Energie, Umwelt & Verkehr

Deutlich mehr Fuß- und Fahrradverkehr im Corona-Jahr 2020

Der Fahrrad- und Fußgängerverkehr nahm 2020 stark zu. Dies zeigen die Ergebnisse der repräsentativen MOBICOR-Umfrage des Verkehrsministeriums. Das veränderte Verhalten der Menschen hat auch mit der Corona-Krise zu tun.

Die Corona-Krise hatte 2020 erhebliche Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten. Reisebeschränkungen, Kurzarbeit und Sperren haben dazu geführt, dass Menschen näher an ihr Zuhause heranrücken.

Lichtblick in der Koronakrise

Gleichzeitig hat sich die Wahl der Transportmittel geändert – insbesondere in der warmen Jahreszeit haben Radfahren und Wandern erheblich zugenommen. „Es ist ein Hoffnungsschimmer in der Krise, dass die Menschen mehr zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs sind. Von diesem Trend profitiert nicht nur der Klimaschutz, sondern auch die Gesundheit “, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann.

Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die die Institut für Angewandte Sozialwissenschaft (infas) im Auftrag des Verkehrsministeriums im Frühjahr und Herbst durchgeführt: Im Mai / Juni stieg die Anzahl der zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer in Baden-Württemberg gegenüber dem Vorjahr um 73 Prozent bzw. 33 Prozent. Motorisierte Transportmittel verzeichneten einen starken Rückgang des Verkehrsaufkommens. Die oft geäußerte Annahme, dass das Privatauto das Transportmittel der Stunde ist, ist nicht wahr.

Im Oktober / November waren die Menschen in Baden-Württemberg weniger selbstaktiv als im Frühjahr. Nur der Fußgängerverkehr nahm zu, sowohl hinsichtlich des Verkehrsaufkommens als auch der Anzahl der täglichen Fahrten zum Einkaufen, Arbeiten oder Entspannen zu Fuß. Insgesamt wurden 20 Prozent mehr Reisen zu Fuß unternommen als im Vergleich der Vorjahre zu dieser Jahreszeit. Entgegen dem Trend erreichte der Fußgänger- und Fahrradverkehr in den kälteren Monaten zusammen einen etwas höheren Anteil an der Gesamtzahl der Fahrten als in der Zeit vor Corona.

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Die Förderung des Radfahrens und Gehens wurde weiter intensiviert

Im Jahr 2020 hat das Verkehrsministerium seine Förderung des Radfahrens und des Gehens weiter intensiviert. Es unterstützt ländliche Gebiete, Städte und Gemeinden bei der Personalentwicklung, bei der Konzeption, bei der Planung und beim Bau der Infrastruktur sowie bei der Kommunikation im Bereich der aktiven Mobilität in einem bisher nicht gekannten Ausmaß. Diese Bemühungen sollen auch zur Gesundheitsförderung beitragen. Denn Bewegung zu Fuß oder auf dem Fahrrad stärkt beispielsweise das Immunsystem und die Lunge, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und wirkt sich positiv auf die Psyche aus.

Forschungsprojekt „MOBICOR“

Das Institut für Angewandte Sozialwissenschaft (infas) tritt im Auftrag von Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit dem Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) und andere Institute, um ein Forschungsprojekt durchzuführen Mobilität in Zeiten der Koronapandemie und Befunde für den Mobilitätsübergang („MOBICOR“) durch. Eine Schlüsselkomponente sind repräsentative Erhebungen zum Verkehrsverhalten während und nach der Koronapandemie. Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat wie Bayern und Hessen eine regionale Tiefenstudie in Auftrag gegeben, um repräsentative Ergebnisse speziell für Baden-Württemberg zu erhalten. In der ersten Erhebungswelle vom 19. Mai bis 20. Juni 2020 wurden in Baden-Württemberg 1.218 Personen ab 16 Jahren befragt. Die zweite Umfrage fand im Oktober und Anfang November 2020 unter 1.055 Befragten in Baden-Württemberg statt. Eine dritte Erhebungswelle ist für das Frühjahr 2021 geplant.

Die Ergebnisberichte werden auf folgender Seite veröffentlicht:

Verkehrsministerium: MOBICOR – Studie zur Mobilität in Zeiten der Corona-Pandemic Society „

Weitere Informationen:

Verkehrsministerium: Radfahren

Verkehrsministerium: Fußgängerverkehr

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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