Die landesweite Aktionswoche „Lebensmittelretter – neue Helden braucht das Land“ hat am 29. September 2023 mit einem Highlight-Event, dem Retter-Koch-Event, begonnen. Das Ziel dieser Aktionswoche ist es, auf die Problematik der Lebensmittelverschwendung hinzuweisen und innovative Lösungen zu finden, um diese zu reduzieren. Laut aktuellen Studien wird weltweit jedes dritte Lebensmittel weggeworfen, was enorme Auswirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und die soziale Gerechtigkeit hat. Daher ist es dringend erforderlich, Maßnahmen zu verstärken, Partnerschaften zu bilden und neue Lösungen zu finden.
Bei der Veranstaltung zum Auftakt der Aktionswoche erklärte Sabine Kurtz, die Staatssekretärin des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, dass die Idee, aus geretteten Lebensmitteln kreative Gerichte zu zaubern, nicht nur nachhaltig sei, sondern auch den Wert und die Vielfalt der Lebensmittel zeige, die sonst im Müll landen würden. Besonders das Haltbarmachen von Obst und Gemüse wurde als eine ideale Methode genannt, um große Mengen zu verarbeiten und Vorräte anzulegen. Kurtz betonte auch, dass jeder Einzelne etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun könne, sei es durch bewussten Einkauf, richtige Lagerung oder Verarbeitung von übriggebliebenen Lebensmitteln.
Die Auftaktveranstaltung fand im Haus der Diakonie in Stuttgart statt und richtete sich gezielt an einkommensschwache und sozial benachteiligte Verbraucherinnen und Verbraucher. Es wurden Informationen und praktische Tipps gegeben, wie man Lebensmittelabfälle vermeiden kann.
Die Aktionswoche „Lebensmittelretter – neue Helden braucht das Land“ ist Teil der Kampagne des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, die seit 2019 in Zusammenarbeit mit dem Handelsverband Baden-Württemberg, Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg für mehr Lebensmittelwertschätzung und einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln eintritt. Noch immer landen zu viele noch genießbare Lebensmittel im Müll, daher ist es wichtig, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen.
In diesem Jahr wurde die Zusammenarbeit mit der Straßen-Universität Stuttgart, einem Projekt des sozialen Unternehmens Neue Arbeit, gestartet. Die Straßen-Universität bietet inklusive niederschwellige Bildungsangebote für alle Interessierten, insbesondere für sozial Benachteiligte, an und wird von der Aktion Mensch, der Vector Stiftung und der Lechler Stiftung gefördert.
Auch der Einzelhandel in Baden-Württemberg engagiert sich im Rahmen der Aktionswoche für die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und bietet verschiedene Aktionen rund um das Thema Lebensmittelwertschätzung an.
Parallel zur landesweiten Aktionswoche findet auch die bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ statt. Diese Initiative, welche vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und den Ländern ins Leben gerufen wurde, widmet sich ebenfalls der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in allen Bereichen der Lebensmittelversorgungskette.
Die Kampagne „Lebensmittelretter – neue Helden braucht das Land“ und die Aktionswoche sind Teil der Umsetzung der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.
Es wird deutlich, dass das Thema Lebensmittelverschwendung immer mehr Menschen bewegt und zu einem immer wichtigeren Anliegen wird. Die Aktionswoche und die unterschiedlichen Initiativen sollen dazu beitragen, dass sich noch mehr Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen und ihr Verhalten ändern. Denn jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren und unseren Planeten nachhaltiger zu gestalten.
