Soziales

Landeseigene Universitätskinderklinika starten Modellprojekt zur Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID.

Universitätskinderklinika starten Modellprojekt zur Verbesserung der Versorgung von Kindern mit Long COVID

Ein Modellprojekt der Universitätskinderklinika in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm soll die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID verbessern. Das Projekt wird vom Gesundheitsministerium mit einer Million Euro unterstützt. Ziel des Projekts ist es, eine telemedizingestützte, sektorenübergreifende Versorgungsstruktur aufzubauen und zu erproben. Gleichzeitig soll ein Baden-Württemberg weites Patientenregister aufgebaut werden, um Daten für die weitere Erforschung des Krankheitsbildes zu sammeln.

Long COVID betrifft auch Kinder und Jugendliche

Obwohl SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen oft mild oder sogar symptomlos verlaufen, sind auch sie immer wieder von Long COVID betroffen. Das Krankheitsbild ist vielfältig und reicht von einer leichten, vorübergehenden Leistungsminderung bis hin zur schwersten Ausprägung einer Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom (ME/CFS), die zu Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit führen kann.

Modellprojekt zur sektorenübergreifenden Versorgung

Die Universitätskinderklinika Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm haben gemeinsam ein Modellprojekt zur sektorenübergreifenden Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID entwickelt. Unter der Leitung des Universitätsklinikums Freiburg sollen verschiedene Maßnahmen erprobt werden. Dazu zählt der Aufbau eines gemeinsamen Webauftritts, der den Zugang zu Behandlungsangeboten verbessern soll. Telemedizinische Erstgespräche und Beratungen sollen dazu beitragen, die oft belastende Anreise der Patientinnen und Patienten zu reduzieren. Diagnosestellung und Behandlung werden durch Beratungen zum Selbstmanagement ergänzt. Bei schweren Verläufen erfolgt eine weitere interdisziplinäre Begleitung durch ein telemedizinisches Nachsorgeprogramm.

Patientenregister für die Erforschung des Krankheitsbildes

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist der Aufbau eines Baden-Württemberg weiten Patientenregisters. Alle vier Standorte werden Daten nach festgelegten Kriterien sammeln, um eine systematische und gezielte Erforschung des Krankheitsbildes zu ermöglichen. Die Daten sollen auch für virologische, immunologische und radiologische Spezialdiagnostik genutzt werden. Durch das Register erhofft man sich neue Erkenntnisse zu den Ursachen und Zusammenhängen von Long COVID.

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Verbesserung der Versorgung nach den spezifischen Bedürfnissen der Kinder

Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID muss sich nach den spezifischen Bedürfnissen der Altersgruppe richten. Lange Fehlzeiten in der Schule können beispielsweise lebenslange Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, gute Versorgungskonzepte zu entwickeln, um den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu helfen und ihre Eltern zu entlasten.

Neue Erkenntnisse zu Entstehungsmechanismen und Behandlungsmöglichkeiten

Das Modellprojekt „MOlekularimmunologische Charakterisierung & multimodal-multizentrische intersektorale VErsorgung von Long COVID im Kindes- und Jugendalter in Baden-Württemberg“ (MOVE-COVID-Baden-Württemberg) wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert. Über eine Laufzeit von 15 Monaten bis zum 31. Dezember 2024 werden rund eine Million Euro bereitgestellt. Durch das Projekt erhofft man sich neue Erkenntnisse zu den Entstehungsmechanismen von Long COVID und deren Behandlungsmöglichkeiten.

Die Förderung des Modellprojekts durch das Gesundheitsministerium ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID. Das Patientenregister und die telemedizingestützte Versorgungsstruktur können dazu beitragen, das Krankheitsbild besser zu erforschen und zu behandeln. Durch die spezifische Ausrichtung der Versorgung auf die Bedürfnisse der jungen Patientinnen und Patienten können auch langfristige Folgen wie lange Fehlzeiten in der Schule vermieden werden.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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