Am Ende ihrer Dankestour würdigte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer das immense Engagement des Teams des Universitätsklinikums Ulm während der Pandemie. Die Mitarbeiter sind seit Monaten extrem hohen Belastungen ausgesetzt und leisten gesamtgesellschaftliche Dienste.
Am Ende ihrer Dankeschön-Tour zum Universitätskliniken des Landes hat Wissenschaftsminister Theresia Bauer wollte mit Mitarbeitern und Ärzten in Ulm sprechen. Die Ministerin lobte die herausragenden Leistungen in allen Bereichen – von der Pflege über die Verwaltung bis hin zum Arztberuf – unter extremen pandemischen Bedingungen über eineinhalb Jahre am Universitätsklinikum Ulm.
„Seit 18 Monaten steht das Personal auf jeder Station und in jedem Fachbereich unter einer besonderen, immensen Dauerbelastung“, sagt Theresia Bauer. „Ich denke dabei insbesondere an die Kolleginnen und Kollegen auf den Corona-Stationen und auf den Intensivstationen insgesamt. Sie kümmern sich hochprofessionell rund um die Uhr um schwerkranke Corona-Patienten. Vielen Dank dafür“, sagte Theresia Bauer. Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Verwaltungsrates von Universitätsklinikum Ulm (UKU)Er sagte: „Wir sind sehr stolz darauf, wie kompetent, engagiert und flexibel unsere Mitarbeiter den außergewöhnlichen Herausforderungen der Pandemie begegnet sind. Unser Ziel ist es, die in der Krise entstandene sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitseinrichtungen der Region im Sinne einer bestmöglichen Patientenversorgung weiter auszubauen und zu stärken. „
Universitäts- und Rehaklinik Ulm als Standort des Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen
Neben dem Universitätsklinikum Ulm besuchte die Ministerin auch die Universitäts- und Rehaklinik Ulm (RKU) mit den beiden Kliniken für Neurologie und Orthopädie. Hier informierte sie sich unter anderem über den Stand des Übernahmeverfahrens durch die UKU. Sobald der Prozess abgeschlossen ist, wird das Universitätsklinikum erstmals über ein komplettes Fächerangebot verfügen. „Mit der RKU kommt ein leistungsstarkes und renommiertes Haus an das Universitätsklinikum“, so Theresia Bauer. „Das gilt für das Gesundheitswesen und die Forschung gleichermaßen.“
Dank exzellenter Forschungsleistungen hat sich Ulm zu einem Standort für die Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) rekrutieren. Eine Unterbringung im RKU ist geplant.
In Ulm forschen Wissenschaftler an schweren degenerativen Nervenerkrankungen wie der amyotrophen Lateralsklerose, der frontotemporalen Lobärdegeneration und der Huntington-Krankheit. Die patientenorientierte Forschung soll wissenschaftliche Ergebnisse aus der Grundlagenforschung möglichst schnell in die klinische Anwendung überführen und zur Entwicklung diagnostischer und therapeutischer Methoden beitragen. Darüber hinaus werden neue Formate für klinische Studien geschaffen. Die Ulmer DZNE-Experten interessieren sich insbesondere für Biomarker, also messbare biologische Merkmale, anhand derer eine Krankheit erkannt, deren weiterer Verlauf abgeschätzt und die Wirkung therapeutischer Maßnahmen beurteilt werden kann.
„Erkrankungen wie ALS oder Chorea Huntington sind noch viel weniger erforscht als beispielsweise die ‚Volkskrankheit‘ Alzheimer. Ich freue mich daher sehr, dass die international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE Ulm diese Erkrankungen weiter erforschen und die Patientenversorgung nachhaltig verbessern“, so Theresia Bauer.
Vernetzung durch den Verband für Universitätsmedizin BW
Die Ministerin informierte sich auch über den Stand der Arbeit der neuen Universitätsmedizinischen Gesellschaft. Diese vernetzt die Universitätskliniken und medizinischen Fakultäten des Landes enger miteinander und stärkt als Plattform die Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Versorgung. Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit steht die Frage, wie klinische Studien verbessert und die Forschungsinfrastruktur optimiert werden kann. „Durch die Balance zwischen standortübergreifender Zusammenarbeit und gesundem Wettbewerb untereinander erreichen die Universitätsmedizinstandorte des Landes mehr Resilienz im Gesundheitswesen, eine bessere Versorgung der Bürgerinnen und Bürger und mehr Innovationen bei großen Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Übersetzung“, so Theresia Bauer.
Umfassendes Krebszentrum Ulm – Ulmer Exzellenz in der Krebsforschung
Unter dem Dach von Umfassendes Krebszentrum Ulm (CCCU) Alle onkologischen Experten des Universitätsklinikums und der Universität Ulm arbeiten zusammen, um Tumorpatienten interdisziplinär bestmöglich zu versorgen. Im Jahr 2020 wurde die CCCU gemeinsam mit der Umfassendes Krebszentrum Tübingen-Stuttgart als einer von vier neuen Standorten im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT-SüdWest) ausgewählt. „Dies ist für die strategische Weiterentwicklung der Onkologie am Standort Ulm, insbesondere im Hinblick auf die klinische Forschung und weitere therapeutische Innovationen, enorm wichtig“, so Theresia Bauer. Die beiden Top-Zentren arbeiten seit Jahren erfolgreich in klinischen Studien und beim Aufbau des Netzwerks von Zentren für Personalisierte Medizin zusammen. In Deutschland nimmt das NCT-SüdWest eine Vorreiterrolle beim klinischen Transfer neuer Krebsmedikamente und selbstentwickelter bildgebender Verfahren ein. Das CCCU bringt unter anderem seine international anerkannte Expertise in molekularen, personalisierten Therapien in das NCT-Netzwerk ein.
Führend in der Kinder- und Jugendmedizin
Seit März 2021 ist das Universitätsklinikum Ulm einer von sieben Standorten des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ). Der Forschungsschwerpunkt „Ulmer Kindergesundheit“ beschäftigt sich mit der Entwicklung von Körpersystemen, die mit Volkskrankheiten im Kindes- und Jugendalter in Verbindung gebracht werden und die für ein gesundes Erwachsenenleben von grundlegender Bedeutung sind. Dazu bündeln sich Wissenschaftler der Spitzengruppe Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, das Medizinische Fakultät sowie Hochschulforscher aus Psychologie, Naturwissenschaften und Informatik teilen ihr Wissen. Im Fokus des Ulmer Konzepts stehen Schlüsselkomponenten der Kinder- und Jugendgesundheit und deren Entwicklung: das Hormonsystem und der Stoffwechsel, das Immunsystem und die Körperabwehr sowie die psychische Gesundheit.
„Der Erfolg beim Erwerb des NCT und des Ulmer Standorts des DZKJ ist ein weiterer großer Beleg für die exzellente medizinische Forschung und Versorgung in Baden-Württemberg“, so Minister Bauer abschließend.
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Inspiriert von Landesregierung BW