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Eintrittsgebühr für Tagestouristen in Venedig: Neue Maßnahme gegen Überlastung!

Der Reiz des Unbekannten: Geheime Orte in NRW und Tipps für alternatives Reisen

In Nordrhein-Westfalen herrscht laut dem NRW-Tourismusverband kein sogenannter Overtourism, also keine übermäßige Touristenströme. Auch Professor Pascal Mandelartz von der IU Internationale Hochschule bestätigt diese Einschätzung. Overtourism bezeichnet eine Situation, in der die Kapazitäten sowohl der Infrastruktur als auch der Einheimischen überlastet sind. Dennoch gibt es in NRW zeitweise volle Orte, die stark frequentiert sind. So können beispielsweise die Düsseldorfer Altstadt an Wochenenden, die Kölner Südstadt während des Karnevals und die Bonner Altstadt zur Kirschblütenzeit von vielen Touristinnen und Touristen besucht werden.

Die Stadt Bonn plante in diesem Jahr erstmals ein Parkverbot in den Straßen mit den Kirschbäumen, um den Besucheransturm zu regulieren und den Anwohnern mehr Platz zu bieten. Allerdings scheiterte dieser Plan, da die Kirschblüte früher einsetzte als erwartet und die Parkverbote entsprechend frühzeitig eingerichtet wurden.

Im Sauerland in Winterberg wird die touristische Nachfrage vor allem im Winter gelassen betrachtet. Trotz des attraktiven Wintersport-Angebots und der großen Besucherzahlen kommt es normalerweise nicht zu einer Überlastung. Ein modernes Parkleitsystem sorgt dafür, dass die Gäste gleichmäßig auf die Wintersportgebiete verteilt werden, wodurch die Akzeptanz der Bevölkerung aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus hoch ist.

Touristen haben die Möglichkeit, auf stark frequentierte Orte Rücksicht zu nehmen, indem sie außerhalb der Hochsaison reisen und weniger bekannte, aber hochattraktive Ziele ansteuern. Der Tourismusforscher Jürgen Schmude empfiehlt beispielsweise, statt Amsterdam die noch unerschlossene Stadt Leeuwarden zu besuchen. Zudem bietet der Tourismusverband Alternativvorschläge zu überfüllten Sehenswürdigkeiten in NRW über das Internet-Angebot „Entdecke dein NRW“ an.

Ein Eintrittsgeld in Venedig soll Tagestouristen abschrecken, dennoch sind Experten skeptisch, ob dies zu weniger Besuchern führen wird. Die Eintrittsgebühr von 5 Euro wird voraussichtlich nicht viele Touristen davon abhalten, die Stadt zu besuchen. Stattdessen plädieren Tourismusforscher dafür, die Einheimischen stärker in die touristische Planung einzubeziehen, um überlastete Orte besser zu managen.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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