Energie, Umwelt & Verkehr

Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Wirtschaft des Landes

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut diskutierte mit verschiedenen Interessengruppen über die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die baden-württembergische Wirtschaft. Die Sicherheit und Bezahlbarkeit der Energieversorgung sind von größter Bedeutung.

Wirtschaftsminister Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hielt am 7. März 2022 ein Treffen mit führenden Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften, Kammern und Verbänden, dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energie, der EnBWder Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ebenso wie Arbeitsvermittlung zu den Auswirkungen von Krieg in der Ukraine führte zur baden-württembergischen Wirtschaft. „Ziel des Treffens war es, mit Fokus auf Baden-Württemberg zu einer ersten gemeinsamen Lagebeurteilung zu kommen und uns über mögliche Konsequenzen für den Standort Baden-Württemberg auszutauschen. Diesen Austausch werden wir fortsetzen“, kündigte Hoffmeister Kraut an.

Mit großer Sorge betrachteten die Diskussionsteilnehmer den Krieg in der Ukraine. „Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die viel Leid erleiden. Angesichts der humanitären Katastrophe sind wirtschaftspolitische Fragen zunächst zweitrangig. Im Vordergrund steht, dass wir die Flüchtlinge so gut wie möglich unterstützen. Und wir müssen den Menschen vor Ort helfen. Ich bin tief beeindruckt von der großen Hilfsbereitschaft und der uneingeschränkten Solidarität unserer Unternehmen. Sie unterstützen die Sanktionen ohne Wenn und Aber. Das ist ein starkes Zeichen. Auch allen, die sich mit großem Engagement durch Hilfsmaßnahmen engagieren, möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen. Es ist klar, dass der Krieg und die Sanktionen gegen Russland die Wirtschaft in Baden-Württemberg stark beeinträchtigen. Dafür sorgen wir“, betonte der Minister.

Unternehmensbeziehungen mit Russland und der Ukraine

„Die baden-württembergische Wirtschaft ist international sehr diversifiziert. Unsere stark exportorientierten Schlüsselbranchen Maschinen- und Anlagenbau sowie die Automobilindustrie sind vom Krieg und den Handelssanktionen besonders betroffen, insbesondere jene Unternehmen, die dort Produktions- und Vertriebsstätten unterhalten Ukraine oder Russland“, sagte Hoffmeister-Kraut bei dem Treffen.

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Derzeit wird davon ausgegangen, dass rund 1.000 Unternehmen des Landes Geschäftsbeziehungen zu Russland und rund 540 Unternehmen zur Ukraine sowie weitere 280 Unternehmen zu Weißrussland unterhalten. „Neben den Auswirkungen auf Produktion und Handel müssen wir auch mit einem zunehmenden Druck auf die ohnehin engen Lieferketten etwa in den Bereichen Energie, Metalle und Edelgase sowie weiter steigenden Energiepreisen rechnen“, sagte der Minister .

Energieversorgung und ihre Bezahlbarkeit

Von größter Bedeutung ist jetzt die Sicherheit der Energieversorgung für Privathaushalte und Unternehmen und deren Bezahlbarkeit. „Hier steht kurz-, mittel- und langfristig insbesondere der Bund in der Verantwortung. Sie müssen alles tun, um es jetzt zu bekommen Energieversorgung sicher für den kommenden Winter. Außerdem muss sie weitere Maßnahmen prüfen, damit die Energieversorgung für die Wirtschaft und insbesondere für einkommensschwache Privathaushalte bezahlbar bleibt“, sagte Hoffmeister-Kraut.

Energieminister von Baden-Württemberg Thekla Walker betonte, dass die Versorgungssicherheit der Menschen im Land haben derzeit höchste Priorität. „Wir werden alles dafür tun, dass die Menschen weiterhin heizen und kochen können – und das zu vernünftigen Preisen. Das Gebot der Stunde ist daher Energiewende und damit der Ausbau von erneuerbare Energien massiv, kraftvoll und deutlich schneller. Darauf konzentrieren sich alle Kräfte auf allen Ebenen. Denn Erneuerbare sind die beste Antwort sowohl auf die Klimakrise als auch auf unsere Energieabhängigkeit, die wir jetzt schmerzlich spüren. Gleichzeitig müssen wir die Zeit nutzen, um strategische Reserven an Gas und Kohle für Notfälle aufzubauen. Die Bundesregierung hat hier bereits die richtigen Weichen gestellt.“

Finanzielle Unterstützung für betroffene Unternehmen

„Ich begrüße ausdrücklich, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kürzlich als ersten Schritt ein Kreditprogramm für betroffene Unternehmen angekündigt und staatliche Bürgschaften und Investitionsgarantien in Aussicht gestellt hat. Und natürlich unterstütze ich auch voll und ganz die heute von Bundesfinanzminister Lindner angekündigten Hilfen für einzelne Unternehmen, die sich durch den Krieg in einer existenzbedrohenden Situation befinden. Allerdings teile ich die Einschätzung des Bundeswirtschaftsministers, dass ein pauschaler Ausgleich aller kriegsbedingten Belastungen nicht möglich ist“, sagte Hoffmeister-Kraut.

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Die Ministerin sagte betroffenen Unternehmen ihre Unterstützung zu. „Wir beobachten die Situation weiterhin genau. Selbstverständlich steht Ihnen mein Haus als Anlaufstelle jederzeit zur Verfügung. Unser April 2020 zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart im Zuge der Corona-Krise eingerichtet Anlaufstelle für Lieferketten verwendet werden.“ Sie begrüßt auch ausdrücklich die Beratung durch die Industrie- und Handelskammern und von Handwerk international eingerichtete Hotlines für Unternehmen und Handwerksbetriebe. „In dieser für viele Unternehmen schwierigen Situation werde ich als Wirtschaftsminister den Austausch zwischen Wirtschaft und Politik koordinieren und weiterführen“, sagte der Minister. Vor allem geht es darum, die Interessen der baden-württembergischen Wirtschaft und des Mittelstands im Land zu bündeln und ihre Bedürfnisse nach Berlin und Brüssel zu tragen.

Die Anlaufstelle für Unternehmen zur Unterstützung bei Lieferkettenproblemen soll Unternehmen bei der Wiederherstellung sicherer internationaler Lieferketten unterstützen. Sie stellt kompetente Ansprechpartner und Hilfestellungen zur Verfügung. Für konkrete Fragen aus der Wirtschaft steht die IHK unter der E-Mail-Adresse zur Verfügung kontaktstelle-lieferketten@stuttgart.ihk.de verfügbar, die E-Mail-Adresse für allgemeine Anfragen ist ab sofort im Wirtschaftsministerium erreichbar kontaktstelle-lieferketten@wm.bwl.de erreichbar.

Informationen zur Ukraine-Krise

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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