Das Bundesumweltministerium hat 7,3 Millionen Euro für die Freileitungsteststrecke im Murgtal in Baden-Württemberg bewilligt. Der Strom für den Betrieb stammt aus einem regionalen Wasserkraftwerk.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat für die zweite Phase des Pilotprojekts eWayBW mit einer Teststrecke für Freileitungsfahrzeuge in Murgtal, Baden, gut 7,3 Millionen Euro bewilligt. Nachdem der Staat vor einem Jahr vom BMU die Zusicherung der grundsätzlichen Förderfähigkeit der zweiten Projektstufe im Hinblick auf die Vergabe der damaligen Bauarbeiten erhalten hatte, wurden das detaillierte Arbeitsprogramm und die erforderlichen Mittel nun mit der Förderentscheidung genehmigt vom 10. Dezember 2020.
Staatsverkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Mit der Förderentscheidung dokumentiert die Bundesregierung, dass sie sich fest für unseren Feldtest engagiert und es uns ermöglicht, ein interessantes, aber auch anspruchsvolles Arbeitsprogramm im Bereich der begleitenden wissenschaftlichen Forschung durchzuführen.“ Er erinnerte uns daran, dass der Betrieb der Oberleitungen kein Selbstzweck war. Der Feldtest zielt vielmehr darauf ab, die Funktionalität und Zuverlässigkeit der Freileitungsinfrastruktur und der Hybrid-Freileitungs-LKWs (HO-LKWs) in einem bestehenden Logistikprozess ohne Ergebnisse zu testen und Verbindungen zu anderen zukünftigen Technologien herzustellen. Die Arbeitspakete der begleitenden wissenschaftlichen Forschung würden daher fast 3,6 Millionen Euro und damit fast die Hälfte der Mittel ausmachen. Für den Anlagenbetrieb und die mögliche Demontage der Anlage sind gut 3,7 Millionen Euro vorgesehen.
Strom aus erneuerbaren Quellen
Der größte Einzelposten im Systembetrieb sind die Kosten für die Beschaffung elektrischer Energie für die HO-Lastkraftwagen. Hermann betonte, der Staat habe sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass das BMU Strom direkt von der eneREGIO GmbH bezieht. „Auf diese Weise erreichen wir, dass der Mehrwert vor Ort bleibt und die durch das eneREGIO erzielten Überschüsse in gemeinnützige Projekte in Kuppenheim zurückfließen.“ Gleichzeitig kann erreicht werden, dass der vom eneREGIO gelieferte Strom direkt aus dem Werk Rudolf-Fettweis in Forbach stammt, das die EnBW dort als weiteren Anteilseigner von eneREGIO betreibt. „Mit der Nutzung der Wasserkraft aus dem nur 19 Kilometer entfernten Schwarzenbachtalsperre zeigen wir auch eine große Chance für die Freileitungstechnologie: die lokale und hocheffiziente Nutzung von dezentralem Ökostrom zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs“, erklärte der Minister.
Das größte Einzelstück auf dem Gebiet der begleitenden wissenschaftlichen Forschung ist die Beschaffung und Verwendung eines rein elektrisch betriebenen HO-Lastwagens, der eine Traktionsbatterie außerhalb der Freileitungen für die Fortbewegung und keinen zusätzlichen Verbrennungsmotor aufweist. Diese O-BEV Sattelzugmaschine (Fahrleitungsbatterie-Elektrofahrzeug) soll parallel zu den fünf HO-Lkw von Scania und dem reinen Batterie-Elektrofahrzeug der Daimler AG eingesetzt werden.
Um eine vollständige Dekarbonisierung von Scania-Lkw zu erreichen, soll ein solches Fahrzeug auch ein Jahr lang mit Kraftstoffen betrieben werden. Der synthetische Kraftstoff wird aus der Testanlage in Karlsruhe stammen, die vom Staat im Rahmen des „Kraftstoffe – Kraftstoffe neu denken„Wird finanziert. Auch hier geht es um regional erzeugte Energie. Minister Hermann sagte:“ Wir haben immer betont, dass wir den eWayBW-Feldtest technologiefrei vorantreiben wollen. Umso mehr freue ich mich, dass wir das können Jetzt kommen vier verschiedene Antriebstechnologien zum Einsatz und damit auch in den Technologievergleich: Das untere Murg-Tal, das stark mit der Automobilindustrie verbunden ist, wird zum Schaufenster für den klimafreundlichen Straßengüterverkehr – wenn das für die Region keine Chance ist! ”.
Schließlich dankte Minister Hermann dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit für die Bereitstellung der Mittel für eWayBW im Rahmen des von der Bundesregierung initiierten und vom Deutschen Bundestag beschlossenen Förderprogramms „Erneuerbare Mobilität“.
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