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Green Deal sichert landwirtschaftliche Versorgungssicherheit

Beim Ökosozialen Forum in Wien betonte Landwirtschaftsminister Peter Hauk, dass der Green Deal der Europäischen Union die landwirtschaftliche Versorgungssicherheit nicht gefährden, sondern sichern werde. Voraussetzung dafür ist, dass der Fremdschutz gewährleistet ist und der Lebensmitteleinzelhandel an der Umsetzung beteiligt ist.

„Der Green-Deal-Strategie Die Europäische Union (EU) will den Einsatz von Pestiziden und mineralischen Düngemitteln reduzieren und fordert mehr biologischer AnbauMaßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität und eine deutliche Reduzierung der Treibhausgase in der Landwirtschaft. Aber es wird keine Engpässe bei der Versorgungssicherheit geben, wie manche befürchten“, sagte der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Huk als Gast auf der digital Ökosoziales Forum in Wien in Anwesenheit von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, österreichischer Bundesministerin Elisabeth Köstinger und Landesrat Dr. Stephen Pernkopf.

Im Rahmen der 69. Wintertagung des Ökosozialen Forums in Wien diskutieren 130 Expertinnen und Experten in elf Fachtagungen von der Agrarpolitik bis zur Geflügelhaltung die Herausforderungen und die notwendigen Werkzeuge für eine global-regionale Zukunft österreichischer Bäuerinnen und Bauern.

Umwelt- und Klimaschutz in die Landwirtschaft integrieren

In einer Übergangsphase könnte der Green Deal zu gewissen Ertragseinbußen führen, vor allem durch die Reduzierung von mineralischen Düngemitteln und Pestiziden und die Ausweitung des weniger ertragreichen ökologischen Landbaus. „Langfristig führt aber kein Weg daran vorbei – auch im Interesse der Landwirtschaft – Themen des Green Deal also Umfeld- und Klimaschutzin die landwirtschaftliche Produktion zu integrieren“, betonte Minister Hauk.

„So kann es nicht mehr weitergehen. Die im Green Deal enthaltenen Ziele wie Stärkung der regionalen Produktion, Humusbildung, mehr Fruchtfolge, Kreislaufwirtschaft, biologischer Pflanzenschutz zielen darauf ab, die Übernutzung landwirtschaftlicher Flächen zu beenden und widerstandsfähige Formen der Landwirtschaft zu entwickeln, die uns noch Jahrzehnte ernähren können jetzt“, sagte Minister Peter Hauk.

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Der Green Deal der EU bringt zudem noch einen ganz entscheidenden Vorteil: „Fonds für Maßnahmen für Biodiversität, Tierwohl, regionale Produktion, Kohlendioxid (CO2)-Lagerung, Moorschutz, konservierende Bodenbearbeitung, nachhaltige Waldbewirtschaftung werden in der Gesellschaft positiv gesehen“, betonte Hauk.

Kreislaufwirtschaft als Vorbild

Minister Hauk wies darauf hin, dass die Kreislaufwirtschaft, wie sie in Baden-Württemberg praktiziert wird, gilt mittlerweile als Vorbild. Klasse statt Masse, das Motto der baden-württembergischen Agrarpolitik, hat sich durchgesetzt. Regionale Aktionen wie z „Natürlich. Von zu Hause aus“ tragen maßgeblich dazu bei.

„Die Versorgungssicherheit ist auch nicht gefährdet, weil es ein Problem in der Landwirtschaft gibt es wird weiterhin enorme Fortschritte in der Produktivität und im technischen Fortschritt geben. Dazu gehören neue Anbaumethoden, Züchtungsfortschritte und neue landwirtschaftliche Methoden mit enormem Potenzial – etwa durch die Digitalisierung“, erklärte die Ministerin.

Schutz vor Billigimporten

Minister Hauk wies jedoch darauf hin, dass der Green Deal nur unter zwei Bedingungen gelingen kann. Die EU muss ein gewisses Außenschutzniveau gewährleisten. Einkommenschaffende Stützungsmaßnahmen in der Landwirtschaft müssen weiterhin sichergestellt werden. „Es darf nicht passieren, dass wir durch den Green Deal immer höhere ökologische, soziale und tierethische Standards setzen und dann Billigimporte unsere heimische Produktion verdrängen“, betonte der Minister.

Als zweite Forderung nannte Hauk, dass sich der Lebensmitteleinzelhandel an der Umsetzung des Green Deals beteiligen müsse. „Wir brauchen hier eine Änderung der Preis- und Vertragspolitik. Die Lebensmittelindustrie darf die zu erwartenden höheren Preise nicht einstreichen, sondern muss sie auch an die Landwirtschaft, an die Landwirte weitergeben“, sagte Minister Hauk.

69. Wintertagung des Ökosozialen Forums

Bei der 69. Wintertagung des Ökosozialen Forums in Wien diskutieren elf Fachtagungen von der Agrarpolitik bis zur Geflügelhaltung die Herausforderungen und die notwendigen Werkzeuge für eine global-regionale Zukunft der österreichischen Bäuerinnen und Bauern. An der kostenlosen Veranstaltung können sowohl Landwirte teilnehmen, die bereits ökologischen Landbau betreiben, als auch konventionelle Betriebe oder an einer Umstellung interessierte Betriebe.

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Rund 130 Experten aus dem In- und Ausland diskutieren über Themen wie Green Deal, Handelsabkommen, globale Weltmärkte, das Neue Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP) 2023-2027 und die Corona-Pandemie bedeuten für die regionale Versorgung und Produktivität in den verschiedenen Agrarsektoren. Unter den Gästen sind Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk, der Leiter der Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) Gabriel Felbermayr, Sabine Weyand von der Generaldirektion Handel der EU-Kommission (TBC) und Paul Sullivan aus Globales Energiezentrum an der Johns Hopkins University, USA.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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