderprogramme und Maßnahmen initiiert. Die neue bereichsübergreifende Informationsplattform gibt einen Überblick über die vielfältigen Ansätze der Landesstrategie für eine nachhaltige Bioökonomie in Baden-Württemberg und zukünftig auch über die Ergebnisse der bereits geförderten Projekte. Dies ermöglicht eine breite Nutzung der Ergebnisse.
„Unsere Förderprogramme ermöglichen es Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, eigene Schwerpunkte zu setzen, um die aktuellen Herausforderungen im Bereich Klimaschutz und Rohstoffwende proaktiv anzugehen“, betonte Hauk. Umweltminister Walker: „Wir wollen Anreize für Unternehmen und Kommunen setzen, damit die Chancen einer biobasierten und kreislauforientierten Lebens- und Wirtschaftsweise genutzt werden.“ „Diese werden im Dialog mit den beteiligten Akteuren und unseren Bioökonomie-Beiräten gemeinsam gestaltet und mit Leben gefüllt“, betonten die beiden Minister.
Landesstrategie für eine nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg
Mit dem abteilungsübergreifenden Landesstrategie für nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg (LSNB) Wir streben an, Baden-Württemberg zu einer führenden Region für biobasierte Kreislaufwirtschaft zu entwickeln.
Die sichere Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit gesunden Lebensmitteln, die gleichzeitige Erschließung nachwachsender und wiederverwertbarer Rohstoffquellen zur stofflichen und energetischen Nutzung und der notwendige Schutz der Primärressourcen Wasser, Luft und Boden sowie der Biodiversität erfordern innovative Ansätze, die die Gesamtprozesse. Angesichts dieser Herausforderungen ist wirtschaftliches Denken und Handeln gefragt, das eine regenerative Ausrichtung fördert und eine Kreislaufwirtschaft nach dem Vorbild der Natur ermöglicht. Die wissensbasierte Bioökonomie bietet Lösungen für diese Herausforderungen und kann gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg stärken. Damit diese Ansätze künftig noch konsequenter genutzt und ausgebaut werden, spielen Information und Dialog sowie Qualifizierung und Weiterbildung in den Handlungsfeldern der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie eine wichtige Rolle.
Agrar-, Forst- und Ernährungssysteme der Zukunft
Im Bereich der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft führt der Einsatz moderner Schlüsseltechnologien dazu, dass bisher ungenügend genutzte Nebenströme zu einer höheren Wertschöpfung hinzukommen. Darüber hinaus wird an neuen Lösungen für die Primärproduktion gearbeitet, die eine nachhaltige, regionale Rohstoffversorgung sicherstellen – das kann bedeuten, dass neue klimaangepasste Sorten eingeführt und neue Pflanzenschutzmethoden eingesetzt werden. Dadurch werden neue, widerstandsfähige Anbausysteme und Recyclingpfade etabliert, die zu nachhaltigen Arbeitsplätzen im ländlichen Raum führen. Auch in hochwertigen Anwendungen, beispielsweise im Leichtbau, kommen neue biobasierte Materialien zum Einsatz oder ersetzen problematische Stoffe. Mit modernen Produktions- und Umwandlungsprozessen und konsequenter Nährstoffrückgewinnung trägt die Bioökonomie zum Schutz der natürlichen Ressourcen, der Biodiversität und des Klimas bei.
Bioökonomie als Beitrag zum Klimaschutz und einer effizienten Rohstoffversorgung
Eines der wichtigsten Themen für das Umweltministerium ist die Weiterentwicklung von CO2– Recyclingverfahren und -technologien nach dem Vorbild der Natur. Mit biotechnischen Verfahren wird unter anderem Kohlenstoff aus der Luft oder in konzentrierter Form aus Abgasen gewonnen und als Rohstoff für die Wirtschaft wieder zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Schwerpunkt für die kommende Periode ist der Ausbau des „Urban Mining“ – beispielsweise der Gewinnung von Sekundärrohstoffen. Metalle oder Nährstoffe, die in Ballungsräumen in Abfällen und Abwässern vorkommen und bisher oft vernachlässigt wurden.
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Inspiriert von Landesregierung BW