Die aktuelle Debatte um die mögliche Einführung einer alternativen Abflugroute am Flughafen Stuttgart beinhaltete die formelle Vorstellung des Verfahrens auf der Agenda einer digitalen Informationsveranstaltung. Neue Kompromisslinien konnten gefunden werden.
Im Zuge der aktuellen Debatte um die mögliche Einführung einer alternativen Abfahrtsroute am Flughafen Stuttgart habe einen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und Verkehrsminister Winfried Hermann Am Mittwochabend, 20. Oktober, waren Abgeordnete und Bürgermeister betroffener Gemeinden zu einer digitalen Informationsveranstaltung eingeladen. Auf der Tagesordnung stand die formelle Vorstellung des Verfahrens und des Wegs durch die Deutsche Flugsicherung als Planungsbehörde und durch den Antragsteller (Lufthansa und Eurowings), einen Überblick über den Stand der Debatte in der Fluglärmkommission durch den Vorsitzenden des Ausschusses, Ostfilderns Oberbürgermeister Christof Bolay, sowie die offene Diskussion mit den anwesenden Entscheidungsträgern.
Kritische Diskussion führt zu gegenseitigen Kompromissen
Unter der Moderation von Verkehrsminister Hermann konnten nach eingehender und kritischer Diskussion Kompromisse für das weitere Vorgehen gefunden werden.
Als Ergebnis der Diskussion wurden folgende Punkte festgestellt:
- Wie vom Vorsitzenden der Fluglärmkommission vorgeschlagen, wird die Fluglärmkommission am 2. November keine endgültige Empfehlung abgeben.
- Detailfragen werden die Antragsteller (Lufthansa / Germanwings) und die Deutsche Flugsicherung als Planungsbehörde in der kommenden Sitzung der Fluglärmkommission vertiefend erörtern.
- Dem Wunsch einiger Gemeinden nach einem unabhängigen Gesamtlärmgutachten wird durch eine Expertengruppe Rechnung getragen, die die Möglichkeit und Aussagekraft eines solchen Gutachtens bewertet. Es muss sichergestellt sein, dass ein solches Gutachten entscheidungsrelevante Informationen liefern kann. Dafür bietet das Land Drittmittel an.
- Genehmigt die Fluglärmkommission dies später, ist ein einjähriger Probebetrieb angestrebt. Diese soll auf zwei Flüge pro Stunde begrenzt werden. Der Probebetrieb soll mit einer Auswertung auf Basis der dann gesammelten realen Messwerte kombiniert werden.
- Alle neu betroffenen Gemeinden, die noch nicht Mitglied der Fluglärmkommission sind, sollten zusätzlich zu der bereits erfolgten Beteiligung mindestens ein Gastrecht in der Fluglärmkommission haben.
Das Land in einer moderierenden Rolle
Im Gespräch machten Kretschmann und Hermann mehrfach klar, dass der Staat dabei nur eine moderierende Rolle spiele. Alle Entscheidungen sind von den zuständigen Stellen zu treffen.
Darüber hinaus betonten die Antragsteller, dass das Ziel der neuen Routenplanung zwei zentrale Ziele habe: maximale Lärmreduzierung und Kraftstoffeinsparung.
Faire und konstruktive Lösung für alle Beteiligten
Mit dem Ergebnis zeigte sich Ministerpräsident Kretschmann dann zufrieden: „Der Austausch hat gezeigt, dass es erneut wichtig war, alle Beteiligten dazu zu bringen, das weitere Vorgehen zu besprechen, fachliche Argumente auszutauschen und offene Fragen zu klären. Uns ist es sehr wichtig, dass wir für alle Beteiligten zu einer fairen und konstruktiven Lösung kommen. Daher ist es auch richtig, wenn sich die Fluglärmkommission dafür die nötige Zeit nimmt. Allen Beteiligten muss aber auch bewusst sein, dass es sich um einen rein objektiven Prozess mit genau definierten Verfahrensschritten handelt. Und zu keiner Zeit sind Landespolitiker rechtlich an diesen Verfahrensschritten beteiligt. “
Verkehrsminister Hermann ergänzte: „Mir war wichtig, dass die im Gespräch aufgenommenen Vorschläge dazu beitragen, eine akzeptable Lösung zu finden. Die Interessen der zuvor datierten Fluglärm Berücksichtigt werden sowohl Betroffene als auch mögliche Neubetroffene. Über dieses Verfahren hinaus ist es auch wichtig, die Gesamtlärmbelastung durch den Verkehr zu reduzieren. „
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Inspiriert von Landesregierung BW