
Ein Schlagabtausch zwischen den Experten und eine lebhafte Debatte über die Fragen des Denkmalschutzes und die Notwendigkeit einer Querbühne standen im Mittelpunkt des dritten Bürgerforums zur Renovierung des Opernhauses in Stuttgart.
Bei der Drittes Bürgerforum für die Renovierung des Opernhauses Am Freitagnachmittag wurden die verschiedenen Fragen des Schutzes historischer Denkmäler und die Notwendigkeit einer Querbühne für ein modernes Theater erörtert. Auf Wunsch der zufällig ausgewählten Bürger wurden weitere Experten eingeladen, um einzelne Aspekte und Fragen näher zu erörtern. Neben der Bühnentechnologie wurde auch nach einem Ort für den notwendigen alternativen Veranstaltungsort und dem Königin-Katharina-Stift gesucht.
Konzentrieren Sie sich auf die Kreuzbühne und den Denkmalschutz
Hubert Eckart, Geschäftsführer von, wurde als Experte eingeladen Deutsche Gesellschaft für Theatertechnik (DTHG). Um den Kanon des aktuellen Opernrepertoires abdecken zu können, sind die entsprechenden technischen Anforderungen erforderlich, sagt Eckart, einer der international führenden Experten für Bühnentechnologie. Ansonsten ist nur eine sehr begrenzte Aufführung möglich, wie zum Beispiel im berühmten Teatro La Fenice in Venedig, das ohne Querbühne auskommen muss. „Eine Kreuzbühne ist kein Luxus, sondern die Mindestausstattung, um der Opernliteratur gerecht zu werden und Stücke an verschiedenen Orten aufführen zu können“, betonte Eckart. Seine Empfehlung an zufällige Bürger: „Geben Sie sich in einer Stadt wie Stuttgart nicht mit weniger zufrieden.“
Ähnlich sieht es der Theaterhistoriker und Littmann-Experte Martin R. Laiblin, der, wie er sagte, trotz der notwendigen Eingriffe in die denkmalgeschützte Fassade des Operngebäudes eine solche Querbühne befürworten würde. Die Änderungen an der historischen Struktur sind in diesem Fall gerechtfertigt, zumal der Architekt Max Littmann selbst immer großen Wert auf die beste Theatertechnologie gelegt hat, sagt Laiblin. Bei seiner Architektur war es ihm besonders wichtig, den Werken und den Anforderungen des Publikums gerecht zu werden.
Lebhafte Diskussion über verschiedene Optionen und Aspekte
Bei allen Expertenpräsentationen und Präsentationen hatten die zufälligen Bürger die Möglichkeit, über eine Chat-Funktion eingehende Fragen zu stellen oder die Beiträge per Videokonferenz zu kommentieren. Dies führte zu einer lebhaften Diskussion über die verschiedenen Optionen und Aspekte. Die Debatte drehte sich auch um den notwendigen alternativen Veranstaltungsort, die Kosten einer solchen Zwischenlösung und die Suche nach einem geeigneten Standort. Der Stuttgarter Bürgermeister Peter Pätzold betonte, dass Zwischengebäude beispielsweise bei neuen Schulgebäuden üblich seien. Bei dem geplanten alternativen Veranstaltungsort in den Autohallen, der weitgehend wiederverwendet werden kann, macht das Budget von maximal 958 Millionen Euro weniger als zehn Prozent der Gesamtkosten aus. „Dies ist eine sehr gute Beziehung und mehr als gerechtfertigt“, sagte Pätzold.
Gleichzeitig erklärte Tilmann Häcker von der Abteilung Eigentum und Bau des Landes Baden-Württemberg die Suche noch einmal und erklärte, warum Orte wie die Staatsmesse, die Paketpost, ein Bereich in der Nähe des Mercedes-Museums oder des Musiktheaters beseitigt worden waren. Eine Bewertungsmatrix mit einer Vielzahl von Kriterien wurde entwickelt, sagt Tilmann. Die Staatsmesse war zum Beispiel gescheitert, weil die erforderliche gute Zugänglichkeit und die Nähe zur Öffentlichkeit nicht gegeben waren. „Seit vielen Jahren suchen wir sehr intensiv und aus allen Blickwinkeln nach einem Standort“, sagt Tilmann Häcker.
Diesmal hatten die betroffenen Bewohner neben den Experten auch die Möglichkeit, ihren Standpunkt darzulegen. Robin Bischoff von Kunstverein Wagenhallen sieht einen Klärungsbedarf hinsichtlich des erwarteten Besucherstroms bei der Nutzung der Bereiche um eine Interim-Gaming-Einrichtung. Und die Schulleiterin des Königin-Katharina-Stiftes, Kathrin von Vacano-Grohmann, plädierte dafür, das Gymnasium noch enger mit den Institutionen auf der Kulturmeile zu vernetzen und die Schule selbst als Teil davon zu sehen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die Schule genau an diesem Ort ihren Platz hat“, sagt Kathrin von Vacano-Grohmann.
Das Initiative Stuttgart hat in seiner alternativen Planung eine Variante ins Spiel gebracht, bei der das Schulgelände als Zwischenstandort für die Oper genutzt werden soll – entweder unter Beibehaltung des denkmalgeschützten Schulgebäudes oder nach dem Abriss des Klosters. „Eine neue Schule kann schneller gebaut werden“, sagte der Architekt Arno Lederer, der die Ideen der Initiative erneut förderte und eine alternative Planung forderte. Baubürgermeister Peter Pätzold hatte zuvor betont, dass die Pläne für Aufbruch erhebliche qualitative Mängel aufwiesen und die finanzielle Darstellung nicht transparent sei. Architekt Lederer sieht das anders: „Wir wissen, wie man selbst Schulen und Theater baut.“
Zufällige Bürger erarbeiten Bewertungen
In einem nicht öffentlichen Teil diskutierten die zufälligen Bürger dann die Aussagen, die sie gehört hatten, und die vorgenommenen Bewertungen. Insgesamt 57 Bürger zwischen 19 und 85 Jahren haben sich für den Teilnahmeprozess angemeldet. Sie sollten eine differenzierte Meinung zu den Konzepten entwickeln, bevor sie im Dezember eine gemeinsame Abstimmung annehmen. Dieser Bürgerbericht wird dann eine wichtige Rolle im weiteren Planungsprozess spielen.
Bei der nächstes Bürgerforum am 27. November Die zufälligen Bürger arbeiten in Gruppen an ihren Lösungsvorschlägen und Empfehlungen. Die Abstimmung wird am 11. Dezember bekannt gegeben. Das jeweilige Programm und weitere Inhalte werden auf dem Baden-Württembergischen Beteiligungsportal veröffentlicht.
Beteiligungsportal: Renovierung der Stuttgarter Oper (Themenseite)
Beteiligungsportal: Renovierung der Stuttgarter Oper (Bürgerforen)
Beteiligungsportal: Renovierung der Stuttgarter Oper (Unterlagen und Berichte)
Pressemitteilung vom 31. Oktober 2020: Zweites Bürgerforum zur Renovierung des Opernhauses
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Inspiriert von Landesregierung BW