Soziales

237 Millionen Euro für 313 städtebauliche Maßnahmen

Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnungsbau hat im Rahmen der Städtebauförderung rund 237 Millionen Euro für 313 städtebauliche Maßnahmen im Land bewilligt. In den neu hinzukommenden Sanierungsgebieten sollen rund 2.500 neue Wohnungen entstehen.

Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnungsbau stellt in diesem Jahr insgesamt 237,19 Millionen Euro für Stadterneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Rund 76 Millionen Euro davon kommen vom Bund. Insgesamt werden 313 Stadterneuerungsmaßnahmen gefördert. Darunter sind 51 neue und 262 Maßnahmen, für die weitere Mittel bewilligt werden.

„Das StadtentwicklungsförderungWer letztes Jahr du 50-jähriges Jubiläum erweist sich einmal mehr als verlässlicher Partner der Kommunen. Um die Folgen der Pandemie zu bewältigen, werden die Städte und Gemeinden verstärkt dabei unterstützt, ihre Innenstädte am Leben zu erhalten“, erklärte die Ministerin Nicole Razavi: „Klimawandel und Wohnungsnot sind nach wie vor große Herausforderungen für die Kommunen, zu deren Bewältigung unsere Städtebauförderung einen wichtigen Beitrag leistet.“

„Die Städtebauförderung hat sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten als lernendes Programm bewährt, das flexibel auf neue Herausforderungen reagieren kann“, so die Ministerin weiter. Dies spiegelt sich auch in den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Stadtentwicklungsförderprogramm 2022 (PDF)die auch in diesem Jahr mehrfach überzeichnet war.

Land schafft Lebensraum

Eine Kernaufgabe der Städtebauförderung ist es, bezahlbaren Wohnraum für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen zu schaffen und ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld für die Bewohnerinnen und Bewohner zu erhalten. Mit den Mitteln werden bestehende Wohnungen modernisiert, energetisch auf den neusten Stand gebracht und Barrierefreiheit absichern. Es wird Wert auf den Erhalt historisch wertvoller Bausubstanz gelegt. „Ziel ist es auch, leerstehende Gebäude nach dem Grundsatz ‚Innenentwicklung vor Außenentwicklung‘ umzunutzen und Brachflächen zu aktivieren und vorzubereiten, damit dort neue Gebäude gebaut werden können“, erklärte Minister Razavi.

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In den neu einbezogenen Sanierungsgebieten sind nach aktuellem Stand in den nächsten Jahren insgesamt rund 2.500 neue Wohnungen und die Modernisierung von rund 2.400 Wohnungen geplant. Darüber hinaus können in den Sanierungsgebieten, für die weitere Mittel bewilligt wurden, rund 10.900 Wohnungen neu gebaut und rund 8.800 Wohnungen modernisiert werden.

Besonders große Chancen bieten hier ehemals militärisch genutzte Flächen. So entstehen sie allein auf der Konversionsfläche „Spinelli-Kaserne“ rund 2.050 neue Wohnungen in Mannheim. In der Gegend von „Breisacher Hof“ – die letzte ehemalige Kaserne in Freiburg – 162 Wohnungen werden modernisiert.

Im Rahmen der Sanierung im Stadterneuerungsgebiet werden zudem insgesamt 610 Wohnungen entstehen „Grünbühl“ Neubau in Ludwigsburg werden rund 270 weitere Wohnungen modernisiert.

Umwandlung von Brachflächen

Auch die Umnutzung von Industriebrachen bietet die Chance, eine Vielzahl neuer Wohnungen zu schaffen. In Dielheim ist beispielsweise im neuen Stadterneuerungsgebiet „Ortsmitte III“ auf dem Gelände einer ehemaligen Zigarrenfabrik der Bau eines Seniorenheims geplant.

Wichtig ist aber auch, Flächen zu reaktivieren, um dort Unternehmen anzusiedeln. Das Stadterneuerungsgebiet ist in Offenburg geplant „Station Schlachthof“ als gewerbliches Stadtquartier insbesondere für die Kultur- und Kreativwirtschaft und damit verbundene innovative Unternehmen zu entwickeln. In Lörrach verfügt die Stadt über das ehemalige Fabrikgelände Lauffenmühle und angrenzenden Flächen von insgesamt neun Hektar und beabsichtigt, dort das erste Gewerbegebiet in durchgängiger Holz- und Holz-Hybrid-Bauweise zu schaffen.

Unterstützen Sie eine klimafreundliche Stadtentwicklung

Ein weiterer Schwerpunkt des Förderprogramms liegt auf Maßnahmen zum Klimaschutz, wie der energetischen Altbausanierung, der Reduzierung von Lärm und Abgasen sowie der Aktivierung natürlicher Kreisläufe in den definierten Sanierungsgebieten. Auch die Verbesserung der grünen und blauen Infrastruktur und des Lebensumfelds durch die Schaffung und Pflege multifunktionaler Grün- und Freiräume sowie die Förderung des Holzbaus spielen eine wichtige Rolle.

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Die Stadt Tübingen beispielsweise plant hier im Stadterneuerungsgebiet „Südliche Innenstadt“ viel mit Bepflanzung am Europaplatz, besondere Maßnahmen zum Artenschutz im Park, eine Verkleinerung des Parksees mit verbesserter Wasserqualität , Bodenmanagement und eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur. Die Gemeinde Rechberghausen setzt für die Erlenwiesen im Sanierungsgebiet „Unterdorf III“ ein innovatives, umweltschonendes Entwicklungskonzept um.

Innenstadt- und Stadtkernprogramm

Attraktive und lebendige Innenstädte und Ortskerne zu sichern, ist seit Beginn der Städtebauförderung ein zentraler Förderschwerpunkt. Gerade im Zeitalter des digitalen Wandels und Strukturwandels im Handel, auch durch die Corona-Pandemie, ist es umso wichtiger, die Center am Leben zu erhalten und zu revitalisieren. Dies steht daher im Fokus zahlreicher Kommunen, die im Rahmen des Programms 2022 gefördert werden. Der Erhalt und die Schaffung von Plätzen, die Aufwertung des öffentlichen Raums und des Wohnumfelds sowie die Sicherung der Nahversorgung spielen dabei eine wichtige Rolle.

In Karlsruhe zum Beispiel, nachdem die Straßenbahn im neuen Sanierungsgebiet unter die Erde verlegt wurde „Kaiserstraße West“ Die Kaiserstraße wurde neu gestaltet und damit die Innenstadt weiter aufgewertet und die Aufenthaltsqualität im Zentrum verbessert. In Renningen die neue Maßnahme „Bahnhof/Nordliche Bahnhofstraße“ ein lebendiges innerstädtisches Quartier mit bedarfsgerechten Wohnungen, attraktiven Dienstleistungsangeboten, Einzelhandel und öffentlichen Einrichtungen geschaffen. In der neu eingeführten Stadterneuerungsmaßnahme „Innenstadt West“ in Ulm wird ein rein aus Gewerbestandorten bestehendes innerstädtisches Quartier als urbanes Areal entwickelt, das das Wohnen in der Ulmer Innenstadt barrierefreier als bisher machen soll.

Möglichkeiten eröffnen und Besonderes möglich machen

Auch die Städtebauförderung spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung besonderer, vorbildlicher Projekte. Zum Beispiel in diesem Jahr für die Internationale Bauausstellung IBA ’27 unterstützte ausgewählte Projekte in der Region Stuttgart:

  • In der Stadterneuerungsmaßnahme „Marktplatz + Post/VoBa-Bereich“ in Sindelfingen wird das Post-/VoBa-Areal nachhaltig, innovativ und experimentell zu einem gemischten Quartier mit Wohnungen entwickelt.
  • In dem „Ostbahnstadt“ in Nürtingen soll ein neues, zusammenhängendes, energieautarkes Stadtquartier mit nachhaltigen Wohn-, Gewerbe- und Freiraumkonzepten, einem Mobilitätszentrum und sozialen Einrichtungen entstehen.
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Städtebauförderung als Wirtschaftsmotor

„Die Städtebauförderung und die Bewilligung von Fördermitteln über Zeiträume von in der Regel acht bis zwölf Jahren bieten den Kommunen Planungssicherheit. Bund und Länder sind hier auch in unsicheren Zeiten verlässliche Partner für die Kommunen“, erklärte Ministerin Nicole Razavi. Zudem löst jeder eingesetzte Förder-Euro durchschnittlich acht Euro an öffentlichen und privaten Folgeinvestitionen aus. Davon profitieren vor allem die regionale Bauwirtschaft und das Handwerk.

Ministerin Nicole Razavi begrüßt sehr, dass die Bundesregierung ein eigenes Ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen eingerichtet hat. Sie dankt der neuen Bundesbauministerin Klara Geywitz dafür, dass der Bund neben den Landesmitteln für 2022 auch Bundesfinanzhilfen für die Städtebauförderung bereitstellt.

Die Ankündigung des Teilprogramms „Investitionspakt Sportstätten“ findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.

Städtebauförderprogramm 2022 – Liste der Programme in alphabetischer Reihenfolge (PDF)

Städtebauförderprogramm 2022 – Liste der Programme nach Stadtteilen (PDF)

Ministerium für Landesentwicklung und Wohnungsbau: Städtebauförderung in Baden-Württemberg

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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