Das Wirtschaftsministerium fördert das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg mit rund 14,25 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union. Dies ermöglicht einen gezielten Beitrag zur Erforschung von Wasserstofftechnologien und damit zum Klimaschutz.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert dies Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit rund 14,25 Millionen Euro für ein Neubauvorhaben und für den Ausbau der Geräteinfrastruktur in der Erforschung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien. „Durch die Förderung des ZSW können wir einen gezielten Beitrag zur Erforschung von Wasserstofftechnologien und damit auch zum Klimaschutz leisten“, erklärte der Wirtschaftsminister Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Übergabe der Förderbescheide in Ulm.
Beitrag zur Erforschung von Wasserstofftechnologien
Die Mittel stammen aus dem Programm „In Wachstum und Beschäftigung investieren, um die Erholung von der COVID-19-Pandemie zu unterstützen und sich auf eine grüne, digitale und widerstandsfähige wirtschaftliche Erholung vorzubereiten (REACT-EU)“ Die Europäische Union. „Mit den Mitteln von REACT-EU können wir gezielt in die Leistungsfähigkeit unserer wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen investieren. Dies ermöglicht den Ausbau des Technologietransfers und damit die Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer mittelständischen Unternehmen“, so der Minister weiter.
Das ZSW ist eines der führenden Institute der wirtschaftsnahen Forschung für Erneuerbare Energien und Energiespeichertechnologien und forscht in den Bereichen Photovoltaik, Regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. Das ZSW deckt die gesamte Wertschöpfungskette dieser Technologien ab: von der Materialforschung über die Entwicklung von Prototypen und Produktionsprozessen bis hin zu Anwendungssystemen, Qualitätsprüfungen und Marktanalysen. Auch die vom Institut für Politik und Wirtschaft erstellten Konzepte und Analysen helfen, die Technologien zur Marktreife zu bringen.
7,75 Millionen Euro Förderung für Brennstoffzellenforschung in Ulm
Der ZSW-Standort Ulm wird mit 7,75 Millionen Euro unterstützt. Dort soll ein Neubau für die zweite Ausbaustufe des sogenannten HyFab-Projekts zur Brennstoffzellenforschung errichtet werden. In diesem Neubau, dessen technische Ausstattung maßgeblich vom Bundesverkehrsministerium gefördert wird, werden im Rahmen einer für interessierte Industrieunternehmen offenen Plattform Produktionsverfahren zur Skalierung der Prozesse auf industrielle Produktionsstandards erforscht. Im angrenzenden Seminartrakt werden regelmäßig Seminare und Schulungen für Industrie- und Handelsunternehmen zu Brennstoffzellenthemen angeboten.
Der Spatenstich für dieses Projekt erfolgte ebenfalls am 23. Februar 2022 im Beisein von Ministerin Hoffmeister-Kraut. „Mit dem HyFab-Konzept baut das ZSW seinen Status als Aushängeschild der Brennstoffzellenforschung in Deutschland aus und bietet interessierten Unternehmen im Rahmen einer offenen und flexiblen Plattform Unterstützung beim Aufbau von Produktionskapazitäten“, betonte Hoffmeister-Kraut.
Darüber hinaus erhält der Standort Stuttgart des ZSW eine Förderung in Höhe von vier Millionen Euro zum Ausbau der bestehenden Laborinfrastruktur im Bereich der Erforschung von Wasserstofftechnologien. Damit sollen die Voraussetzungen für ein Upscaling der Technologien zur Wasserstofferzeugung und der Technologien zur Bereitstellung von CO2 aus der Luft in den Multi-Megawatt-Maßstab geschaffen werden.
Weitere 2,498 Millionen Euro fließen in den Ausbau des Gebäudes am Standort Stuttgart, um die räumlichen Voraussetzungen für den Ausbau der Perowskit-Forschung im Forschungsbereich „Photovoltaik“ und für die Industrialisierung in den Bereichen „Elektrolyse“ und „CO2-Gewinnung aus Luft“ zu schaffen „. .
EU-Fonds für den Übergang zu einer klimafreundlichen, digitalen und resilienten Wirtschaft
„Die Corona-Pandemie hat unsere Wirtschaft und unseren Arbeitsmarkt hart getroffen. Herausforderungen wie die Beschleunigung der Digitalisierung, die Nutzung der Möglichkeiten künstlicher Intelligenz und die Transformation von Industrie und Gesellschaft hin zu einer CO2-freien Wirtschaft sind durch die Krise noch einmal sehr deutlich geworden. Wir sind sehr dankbar für die EU-Gelder. Sie helfen uns entscheidend dabei, Projekte für den Übergang zu einer klimafreundlichen, digitalen und resilienten Wirtschaft auf den Weg zu bringen“, sagte Hoffmeister-Kraut.
Die Mittel von REACT-EU ermöglichten die Umsetzung von Projekten, die sonst nur schwer oder gar nicht möglich wären, weil zum Beispiel Bundes- oder Landesmittel dafür nicht zur Verfügung stehen. Die Förderung durch REACT-EU sei umso hilfreicher, als keine zusätzlichen Mittel des Landes oder der geförderten Forschungseinrichtungen erforderlich seien, so die Ministerin. „Mit diesen Projekten setzen wir gezielte Impulse mit möglichst hoher Multiplikatorwirkung für eine stabile wirtschaftliche Erholung im Sinne des European Green Deal. Gleichzeitig unterstützen wir die Innovationsfähigkeit insbesondere unserer kleinen und mittelständischen Unternehmen“, sagte der Wirtschaftsminister.
REACT-EU
REACT-EU steht für „Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“ und ist Teil des Entwicklungsinstruments „NextGenerationEU“, mit dem die EU 750 Milliarden Euro zur Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen und sozialen Folgen einsetzt. REACT-EU wird in Baden-Württemberg unter anderem über das Programm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) umgesetzt, an dem das Wirtschaftsministerium beteiligt ist. Dem Wirtschaftsministerium stehen aus REACT-EU rund 47 Millionen Euro zur Verfügung, um Forschungsinfrastrukturen zu fördern, die auf den Übergang zu einer digitalen und grünen Wirtschaft ausgerichtet sind.
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung ist Mitglied Innovationsallianz Baden-Württemberg eV Die zwölf Institute der Innovationsallianz sind wichtige Partner der Wirtschaft im Technologietransfer und bilden eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und Entwicklung in Unternehmen. Sie forschen erfolgreich in den Wachstumsfeldern der Zukunft, an denen die neue Landesregierung ihre Technologiepolitik ausrichtet. Das fachliche Spektrum der Forschungsarbeiten reicht von Mikroelektronik, Informatik, Biotechnologie und Medizintechnik bis hin zu Lasertechnik und erneuerbaren Energien. Die Institute werden vom Wirtschaftsministerium jährlich mit insgesamt rund 35 Millionen Euro in der Grundfinanzierung gefördert.
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