
Justizminister Guido Wolf sprach sich für die Wiederbelebung der derzeit gesperrten Speicherung von Verkehrsdaten während des rechtlichen und politischen Austauschs mit seinen Amtskollegen aus der Union am Chiemsee aus.
Die Justizminister der Union setzen sich nachdrücklich für die Wiederbelebung der derzeit suspendierten Speicherung von Verkehrsdaten und der Vorratsdatenspeicherung ein. Während des rechtlichen und politischen Austauschs zwischen den Abteilungsleitern in Prien am Chiemsee, der auf Einladung des bayerischen Justizministers Georg Eisenreich stattfand, sagte Justizminister Guido Wolf: „Wir brauchen das Instrument der Vorratsdatenspeicherung, insbesondere wenn es um die Verbreitung von Kinderpornografie und den sexuellen Missbrauch von Kindern geht. Entsprechende Daten sind oft der einzige Untersuchungsansatz.“
Wolf wird unterstützt von seinen Amtskollegen Georg Eisenreich (Bayern), Peter Biesenbach (Nordrhein-Westfalen), Barbara Havliza (Niedersachsen), Susanne Hoffmann (Brandenburg), Anne-Marie Keding (Sachsen-Anhalt), Eva Kühne-Hörmann ( Hessen) sowie Staatssekretärin Birgit Gärtner (Mecklenburg-Vorpommern) und Staatssekretär Wilfried Hoops (Schleswig-Holstein).
Die Verkehrsdaten oder Datenaufbewahrung
Bei sogenannten Verkehrsdaten oder Datenaufbewahrung sind Anbieter gesetzlich verpflichtet, Telefon- und Internetverbindungsdaten für einen bestimmten Zeitraum zu sichern. Es wird derzeit ausgesetzt, da unter anderem Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) anhängig sind. Bei der Speicherung von Verkehrsdaten geht es nicht um das Speichern von Inhalten, sondern um das Zuweisen von IP-Adressen zu Personen. „Leider ist es derzeit nicht möglich, dass deutsche Ermittler Berichte aus den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und Kanada über Verbrechen in Deutschland im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Kindern aufgrund mangelnder Vorratsdatenspeicherung nicht untersuchen können“, sagte Wolf .
Auf Initiative Bayerns sprach sich die Justizministerkonferenz Anfang November 2019 für die Wiederbelebung der Speicherung von Verkehrsdaten aus. Im Juli 2020 schrieben Justizminister Europa Guido Wolf und acht Länderkollegen einen Brief an den Bundesjustizminister, in dem sie den Deutschen aufforderten Ratspräsidentschaft nutzt die deutsche Ratspräsidentschaft, um das Thema auf europäischer Ebene auf die Tagesordnung zu setzen. Der Bundesjustizminister hat jedoch bisher keine Aktivitäten in diesem Bereich angegeben.
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