Gemeinsame Strategie zur Nachwuchs- und Fachkräftesicherung in MINT-Berufen gefordert
Beim zwölften Bilanzgespräch der Landesinitiative und des Bündnisses „Frauen in MINT-Berufen“ am 5. Oktober 2023 in der experimenta Heilbronn wurde von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut eine gemeinsame Strategie zur Nachwuchs- und Fachkräftesicherung in MINT-Berufen gefordert. Ziel ist es, die MINT-Bildungskette entlang der gesamten Bildungsstraße zu stärken und eine enge Verknüpfung von außerschulischen und schulischen Maßnahmen zu erreichen.
Laut Hoffmeister-Kraut ist es erfreulich, dass der Frauenanteil unter den Erwerbstätigen in MINT-Berufen in Baden-Württemberg von 14,4 Prozent im Jahr 2012 auf 18,0 Prozent im Jahr 2022 gestiegen ist. Dies zeigt, dass die Bemühungen zur Förderung von Frauen in MINT-Berufen ihre Wirkung zeigen. Dennoch besteht weiterhin Handlungsbedarf, um die Anzahl der Frauen in diesem Bereich weiter zu erhöhen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren auf Bundes- und Landesebene erforderlich. Beim Bilanzgespräch nahmen neben der Wirtschaftsministerin auch Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, des Nationalen MINT-Forums und der Vector Stiftung sowie Professorin Dr. Nicola Marsden von der Hochschule Heilbronn und Sprecherin des MINT-Clusters MAKEitREAL teil.
Im Rahmen seines MINT-Aktionsplans hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung in diesem Jahr den dritten Förderaufruf für regionale MINT-Cluster veröffentlicht. In Baden-Württemberg werden derzeit sechs MINT-Cluster mit jeweils rund 500.000 Euro gefördert, darunter auch das Cluster MAKEitREAL in Heilbronn. Dieses Cluster zielt darauf ab, das MINT-Bildungsangebot in der Region Heilbronn-Franken zu vernetzen und durch ein niederschwelliges Angebot speziell für Mädchen mit Migrationshintergrund zu ergänzen.
Das Landesbündnis „Frauen in MINT-Berufen“ besteht bereits seit Juli 2011 und hat das Ziel, die Ausbildungs- und Erwerbsbeteiligung von Mädchen und Frauen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu steigern. Inzwischen gehören 74 Partnerorganisationen dem Bündnis an, darunter Ministerien, Arbeitgeber- und Berufsverbände, Gewerkschaften, Hochschulen, Stiftungen und Frauenorganisationen.
Das Bündnis verfolgt eine lebensphasenorientierte Strategie, die von frühkindlicher Bildung über Ausbildung und Studium bis hin zur Karriere in MINT-Berufen reicht. Jährlich werden rund 60 Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, um diese Strategie umzusetzen. Die Bündnispartner sind der Ansicht, dass für eine nachhaltige Umsetzung der außerschulischen MINT-Bildung eine strukturelle Verankerung, eine langfristige Finanzierung und eine kontinuierliche Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure erforderlich sind.
Im Jahr 2023 wurden drei neue Institutionen als Bündnispartner aufgenommen: die Forscherfabrik Schorndorf, die Hochschule Heilbronn und die Pädagogische Hochschule Freiburg. Mit dieser Erweiterung umfasst das Bündnis nun 74 Partnerorganisationen.
Die Arbeit der Landesinitiative und des Bündnisses „Frauen in MINT-Berufen“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Baden-Württemberg und unterstützt die Ziele der Fachkräfte-Allianz Baden-Württemberg und der Initiative Wirtschaft 4.0. Durch eine gemeinsame Strategie entlang der MINT-Bildungskette kann die Nachwuchs- und Fachkräftesicherung in MINT-Berufen langfristig gestärkt werden.