
Im Rahmen des Förderprogramms Stadtentwicklung werden in diesem Jahr in Baden-Württemberg insgesamt 361 Stadterneuerungsmaßnahmen mit 265 Millionen Euro finanziert. Zum 50. Jahrestag des Programms befindet sich die finanzielle Unterstützung auf Rekordniveau.
Mit einer Finanzhilfe in Rekordhöhe von 265 Millionen Euro finanziert das Wirtschaftsministerium auch in diesem Jahr Stadterneuerungsmaßnahmen. Davon stammen rund 90,7 Millionen Euro von der Bundesregierung. Im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms 2021 werden insgesamt 361 Stadterneuerungsmaßnahmen finanziert: 49 neue und 289 laufende Maßnahmen, für die die Mittel aufgestockt werden, sowie 23 Einzelprojekte, die im Rahmen des Bundesinvestitionspakts „Sportanlagen ”.
Stabilisator und Motor in schwierigen Zeiten
„In diesen schwierigen Zeiten erweist sich die Finanzierung der Stadtentwicklung als Stabilisator und Motor. Mit der Genehmigung dieser Mittel geben wir Städten und Gemeinden Planungssicherheit für ihre Stadtentwicklungsprojekte. Sie nutzen die finanzielle Hilfe, um Lebensraum zu schaffen, ihre Zentren zu stärken, Nachbarschaften zum Leben zu erwecken und sie am Leben zu erhalten “, erklärte der Minister für Wirtschaft und Wohnungswesen Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. „Darüber hinaus werden die Renovierung und Erweiterung von 23 kommunalen Sportanlagen finanziert, die einen sehr wichtigen Teil der sozialen Infrastruktur und des Zusammenlebens insgesamt darstellen.“
Hoffmeister-Kraut betonte, dass Land und Bund langfristige, verlässliche Partner für die Kommunen sind, die Stadtentwicklungsmittel und die Genehmigung von Finanzhilfen über einen Zeitraum von normalerweise acht bis zwölf Jahren erhalten. „Die Finanzierung schafft Arbeitsplätze und jeder in die Finanzierung investierte Euro löst durchschnittlich acht Euro für öffentliche und private Folgeinvestitionen aus. Davon profitieren insbesondere das regionale Handwerk. „“
Eine Kernaufgabe der Stadtentwicklungsfinanzierung besteht weiterhin darin, den Bau und die Modernisierung von Wohnräumen zu ermöglichen sowie ein attraktives Wohn- und Wohnumfeld für die Bewohner zu erhalten und zu schaffen. Derzeit sind allein in den neu hinzugekommenen Sanierungsgebieten insgesamt rund 2.500 neue Wohnungen und die Modernisierung von rund 1.900 Wohnungen geplant. Darüber hinaus können in den Sanierungsgebieten, in denen die Mittel aufgestockt werden, rund 17.200 neue Wohnungen und rund 9.500 Wohnungen modernisiert werden.
Weitere Schwerpunkte sind Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Klimakompatibilität von Städten und Gemeinden sowie die Verbesserung des öffentlichen Raums. Lebhafte und vielfältige Stadtzentren sind auch ein wichtiges Ziel der Stadterneuerung. Verstärkt und beschleunigt durch die Corona-Krise Einzelhandels-, Gastronomie- und Kulturangebote sind besonders bedroht. „Wir müssen unseren Gemeinden hier dringend und zuverlässig helfen. Bei der Ausschreibung für das nächste Programm werden wir uns daher besonders auf die Stadtzentren konzentrieren, um die Kommunen bei der Bewältigung der Folgen der Koronapandemie in Zukunft noch stärker zu unterstützen “, kündigte Hoffmeister-Kraut an.
50 Jahre Stadtentwicklungsfinanzierung
Der Stadtentwicklungszuschuss feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. „Als Lernprogramm und mit seiner ständigen Anpassung an neue Herausforderungen hat es sich seit 1971 als wichtiges und flexibles Instrument erwiesen, um unsere Städte und Gemeinden für die Zukunft fit zu halten – unabhängig davon, ob sie sich in Ballungsräumen oder in ländlichen Gebieten befinden.“ sagte der Minister. Fast 900 Gemeinden in Baden-Württemberg haben bisher finanzielle Unterstützung aus städtebaulichen Mitteln erhalten.
Wie wichtig es für die Kommunen ist, zumindest mittelfristig eine verlässliche Planungssicherheit zu haben, insbesondere in Zeiten sinkender Gewerbesteuereinnahmen und einer insgesamt schwierigen finanziellen Situation, zeigt die Tatsache, dass das Stadtentwicklungsfinanzierungsprogramm 2021 erneut läuft mehrmals überzeichnet. Die Anträge der Kommunen spiegeln die vielfältigen Herausforderungen wider, denen sich Städte und Gemeinden mit Hilfe der Stadtentwicklungsfinanzierung stellen wollen – und können nun mit der finanziellen Unterstützung konfrontiert werden.
Stadtentwicklungsfinanzierung als wichtiges Instrument zur Schaffung von Wohnraum
Mit Hilfe der Stadtentwicklungsfinanzierung werden bestehende Wohnungen modernisiert, leerstehende Gebäude umgebaut und Flächen aktiviert und vorbereitet, damit dort neue Gebäude gebaut werden können. „Ziel ist es, erschwingliche Wohnungen für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen zu schaffen, die barrierefrei und energieeffizient sind. Nach dem Prinzip der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung liegt der Schwerpunkt auf der Neugestaltung der Innenstadt bei gleichzeitiger Erhaltung der historisch wertvollen Bausubstanz “, betonte Hoffmeister-Kraut.
Hier bieten die ehemals vom Militär genutzten Gebiete große und einzigartige Entwicklungsmöglichkeiten. Allein auf dem Umbaugebiet Patrick-Henry-Village in Heidelberg sollen Wohnungen für rund 9.000 bis 10.000 Einwohner gebaut werden. Wert wird auf ein vielfältiges Angebot für alle Bevölkerungsgruppen gelegt. Auf dem Gelände der Mangin-Kaserne in Villingen-Schwenningen sind rund 700 Wohnungen geplant, 350 Wohnungen im Umbaugebiet „Hardt“ in Schwäbisch Gmünd und 150 Wohnungen in der Region „Jägerhofkaserne“ in Ludwigsburg.
Der Umbau von Brachland bietet auch die Möglichkeit, eine Vielzahl neuer Wohnungen zu schaffen. Ein Beispiel ist das ehemalige GRN-Instandhaltungsgebiet im Sanierungsgebiet „Westlich Hauptbahnhof“ in Weinheim, in dem bis zu 400 Wohnungen geplant sind. Es ist jedoch auch wichtig, Bereiche zu reaktivieren, um dort Unternehmen zu gründen. So soll das Kasernengebiet Zollernalb vom neu gegründeten Verband der interkommunalen Industrie- und Gewerbeparks in Zollernalb in einen Industrie- und Gewerbepark umgewandelt werden.
Die Stadtentwicklungsfinanzierung unterstützt die klimafreundliche Stadtentwicklung
Ein weiterer Schwerpunkt des Förderprogramms liegt auf Maßnahmen zum Schutz des Klimas wie der energetischen Renovierung alter Gebäude, der Schaffung und Instandhaltung multifunktionaler Grün- und Freiflächen sowie der Reduzierung von Lärm und Abgasen. In Lörrach soll am Standort Lauffenmühle das erste klimaneutrale Industriegebiet Deutschlands aus Holz gebaut werden. In Ellwangen an der Jagst ist geplant, das Landschaftsgebiet Jagstaue und -ufer neu zu gestalten und die Mobilitäts- und Parkmöglichkeiten neu zu organisieren.
Stadtentwicklungsfinanzierung als Stadt- und Stadtzentrumsprogramm
Die Gewährleistung attraktiver und lebendiger Innenstädte und Stadtzentren ist seit Beginn der Stadtentwicklungsfinanzierung eine zentrale Finanzierungspriorität. Gerade im Zeitalter des digitalen Wandels und des Strukturwandels im Einzelhandel ist es umso wichtiger, lebendige Innenstädte zu schaffen, insbesondere mit Hilfe der Gestaltung öffentlicher Räume, und neue zu schaffen, um eine bedarfsgerechte Infrastruktur zu fördern. Mit städtebaulichen Mitteln werden die Kommunen bei der Entwicklung, Stärkung und Wiederbelebung ihrer städtischen und lokalen Zentren unterstützt. Gleichzeitig können die Mittel verwendet werden, um den Standort zu verbessern und die Nutzungsvielfalt aufrechtzuerhalten und zu fördern.
Stadtentwicklungsfinanzierung eröffnet Möglichkeiten und ermöglicht etwas Besonderes
Die Stadtentwicklungsfinanzierung ermöglicht auch immer wieder spezielle, vorbildliche Projekte. So werden in diesem Jahr unter anderem zwei für die Internationale Bauausstellung IBA `27 ausgewählte ausgewählte Projekte:
In der „Ostbahnstadt“ in Nürtingen, einem neuen, kohärenten energieautarken Stadtgebiet mit nachhaltigen Wohn-, Gewerbe- und Freiraumkonzepten, sollen ein Mobilitätszentrum und soziale Einrichtungen geschaffen werden. Im Sanierungsgebiet „Ortsmitte Ost“ in Salach sollen das Gebiet der ehemaligen Textilfabrik Schachenmayr und das Gebiet Krautländer zu einem sozial gerechten und identitätsstiftenden Viertel mit einem Mehrgenerationenhaus ausgebaut werden.
Gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Kommunen
Minister Hoffmeister-Kraut dankt Bundesminister Horst Seehofer, der für die Stadtentwicklung zuständig ist, dafür, dass die Bundesregierung 2021 neben staatlichen Mitteln auch die Bundesfinanzhilfe für die Stadtentwicklung bereitstellt. Die Finanzierung der Stadtentwicklung als Lernprogramm sei für Städte und Gemeinden unverzichtbar, sagte der Minister. Darüber hinaus fließen im Rahmen der Stadtentwicklungsfinanzierung weitere Bundesmittel in den neuen Investitionspakt für Sportanlagen. Auf diese Weise unterstützt die Bundesregierung auch die Bemühungen der Kommunen bei der Umsetzung ihrer wichtigen Projekte und setzt ihre Finanzierung auf hohem Niveau fort.
Bundesminister Horst Seehofer erklärte: „Wir wollen, dass sich Städte und Gemeinden in ganz Deutschland zukunftsorientiert und nachhaltig entwickeln. Deshalb finanziert die Bundesregierung in diesem Jahr die Stadtentwicklung mit 900 Millionen Euro. Wir investieren also in unsere Heimat. Die Finanzierung unterliegt dem Inkrafttreten der Verwaltungsvereinbarungen zur Finanzierung der Stadtentwicklung 2021 und des Investitionspakts zur Finanzierung von Sportanlagen im Jahr 2021, nachdem alle 16 Bundesländer gegengezeichnet haben “, sagte Seehofer.
Programmliste 2021 – alphabetisch (PDF)
Programmliste 2021 – sortiert nach Stadtteilen (PDF)
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnen: Stadtentwicklungsfonds
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Inspiriert von Landesregierung BW