Ländlicher Raum

Die Bedeutung von Apotheken für die ländliche Gesundheitsversorgung

Apotheken als wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum

Stuttgart, 26. Juni 2023 – Im Rahmen einer Fachveranstaltung zum Update des Gutachtens zur Qualität der Arzneimittelversorgung haben die Minister Peter Hauk und Manne Lucha die Ergebnisse des Gutachtens erörtert. Die Veranstaltung fand digital statt und wurde gemeinsam mit der Fachöffentlichkeit durchgeführt. Dabei wurde betont, dass Apotheken ein wichtiger Pfeiler der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sind.

Eine flächendeckende Versorgung mit Medikamenten und pharmazeutischen Leistungen sei unerlässlich, um eine gute medizinische und pflegerische Versorgung in ländlichen Regionen zu gewährleisten, erklärte Minister Peter Hauk. Apotheken stellen nicht nur die Verfügbarkeit von Arzneimitteln sicher, sondern gewährleisten auch einen niedrigschwelligen Zugang zu persönlicher Beratung und Information bei Gesundheitsfragen. Dadurch leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.

Das Gutachten zur Qualität der Arzneimittelversorgung wurde auf Beschluss des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum in Auftrag gegeben. Durchgeführt wurde es vom Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung des Universitätsklinikums Tübingen in Zusammenarbeit mit der Rebmann Research GmbH.

Minister Manne Lucha betonte, dass die Versorgung der Menschen im ländlichen Raum durch Apotheken unverzichtbar sei. Die Menschen seien darauf angewiesen, in erreichbarer Nähe eine Apotheke vorzufinden. Es gehe dabei nicht nur um den Bezug von Arznei- und Hilfsmitteln, sondern auch um persönliche Beratung und Betreuung. Gerade in Zeiten der Pandemie hätten Apothekerinnen und Apotheker einen entscheidenden Beitrag geleistet, um trotz Lieferengpässen eine ausreichende Versorgung mit Arzneimitteln sicherzustellen. Eine wohnortnahe Gesundheitsinfrastruktur sei daher ein erklärtes Ziel.

In den letzten 20 Jahren hat die Apothekendichte bundesweit abgenommen, auch in Baden-Württemberg ist ein Rückgang der Apothekenzahlen zu verzeichnen. Eine Apotheke versorgt mittlerweile über 5.000 Menschen, Tendenz steigend. Minister Hauk erklärte, dass aktuell keine klare Unterversorgung festgestellt werden könne. Allerdings sei der Versorgungsbedarf in den dünn besiedelten Landkreisen aufgrund des hohen Anteils an älteren Einwohnern größer. Zudem seien die Wegzeiten in den ländlichen Regionen oft länger als in den Städten. Bestehende Apotheken haben zudem Schwierigkeiten, die Nachfolge zu sichern.

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Im Rahmen der Fachveranstaltung wurden auch Best-Practice-Beispiele mit innovativen Lösungen im Bereich der Apothekenversorgung vorgestellt. Diese sollen als Grundlage für weitere Diskussionen dienen und Handlungsbedarf zur Sicherstellung der Versorgung mit Arzneimitteln identifizieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten zudem die Möglichkeit, in Kleingruppen intensiv zu diskutieren und ihre Erfahrungen und Ideen einzubringen.

Minister Hauk betonte, dass eine flächendeckende medizinische Versorgung in ländlichen Räumen nur durch gemeinsame Anstrengungen gewährleistet werden könne. Dazu gehörten die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen und die regionale Unterstützung bei der Nachwuchssuche.

Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum ist ein bedeutendes Instrument der Landesregierung, um ressortübergreifende Fragestellungen im ländlichen Raum zu bearbeiten. Im Zentrum steht das Staatsziel der Förderung von gleichwertigen Lebensverhältnissen, Infrastrukturen und Arbeitsbedingungen im gesamten Land. Maßnahmen zur Umsetzung dieses Ziels werden vom Kabinettsausschuss vorgeschlagen und beschlossen. Mit dem im November 2021 erneut konstituierten Kabinettsausschuss Ländlicher Raum setzt die Landesregierung die erfolgreiche Arbeit des Gremiums aus der vergangenen Legislaturperiode fort.

Das Update des Gutachtens zur Qualität der Arzneimittelversorgung durch Apotheken im ländlichen Raum steht als PDF-Dokument auf der Webseite des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zur Verfügung.

Quelle: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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