Der Tarifstreit im Nahverkehr führt erneut zu Arbeitsniederlegungen in Südwest-Städten. Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag und Freitag Streiks angekündigt, die den öffentlichen Nahverkehr in Städten wie Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz beeinträchtigen werden. Diese Maßnahme wird voraussichtlich dazu führen, dass an beiden Tagen kein Fahrdienst angeboten wird. Zusätzlich werden auch Abiturienten, die zu ihren schriftlichen Prüfungen anreisen müssen, von den Streiks betroffen sein und nach alternativen Transportmöglichkeiten suchen müssen.
Derzeit befinden sich die Beschäftigten der Nahverkehrsbetriebe im Konflikt mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV). Die Urabstimmung ergab eine überwältigende Zustimmung von etwa 93 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für unbefristete Streiks. Dieses klare Ergebnis verdeutlicht die Entschlossenheit der Beschäftigten, nicht auf Kompromisse einzugehen und zeigt die hohe Unterstützung für die Forderungen von Verdi nach besseren Arbeitsbedingungen.
Die bisherigen Verhandlungen seit Ende Januar waren erfolglos, und Verdi hat die Gespräche mit dem KAV für gescheitert erklärt. Der Konflikt hat bereits zu mehreren Streiks geführt, die den öffentlichen Nahverkehr in Teilen des Landes stark beeinträchtigt haben. Die Forderungen der Gewerkschaft im Südwesten beinhalten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit, eine Schichtzulage im Fahrdienst und die Anrechnung von Verspätungen sowie unbezahlten Wegzeiten als Arbeitszeit für die rund 6500 betroffenen Beschäftigten.
Die Arbeitgeber haben neue Angebote vorgelegt und betont, dass sie Verdi bereits weit entgegengekommen seien. Dennoch bezeichnen sie den Gesamtumfang der Verdi-Forderungen als nicht vermittelbar an die Steuerzahler. Die nächste Verhandlungsrunde ist für die kommende Woche geplant, während die Nahverkehrsnutzer in den betroffenen Städten sich auf weitere Einschränkungen einstellen müssen.