Die Überlegungen waren ins Stocken geraten, nachdem eine Anmeldung zum Bundesförderprogramm Förderinitiative zur Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit von Bahnhöfen (FABB 2) wegen der damals fehlenden, notwenigen Landesmittel nicht möglich gewesen war. Bei alternativen Finanzierungswegen sah sich die Gemeinde Hausach mit einem zu hohen Eigenanteil konfrontiert.
Mehrere alternative Lösungen
Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Verkehrsministerium, hat nun zusammen mit Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann, Michael Groh von DB Station&Service AG und weiteren Verantwortlichen über alternative Lösungen gesprochen. Berthold Frieß machte deutlich: „Der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen ist uns im Verkehrsministerium ein sehr wichtiges Anliegen. Umso mehr freue ich mich, dass wir Wege gefunden haben, um die Kommune Hausach zu entlasten und das Vorhaben so zu ermöglichen.“
Eine denkbare Variante, führte der Ministerialdirektor aus, basiere auf dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) mit den kommunalen Eigenbeteiligungen analog des landesweiten zweiten Bahnhofsmodernisierungsprogramm (BMP) (PDF). Sie habe für die Kommune sogar Vorteile gegenüber den vorigen Finanzierungsmodellen. Dankbar zeigte sich Berthold Frieß, dass „auch die Deutsche Bahn aus Bundesmitteln einen Beitrag mitbringt“. Die Gemeinde müsse nun klären, in welche Richtung weiter geplant werden soll. Erst danach lasse sich mehr dazu sagen, wie eine Förderung konkret ausgestaltet werden kann.
Bürgermeister Wolfgang Hermann sagte: „Schlussendlich sind wir nun dankbar, dass das Land und die Deutsche Bahn gemeinsam der Stadt Hausach ein Angebot gemacht haben, das wahrscheinlich in absehbarer Zeit einen gangbaren Weg mit dem Ziel der Barrierefreiheit für den Hausacher Bahnhof aufzeigt.“
Michael Groh, Leiter des Regionalbereichs Südwest der DB Station&Service AG, freut sich, dass „wir nun gemeinsam eine Lösung für die täglich rund 3.300 Reisenden am Bahnhof Hausach gefunden haben“.
Knotenstation mit Umstieg zur Kinzigtalbahn
Die bisherige Planung sieht unter anderem den Bau von höheren Bahnsteigen und zwei Aufzügen sowie die Modernisierung der Stationsinfrastruktur mit einem Volumen von rund 20 Millionen Euro vor. Eine Finanzierung über das LGVFG, und damit auch die entsprechende Beteiligung der Kommune von rund 30 bis 35 Prozent (an den Gesamtkosten), wäre der klassische und weiter gut mögliche Weg, machte Berthold Frieß deutlich. Zugleich erkennt er an, dass der Bahnhof Hausach – eine Station der Eisenbahn des Bundes in Zuständigkeit der DB Station&Service – als Knotenstation eine wichtige Funktion hat: Hier ist der Umstieg von der Schwarzwaldbahn zur Kinzigtalbahn (Strecke Hausach-Freudenstadt) möglich. Diese Kontenfunktion sollte auch bei der Finanzierung bedacht werden und ist deshalb besonders im verkehrlichen Interesse des Landes.
Inspiriert von Landesregierung BW