Ländlicher Raum

Impfung gegen Blauzungenkrankheit weiterhin dringend erforderlich

Baden-Württemberg strebt einen Freiheitsstatus für die Blauzungenkrankheit an. Eine Impfung gegen die Blauzungenkrankheit ist nach wie vor dringend erforderlich, um ein erneutes Auftreten der Krankheit zu verhindern. Auch in diesem Jahr unterstützt das Land die Impfung finanziell.

„Vor dem Hintergrund des anhaltend hohen Infektionsdrucks aus benachbarten Regionen besteht die Gefahr, dass die Blauzungenkrankheit erneut nach Baden-Württemberg gelangen könnte. Ich empfehle daher dringend die Fortsetzung der freiwilligen Impfung von Rindern, Schafen und Ziegen gegen das Blauzungenvirus BTV 4 und 8 – zumal Baden-Württemberg noch in diesem Jahr die Anerkennung des Freiheitsstatus für die Blauzungenkrankheit für das ganze Bundesland anstrebt, “ sagte die Ministerin für Ernährung, ländliche Räume und Verbraucherschutz, Peter Huk.

Die Ständige Impfkommission für Veterinärmedizin (StiKo Vet) weist auf die Gefahr einer erneuten Einschleppung von BTV 4 und BTV 8 nach Deutschland hin und auf die anhaltende Notwendigkeit, Rinder und kleine Wiederkäuer durch Impfung gegen das Blauzungenvirus vor der Krankheit zu schützen. „Die Impfung kann Krankheiten bei anfälligen Tieren verhindern. Außerdem können dann geimpfte Tiere aus einem Sperrgebiet unter erleichterten Bedingungen nachgeholt werden“, erklärte Minister Hauk.

Tierhalter, die ihre Tiere freiwillig gegen die Blauzungenkrankheit impfen lassen wollen, sollten Anzahl und Art der zu impfenden Tiere ihrem behandelnden Tierarzt melden. Die Bestellung der Impfung und die Impfung erfolgt durch den Tierarzt.

Staat und Tierseuchenkasse leisten finanzielle Unterstützung

„Auch 2022 gibt es wieder finanzielle Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und des Tierseuchenfonds Baden-Württemberg für Impfungen bei Rindern, Schafen und Ziegen. Der Tierseuchenfonds erstattet pro Impfung 0,50 Euro für Rinder und 0,25 Euro für Schafe Außerdem unterstützt das Land Baden-Württemberg die Impfung von Rindern mit 0,50 Euro, Schafen mit 0,25 Euro und Ziegen mit 0,40 Euro pro Impfung“, sagte Minister Hauk.

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Mit den Allgemeinverfügungen des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz über die Zulassung der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit vom 25.01.2021 für BTV 4 und 18.01.2022 für BTV 8 werden die Voraussetzungen für die Durchführung der freiwilligen Impfung für die Jahr 2022 erfüllt sind verfügbar. Bei Fragen geben die Veterinärämter, der Rinder- und Schafbestandsgesundheitsdienst der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg, niedergelassene Tierärzte und die Verbände Auskunft.

Bei günstiger Witterung schnelle Ausbreitung nach Süddeutschland möglich

Die Blauzungenkrankheit (BT) ist eine Tierseuche bei Haus- und Wildwiederkäuern, die gemeldet und bekämpft werden muss. Das Virus wird von bestimmten Stechmücken (Mücken) übertragen. Die Blauzungenkrankheit äußert sich insbesondere in Fieber, Entzündungen und Blutungen der Schleimhäute, vermehrtem Speicheln und Schaum vor dem Mund. Besonders bei Schafen schwillt die Zunge an, färbt sich blau und kann aus dem Maul hängen. Besonders Schafe können an schweren Krankheiten leiden, die zum Tod oder zur Ablammung führen. Neben Rindern, Schafen und Ziegen sind auch Kameliden und Rothirsche betroffen. Wegen der Übertragung durch Stechmücken ist eine wirksame Vorbeugung und Bekämpfung nur durch eine vorbeugende Impfung möglich.

Fest steht, dass das BTV 8-Virus noch immer in der Wiederkäuerpopulation in den angrenzenden Mitgliedsstaaten zirkuliert und das BTV 4-Virus bereits an die Einreisetore nach Deutschland „klopft“. Wenn die Wetterbedingungen für die Mücken günstig sind, können sie sich schnell nach Süddeutschland und insbesondere nach Baden-Württemberg ausbreiten. Experten gehen davon aus, dass in Baden-Württemberg erneut Fälle dieser anzeigepflichtigen Tierseuche auftreten können. Seit Ende Mai 2019 sind in Baden-Württemberg aufgrund der hohen Durchimpfungsrate glücklicherweise keine Ausbrüche mehr zu verzeichnen. Das Bundesforschungsinstitut für Tierseuchen (Friedrich-Loeffler-Institut – FLI) stuft in seiner aktuellen Risikobewertung die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus insbesondere über Stechmücken mit dem Wind nach Deutschland gelangt, als hoch ein. Da unverändert das gesamte Staatsgebiet Frankreich bleibt Sperrgebiet für BTV 4 und BTV8 und die ganze Schweiz bleibt Sperrgebiet für BTV8, eine Impfung gegen beide Serotypen wird dringend empfohlen.

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Der Ausbruch würde den Heimtierhandel erheblich beeinträchtigen

Auf diese Situation hat Baden-Württemberg bereits in den vergangenen Jahren mit einer freiwilligen Impfaktion reagiert, die vom Tierseuchenfonds und dem Land finanziell unterstützt wurde. Bei Rindern und kleinen Wiederkäuern, die in den letzten Jahren grundimmunisiert oder geimpft wurden, kann der Impfschutz aufrechterhalten werden, indem die Impfung einmal jährlich im Abstand von höchstens zwölf Monaten wiederholt wird. Wird diese Frist versäumt, ist erneut eine Grundimmunisierung mit zwei Impfungen erforderlich. Noch nicht geimpfte Tiere müssen eine Grundimmunisierung erhalten.

Sollte in Baden-Württemberg aufgrund eines Ausbruchs der Blauzungenkrankheit im Land oder in angrenzenden Regionen eine Sperrzone mit einem Mindestradius von 150 Kilometern eingerichtet werden müssen, hätte dies erhebliche Auswirkungen nicht nur auf Tierseuchen, sondern auch auf das Tier handeln. Anfällige Tiere dürfen nur dann aus einer Sperrzone verbracht werden, wenn sie einen gültigen Impfstatus gegen den entsprechenden Blauzungen-Serotyp haben oder negativ darauf getestet wurden.

Landestierärztliches Untersuchungsamt Aulendorf – Diagnostikzentrum: Blauzungenkrankheit – „Impfbarometer“

Tierseuchenkasse Baden-Württemberg

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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