Baltische Medien sagten, die Explosion habe Flammen 50 Meter (164 Fuß) in den Himmel geschossen und die schützende Evakuierung eines nahe gelegenen Dorfes erzwungen.
Der Betreiber des litauischen Erdgastransportsystems, AB Amber Grid, sagte, die Explosion habe sich außerhalb von Wohngebäuden ereignet und „nach ersten Angaben“ seien keine Menschen verletzt worden.
Nemunas Biknius, Chief Executive von Amber Grid, sagte auf einer Pressekonferenz, es gebe keine Hinweise auf einen Angriff.
„Wir planen, die Gasversorgung in einigen Stunden in vergleichbaren Mengen wiederherzustellen. Wir planen, dass die Kunden von diesem Ereignis keine Auswirkungen spüren werden“, sagte Herr Biknius.
Raimonds Cudars, der Energieminister im benachbarten Lettland, sagte, die Explosion in Litauen habe bisher keine Probleme mit der Erdgasversorgung in Lettland verursacht.
Der Baltic News Service sagte, Cudars sei informiert worden, dass der Grund für die Explosion ein technischer Unfall war.
Amber Grid sagte, die Explosion habe sich offenbar in einer von zwei parallelen Pipelines ereignet, die andere sei nicht beschädigt worden. Es hieß, die ausgesetzte Gasversorgung nach Lettland werde innerhalb weniger Stunden wiederhergestellt. Am Samstag sollen die Reparaturarbeiten an der beschädigten Pipeline beginnen.
Der Gasfluss durch die beschädigte Pipeline im Bereich Pasvalys wurde sofort unterbrochen.
„Wir haben sofort damit begonnen, die Umstände des Vorfalls zu untersuchen und die Gasversorgung der Verbraucher sicherzustellen“, sagte Nemunas Biknius, CEO von Amber Grid, in einer Erklärung. Er sagte, die Regierung sei informiert worden.
Feuerwehrleute eilten zum Tatort und Flammen erleuchteten den dunklen Himmel und waren mehrere Kilometer entfernt sichtbar, als das in der Leitung verbliebene Gas am Freitagabend weiter brannte.
„Es schien, als würden Flugzeuge irgendwo tief fliegen – eine Hochdruck-Gasleitung explodierte“, sagte der Bürgermeister des Bezirks Pasvalys, Gintautas Geguzinskas, gegenüber LRT RADIO. „Die Flammen schießen bis in große Höhe.“
Der litauische Sender LRT sagte, das Dorf Valakeliai mit etwa 250 Einwohnern werde vorsorglich evakuiert.
Das Dorf liegt weniger als einen Kilometer von der Pipeline entfernt. „Es gibt keine Panik, es stehen (Feuerwehrleute) bereit und stellen sicher, dass die Gebäude kein Feuer fangen. Ich denke, die Situation wird unter Kontrolle sein“, sagte Sigitas Slezas, ein Mitglied der Dorfgemeinschaft Valakeliai, gegenüber BNS.
Die Pipeline transportiert Gas vom litauischen Ostseehafen Klaipeda nach Lettland. Klaipeda ist der einzige große Seehafen in Litauen.
Im September zerrissen Unterwasserexplosionen in der Ostsee die Pipeline Nord Stream 1, die bis zur Unterbrechung der Lieferungen durch Russland Ende August ihre Hauptversorgungsroute nach Deutschland war. Sie beschädigten auch die Pipeline Nord Stream 2, die nie in Betrieb genommen wurde, da Deutschland sein Zertifizierungsverfahren kurz vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar ausgesetzt hatte.
Litauen war das erste Land der Europäischen Union, das die russischen Gasimporte im April 2022, Wochen nach der Invasion, vollständig eingestellt hat. Der baltische Staat importiert Gas aus mehreren Ländern über das vor einem Jahrzehnt gebaute Klaipeda Liquid Natural Gas Terminal. Das Terminal deckt den gesamten Erdgasbedarf Litauens und ermöglicht Lieferungen in die Nachbarländer.
Quelle: The Telegraph
