Bei der Suche nach einem Ersatzstandort für die Bundeswehr fokussieren sich Land und Bund auf die Landesdomäne Waldhof im Zollernalbkreis. Fragen zum Projekt werden mit den betroffenen Kommunen und Anwohnern besprochen.
An der Suche beteiligen sich das Land Baden-Württemberg und der Bund Ersatzstandort für die Bundeswehr die Staatsdomäne Waldhof im Zollernalbkreis. Bisher verwendet die bewaffnete Kräfte Flugplatz in Renningen-Malmsheim. Land und Bund hatten mit dem Robert Bosch GMBH vereinbarten, dass ihr dortiges Forschungs- und Entwicklungszentrum auf das bisher von der Bundeswehr genutzte Areal erweitert werden kann. Dies macht einen Ersatzstandort erforderlich.
Bestehende Arbeitsplätze sichern und neue schaffen
„Ziel der Landesregierung ist es, bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen“, sagte Staatsminister und Chef der Staatskanzlei. Dr. Florian Stegmann, am 17. Februar 2022 in Stuttgart. Angesichts der wirtschaftlichen Lage und des Wandels in der Automobilindustrie will das Land beste Bedingungen für Unternehmen bieten und sie in Baden-Württemberg halten. „Wir sind aber auch dafür verantwortlich, die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr zu unterstützen“, betonte Dr. Stegman. Die Einsatzfähigkeit erfordert ein hohes Maß an Aus- und Weiterbildung. Bewegung und Training sind die beste Lebensversicherung für Soldaten.
Die weitere Zusammenarbeit zwischen Land und Bund soll sicherstellen, dass die Robert Bosch GmbH das Areal in Renningen-Malmsheim zeitnah in Besitz nehmen kann. Dies setzt voraus, dass der Ausbildungsbetrieb der Bundeswehr schnellstmöglich an einem Ersatzstandort aufgenommen werden kann. Bei den Übungen werden Fallschirmspringer und Lasten abgeworfen.
Ersatzstandort in Haiterbach kurzfristig nicht möglich
An dem zuvor angedachten Standort Haiterbach, der insbesondere durch seine Nähe zum Bundeswehrstandort Calw Vorteile hatte, wurde im Laufe des Verfahrens deutlich, dass ein Ersatzstandort kurzfristig nicht realisierbar sein würde. Viele Eigentümer dort wollten ihr Land nicht verkaufen. Die notwendigen Flächen hätten daher nur durch Enteignungen beschafft werden können. Aus diesem Grund haben sich Land und Bund darauf verständigt, die Suche nach dem benötigten Ersatzstandort nun auf den Standort Waldhof zu richten. „Das Areal des Waldhofs ist geeignet und komplett in Staatsbesitz. Ein Grundstückskauf ist hier nicht erforderlich“, betonte Dr. Stegman. Das Verfahren für den bisher geplanten Ersatzstandort in Haiterbach/Nagold, wo Privatgrundstücke betroffen sind, wird derzeit nicht weiterverfolgt.
Dialog mit betroffenen Gemeinden und Anwohnern
Das Land Baden-Württemberg und der Bund prüfen nun weitere Schritte, um einen Praxisbetrieb am Standort Waldhof zu ermöglichen. In enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Landkreisen und Kommunen wird das Land die Bürgerinnen und Bürger über die aktuelle Situation informieren und mit ihnen in den Dialog treten, um das Projekt zu diskutieren und Fragen zu klären. Im Zusammenhang mit dem Projekt können auch positive Entwicklungsmöglichkeiten für die Region diskutiert werden. Eine erste virtuelle Informationsveranstaltung soll im März 2022 stattfinden.
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Inspiriert von Landesregierung BW