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Überbewertung des Körpergewichts: Warum der Body-Mass-Index nicht ausreicht, um Gesundheitszustand zu bestimmen

Der Body-Mass-Index (BMI) gilt seit vielen Jahren als Standard zur Einschätzung des Körpergewichts einer Person. Er teilt Menschen in verschiedene Kategorien wie untergewichtig, normalgewichtig, übergewichtig oder fettleibig ein. Doch immer mehr Experten stellen die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des BMI in Frage.

Der BMI berechnet sich aus dem Verhältnis von Körpergröße zu Körpergewicht. Ein hoher BMI deutet auf Übergewicht hin, während ein niedriger Wert auf Untergewicht hindeutet. Diese einfache Formel hat jedoch ihre Grenzen. Renommierte Fachleute weisen darauf hin, dass der BMI viele wichtige Faktoren außer Acht lässt.

Ein Hauptproblem des BMI liegt darin, dass er keine Unterscheidung zwischen Fett- und Muskelmasse treffen kann. Muskelgewebe ist dichter als Fettgewebe, sodass Menschen mit einem hohen Muskelanteil und niedrigem Körperfettanteil häufig einen höheren BMI haben, obwohl sie keineswegs übergewichtig sind. Dies betrifft insbesondere Sportler und Athleten, deren Muskelmasse überdurchschnittlich hoch ist.

Ein weiteres Manko des BMI besteht darin, dass er keine Rücksicht auf die individuelle Körperzusammensetzung nimmt. Jeder Körper ist einzigartig und Menschen können unterschiedliche Verteilungen von Muskeln, Knochen und Fettgewebe haben. Es ist daher möglich, dass zwei Personen mit dem gleichen BMI unterschiedliche Körperzusammensetzungen aufweisen und unterschiedlich fit oder gesund sind.

Fachleute argumentieren, dass der BMI lediglich eine grobe Orientierung bietet und nicht als alleiniges Maß für die Gesundheit betrachtet werden sollte. Stattdessen sollten weitere Faktoren, wie zum Beispiel Taillenumfang, Körperfettanteil, Blutdruck oder Cholesterinwerte in Betracht gezogen werden. Eine umfassende klinische Untersuchung und individuelle Beratung können genauer beurteilen, ob eine Person gesundheitsgefährdendes Übergewicht oder Untergewicht aufweist.

Trotz der Kritik am BMI wird er weiterhin allgemein verwendet, da er einfach zu berechnen ist und eine grobe Einschätzung ermöglicht. Dennoch sind sich Fachleute einig, dass er nicht als alleiniges Kriterium für das Körpergewicht herangezogen werden sollte. Eine ganzheitliche Betrachtung der individuellen Gesundheit ist wesentlich aussagekräftiger und sollte stärker in den Fokus rücken.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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