Soziales

Zusätzliche Mittel für die schulische Betreuung ukrainischer Schüler

Nach den Sommerferien wird mit einer steigenden Zahl von geflüchteten Studierenden gerechnet. Das Land stellt zusätzliche Mittel für die Schulbildung ukrainischer Kinder und Jugendlicher bereit, da 2.000 zusätzliche Lehrkräfte benötigt werden.

Seit Beginn des Angriffskrieg in der Ukraine mehr als 115.000 Menschen haben in Baden-Württemberg bereits Zuflucht gefunden. Das sind mehr Menschen, als während der Flüchtlingskrise 2015 und 2016 insgesamt nach Baden-Württemberg kamen. Knapp 40 Prozent der Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren; mehr als 19.000 davon werden mittlerweile an baden-württembergischen Schulen unterrichtet. Nach den Sommerferien rechnet das Bildungsministerium mit einem drastischen Anstieg der Zahl der aus der Ukraine geflohenen Schulkinder. Um den Kindern und Jugendlichen ein passendes Kursangebot bieten zu können, werden zusätzliche Lehrkräfte für die Beschulung in Vorbereitungsklassen an allgemeinbildenden Schulen (VKL) und in Vorbereitungsklassen an berufsbildenden Schulen (VABO), Sprachförderkursen aber auch in regulärer Unterricht.

„Viele Ukrainer hoffen immer noch auf eine baldige Rückkehr. Auch das ist vollkommen verständlich. Aber wir müssen uns auch darauf einstellen, dass der Krieg weitergeht und sich weiter ausbreitet und die Schülerzahlen an den Schulen weiter steigen“, sagt der Bildungsminister Theresa Schopper. Sie fügt hinzu: „Deshalb bereiten wir uns darauf vor und stellen zusätzliche Mittel bereit, um mehr Menschen zu helfen Schulung gewinnen zu können. Gleichzeitig müssen wir die Schul- und Kulturverwaltung stärken, damit sie die Einstellung von zusätzlichem Personal schultern kann.“

Finanzminister Danyal BayazEr erklärt: „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir die Flüchtlinge aus der Ukraine gut integrieren wollen. Dazu gehören auch Schulangebote für ukrainische Kinder. Dafür sind diese zusätzlichen Mittel wichtig.“ Für dieses Jahr stellt das Land Mittel in Höhe von 24,2 Millionen Euro bereit.

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Die Rekrutierung von Lehrkräften wird eine große Herausforderung

Mit Blick auf die mögliche Zahl von 30.000 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern über alle Altersgruppen und Schularten hinweg oder sogar mehr, wird es für das kommende Schuljahr nicht nur im Bereich der VKL- und VABO-Klassen sowie der begleitenden Sprache zusätzlichen Bedarf geben Support-Kurse, sondern auch im Bereich der Regelklassen resultieren. Rund 5.000 aus der Ukraine geflüchtete Schüler werden bereits in Regelklassen unterrichtet – mehr als die Hälfte davon in Grundschulen. Bleibt die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge in diesem Bereich, werden bis zu 2.000 zusätzliche Lehrkräfte benötigt.

„Wir haben bereits rund 580 zusätzliche Lehrkräfte unter Vertrag genommen und können damit den bisherigen Bedarf decken. Die Lehrer, die aus der Ukraine kommen, stellen eine Chance dar – allerdings spricht nur die Hälfte der bei uns eingeschriebenen Lehrer Deutsch. Deshalb setzen wir uns dafür ein, neben den Sprachkursen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge weitere Kurse für Lehrkräfte anzubieten“, sagt Bildungsministerin Theresa Schopper.

Das Auswärtige Amt hat bundesweit 500 Stipendien für Kurse des Goethe-Instituts speziell für ukrainische Lehrkräfte zur Verfügung gestellt. Baden-Württemberg erhielt ein Kontingent von 76 Plätzen. Um weitere Lehrkräfte aus der Ukraine als Ressource für den Einsatz an unseren Schulen entwickeln zu können, werden im kommenden Schuljahr zusätzliche Ressourcen für den Spracherwerb und die Sprachförderung benötigt. Diese sind auch in dem von der Landesregierung geschnürten Paket in Höhe von rund 500.000 Euro für das Haushaltsjahr 2022 enthalten.

19.000 ukrainische Schüler besuchen bereits eine Schule

Anfang Juli besuchten mehr als 19.000 ukrainische Schüler öffentliche (17.550) oder private (1.600) Schulen. Das Bildungsministerium hat a Portal zur Registrierung von Hilfskräften möbliert. Dort haben sich bisher rund 2.000 Menschen angemeldet – darunter rund 470 Lehrkräfte aus der Ukraine. Bis Anfang Juli wurden rund 580 Verträge unterzeichnet, darunter rund 180 mit Lehrkräften aus der Ukraine.

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Neben dem Unterricht in Schulen Zugang zu digitalen Lehrangeboten aus der Ukraine oder zu digitalisierten Lehrbüchern zum Transnationalen Lernplattform MUNDO erlaubt.

Eine besondere Gruppe stellen die Studierenden dar, die 2023 in der Ukraine ihren Abschluss machen würden. Die Gespräche innerhalb der Task Force der Kultusministerkonferenz über konkrete Umsetzungsmöglichkeiten sind noch nicht abgeschlossen. Die entsprechenden Schüler werden mit den Kosten ihres Schulbesuchs in Deutschland in die Bedarfsrechnung einbezogen.

Ministerium für Kultur, Jugend und Sport: Schulbildung für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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