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Ausstellung zur Deportation südwestdeutscher Juden

Die Ausstellung „Gurs 1940“ unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten beschäftigt sich mit der Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Südwestdeutschland nach Südfrankreich vor 80 Jahren. Die Ausstellung ist ab dem 7. April 2021 an vielen Orten in Südwestdeutschland sowie in Frankreich zu sehen.

Die Deportation von mehr als 6.500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland ist Gegenstand einer umfassenden Deportation Ausstellung, die ab dem 7. April 2021 an vielen Orten in Südwestdeutschland sowie in Frankreich gezeigt wird. Die Deportationen am 22. und 23. Oktober 1940 waren eine der ersten systematischen Deportationen der Nationalsozialisten. Das Ziel der Züge, die in zahlreichen Städten gestartet waren, war das Lager Gurs, das 1939 am Fuße der Pyrenäen in Südfrankreich für Flüchtlinge aus Spanien errichtet worden war. Viele der Deportierten starben dort oder in anderen Lagern in Südfrankreich. Die Internierten in Gurs wurden ab Sommer 1942 nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor deportiert und ermordet. Nur wenige Menschen haben überlebt.

„Erinnerung ist etwas, das immer wieder überdacht und gefördert werden muss. Was den Juden in Südwestdeutschland angetan wurde, darf niemals vergessen werden. Mit der Ausstellung wollen wir dazu beitragen, Erinnerungen an ihr Schicksal lebendig zu halten “, sagte der badisch-württembergische Kulturminister Dr. Susanne Eisenmann. Das Gedenk- und Bildungszentrum Haus der Wannsee-Konferenz (GHWK) hat die Ausstellung mit 28 Tafeln in Deutsch und Französisch vorbereitet. Die Ausstellung wurde von den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie der Arbeitsgruppe für die Instandhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs, in den badischen Städten und Gemeinden sowie in den USA in Auftrag gegeben und unterstützt Bezirksverband der Pfalz sind angeschlossen. Das Projekt wird unter anderem unterstützt von Auswärtiges Amt unterstützt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Schirmherrschaft übernommen.

Gedenken im Sinne einer deutsch-französischen Freundschaft

„Es ist uns sehr wichtig, die Entführung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung aus Südwestdeutschland sowohl aus deutscher als auch aus französischer Sicht zu betrachten“, erklärt die Direktorin der GHWK, Deborah Hartmann. Die Gedenk- und Bildungseinrichtung arbeitete bei der Gestaltung der Ausstellung eng mit französischen Partnern zusammen. „Ich freue mich besonders, dass die Ausstellung als deutsch-französisches Projekt konzipiert und daher in beiden Sprachen umgesetzt wurde“, betonte der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf und fügt hinzu: „Es ist ein klares Zeichen, dass wir im Geiste der deutsch-französischen Freundschaft gemeinsam gedenken. Solche Verbrechen dürfen in Europa nie wieder vorkommen. Die Ausstellung zeigt den Prozess der Deportation und das Verhalten der lokalen Bevölkerung. Sie beschreibt die schrecklichen hygienischen Bedingungen im Gurs-Lager anhand von Berichten, Fotos und Zeichnungen der dort internierten Personen. Es beleuchtet die Zusammenarbeit zwischen der Vichy-Regierung und den Nationalsozialisten. Weitere Kapitel widmen sich der Kultur der Erinnerung und Neubewertung. Eine Reihe von Gemeinden, in denen die Ausstellung gezeigt wird, haben die Tafeln mit Dokumenten aus ihrer eigenen lokalen Geschichte ergänzt.

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„Ich freue mich sehr, dass so viele regionale Akteure zu dieser Ausstellung beigetragen haben. Das Schicksal der Entführten bleibt also in unserer Erinnerung “, sagte der Oberbürgermeister von Karlsruhe Dr. Frank Mentrup, der auch Vorsitzender der Arbeitsgruppe der badischen Städte und der Bezirksverband der Pfalz wer kümmert sich um die Gedenkarbeit. „Der Pfälzer Verband erinnert Jahr für Jahr an eines der schrecklichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit aller Zeiten, damit wir nicht vergessen, was passiert ist“, sagt der Vorsitzende der Bezirksrat Pfalz, Theo schon wieder. „Dies ist Teil unserer Verantwortung und unsere Zukunft hängt davon ab – insbesondere in einer Zeit, in der demokratische Werte immer wieder in Frage gestellt werden.“ Der saarländische Bildungsminister Christine Streichert-Clivot fügt hinzu: „Das Schicksal der in Gurs internierten Menschen erzählt von Auswanderung und Deportation, von Leben und Überleben, aber auch vom Tod. Die Geschichte des Lagers Gurs ist ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte des NS-Regimes in unseren drei Bundesländern. „“

Ab dem 8. April im Südwesten sichtbar

Die Ausstellung sollte ursprünglich zum 80. Jahrestag der Deportationen am 22. Oktober 2020 eröffnet werden. Sie musste jedoch aufgrund der durch die Koronapandemie auferlegten Einschränkungen verschoben werden. Es wird nun anlässlich von Yom HaShoah am 7. April 2021 in der Französische Botschaft eröffnet in Berlin und ist ab dem 8. April an verschiedenen Orten in Südwestdeutschland zu sehen. Die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie die Arbeitsgruppe für die Instandhaltung und Pflege des deportierten Friedhofs in Gurs haben im Herbst 2019 eine Vereinbarung getroffen, um die Erinnerung an die deportierten Juden und die rund 2.000 verbleibenden Juden am Leben zu erhalten Sanierung und Erhaltung von Gräbern auf Friedhöfen in Südfrankreich. Unter anderem wurden 246 Gräber auf dem Friedhof von Portet-sur-Garonne bei Toulouse im Auftrag der beteiligten Partner saniert.

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Ausstellungsorte in Baden-Württemberg

  • 8. April 2021: Eröffnung in Karlsruher StadtmuseumKarlstraße 10.
    Die Ausstellung ist dann dort bis zum 3. Oktober 2021 zu sehen.
  • 8. April 2021: Eröffnung im Foyer des Heidelberger Rathauses, Marktplatz 10.
    Die Ausstellung ist dann dort bis zum 30. April 2021 zu sehen.
  • 24. April 2021: Stadtmuseum und Stadtarchiv Baden-Baden zeigen die Ausstellung im Stadtmuseum Baden-Baden, Lichtentaler Allee 10, bis 24. Oktober 2021.
  • 25. April 2021: Eröffnung in Rastatt Stadtmuseum.
    Die Ausstellung ist dann dort bis zum 17. Oktober 2021 zu sehen.
  • 10. Mai 2021: Eröffnung in Hospitalhof Stuttgart.
    Die Ausstellung ist dann bis zum 18. Juli 2021 zu sehen Württembergische Staatsbibliothek Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße 10.
  • 26. September 2021: Eröffnung in Weingarten Konferenzzentrum (Kirchplatz 7, 88250 Weingarten) die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
    Die Ausstellung ist dann dort bis zum 10. Oktober 2021 zu sehen.
  • 22. Oktober 2021: Eröffnung in Blaues Haus Breisach.
    Der Verein zur Förderung des ehemaligen jüdischen Gemeindehauses Breisach eV zeigt sie dort als Dauerausstellung.
  • Weitere Ausstellungsorte sind Bruchsal, Emmendingen, Freiburg, Konstanz, Kuppenheim, Mannheim, Neidenstein, Offenburg, Pforzheim, Steinsfurt, Sulzburg und Weinheim. Es gibt noch kein genaues Datum für sie.

Ausstellungsorte in Rheinland-Pfalz

  • 8. April 2021: Eröffnung in Historisches Museum der Pfalz Speyer.
    Die Ausstellung wird dann voraussichtlich bis zum 23. Mai 2021 dort zu sehen sein.
  • Es wird dann bis 2022 als Wanderausstellung – koordiniert vom Pfalzverband der Pfalz – in mehreren Städten und Gemeinden der Pfalz zu sehen sein.

Ausstellungsorte im Saarland

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Ausstellungsorte mit französischen Partnern

Gedenk- und Bildungszentrum Haus der Wannsee-Konferenz: Ausstellung „Gurs 1940“

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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