Ländlicher Raum

Bilanz nach zweieinhalb Jahren Soforthilfeprogramm für die Medizintechnikbranche

Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Dr. Patrick Rapp eröffnete die Veranstaltung „Soforthilfe made in THE LÄND – Baden-Württembergs Förderung der Medizintechnikbranche“. Grund dafür waren die Medizinprodukteverordnung und die Verordnung für In-vitro-Diagnostika, die vor allem kleine und mittelständische Unternehmen in Schwierigkeiten bringen.

Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Dr. Patrick Rapp eröffnete die Veranstaltung „Nothilfe made in THE LÄND – Baden-Württembergs Unterstützung für die Medizintechnikbranche“, die digital aus dem Haus der Wirtschaft übertragen wurde. Die Veranstaltung fand in Verbindung mit der statt Landesagentur BIOPRO Baden-Württemberg organisiert. Grund dafür war die 2017 vom Europäischen Parlament verabschiedete Medizinprodukteverordnung (MDR) und die Verordnung über In-vitro-Diagnostika (IVDR).

Die Verordnungen sollen Medizinprodukte europaweit sicherer machen, indem der Zertifizierungsprozess deutlich komplexer wird. „Bei der Umsetzung werden Hersteller jedoch spätestens seit Inkrafttreten der Vorgaben im Mai vergangenen Jahres mit regulatorischen Anforderungen konfrontiert, die im internationalen Wettbewerb aufgrund des bürokratischen Aufwands und der damit verbundenen Kosten kaum zu erfüllen sind. Das darf nicht sein. Wir setzen uns für spürbare Entlastung ein und sorgen dafür, dass die Menschen weiterhin mit sicheren Medizinprodukten aus Baden-Württemberg versorgt werden können“, so Patrick Rapp.

Spürbare Folgen der Regelungen für die Wirtschaft

Die Folgen sind bereits zu spüren. Einige langjährig bewährte Produkte werden gar nicht mehr angeboten. Auch Innovationshemmnisse und letztlich Versorgungsengpässe in den Kliniken und Praxen sind erkennbar. „Die Pandemie hat uns allen spätestens gezeigt, wie anfällig Lieferketten und wie schmerzhaft Engpässe in der Versorgung von Menschen und im Gesundheitsbereich sein können“, sagte der Staatssekretär. Für die Unternehmen im Land sei es daher besonders wichtig, dass das Soforthilfeprogramm des Landes zur Unterstützung von Unternehmen mit einem Fördervolumen von 2,5 Millionen Euro frühzeitig, bereits 2019, aufgelegt wurde, betonte Patrick Rapp. Er lobte ausdrücklich die erfolgreiche Umsetzung durch die Landesagentur BIOPRO Baden-Württemberg GmbH in den vergangenen zweieinhalb Jahren.

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Es wurden verschiedene Hilfsmittel geschaffen, wie zum Beispiel produktgruppenspezifische Community-Dokumente oder Leitfäden zu speziellen Themen. Fachartikel und Experteninterviews informieren über wichtige Themen. Bei den regelmäßigen Veranstaltungen hatten Unternehmen die Möglichkeit, sich direkt mit Experten oder untereinander auszutauschen. „Dieser Austausch ermöglicht es uns, nicht nur auf die Herausforderungen der neuen Regularien für bestehende Produkte zu reagieren, sondern auch zukunftsorientiert im Sinne unseres Unternehmens zu agieren“, sagte Staatssekretär Patrick Rapp.

Prof. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg, sagte: „Natürlich werden wir auch aus unseren aktuellen Aktivitäten für die Zukunft lernen. Den Weg, den alle bestehenden Produkte jetzt gehen müssen, liegt auch vor zukünftigen Medizintechnik-Innovationen aus Baden-Württemberg. Dafür haben wir dann das nötige Rüstzeug, zum Beispiel in Form von optimal aufgestellten klinischen Studienzentren, in denen die zukünftigen Produkte aus Baden-Württemberg auf Herz und Nieren geprüft werden können.“

Unternehmen profitieren vom Soforthilfeprogramm

Staatssekretär Patrick Rapp zeigte sich zuversichtlich. „Allein die Tatsache, dass 21 Prozent der Medizintechnik- und 35 Prozent der In-vitro-Diagnostika-Unternehmen in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Soforthilfe profitiert haben, verdeutlicht den großen Nutzen unseres Soforthilfeprogramms MDR & IVDR Baden-Württemberg. “ Er zeigte sich optimistisch, dass die Vielzahl der Maßnahmen und die sehr gute Vernetzung im Land das Ziel, den Gesundheits- und Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg zu stärken, einen deutlichen Schritt vorangebracht hätten.

Die Gesundheitswirtschaft, also die Bereiche Biotechnologie, Medizintechnik und Pharmazie, ist in Baden-Württemberg mit derzeit rund 1.100 Unternehmen, die am Standort forschen, entwickeln und/oder produzieren, im deutschlandweiten Vergleich führend und ebenfalls ein Top-Standort in Europa. 2019 erzielte es einen Umsatz von 25,76 Milliarden Euro und beschäftigte 98.619 Mitarbeiter.

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Es wurden Fördermittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro bereitgestellt

Die Medizinprodukteverordnung und die In-vitro-Diagnostik-Verordnung stellen die Medizintechnik- und In-vitro-Diagnostik-Branche vor große Herausforderungen. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sind von den Regelungen besonders stark betroffen.

Um die Medizintechnikbranche in Baden-Württemberg bei der Umsetzung von MDR und IVDR zu unterstützen, hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro für ein Soforthilfeprogramm mit Umsetzung im Sommer 2019 BIOPRO bewilligt Baden-Württemberg GmbH.

Das Programm umfasst fünf Maßnahmen

Das Programm umfasst fünf Maßnahmen, in denen unter anderem Basisdokumente für Zertifizierungsdokumente gemeinsam erstellt und relevante Themen durch Experten bearbeitet werden. Zudem soll der Zugang zu klinischen Studienzentren erleichtert werden, um dem gestiegenen Bedarf an klinischen Studien gerecht zu werden.

Im Rahmen dessen werden unter anderem MDR & IVDR Leitfaden BW erstellt: Alle Informationen und Ergebnisse der MDR & IVDR Nothilfe BW werden hier veröffentlicht. Neben aktuellen Berichten werden auch themenbezogene Hintergrundinformationen, Dokumente, Leitfäden und Checklisten zur Verfügung gestellt und wichtige Anlaufstellen aufgezeigt.

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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