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Sturmhilfe, Hochwasserschutz und die Folgen des Klimawandels

Zahlreiche Polizei- und Katastrophenschutzkräfte aus Baden-Württemberg waren und sind in den Sturmgebieten in Rheinland-Pfalz im Einsatz. Auch die Unterstützungsleistungen sowie die Hochwassersituation und die Vorsorgemaßnahmen in Baden-Württemberg waren ein Thema im Kabinett.

Nach den verheerenden Unwettern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie in Bayern und Sachsen befasste sich der Ministerrat mit den Unterstützungsleistungen für die Sturmgebiete und der Hochwassersituation sowie den Vorsorgemaßnahmen in Baden-Württemberg. „Mein tiefstes Mitgefühl gilt vor allem den Familien der Menschen, die bei den heftigen Stürmen auf tragische Weise ihr Leben verloren haben. In Gedanken bin ich auch bei den Verletzten und den vielen persönlich Betroffenen, die über Nacht ihr Hab und Gut verloren haben“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

„Die Lage in den Katastrophengebieten ist dramatisch. Für Baden-Württemberg war sofort klar, dass wir unserem Nachbarland Rheinland-Pfalz in einer solchen Situation möglichst umfassend und schnell helfen werden“, so der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl. Insgesamt waren und sind aus Baden-Württemberg rund 200 Polizeikräfte und mehr als 1.000 Zivilschutzkräfte aus allen Landesteilen im Einsatz. In den ersten Stunden der Katastrophe befreite ein Polizeihubschrauber mit Höhenrettern der Stuttgarter Feuerwehr Menschen von Dächern und Balkonen. Insgesamt 37 Menschen wurden von der Besatzung gerettet.

Menschen im Land werden umfassend und schnell vor Gefahren gewarnt

Auch der Innenminister berichtete über die Warnung in Baden-Württemberg und betonte, dass die Menschen im Land umfassend und schnell vor Gefahren gewarnt werden: „Baden-Württemberg setzt bei der offiziellen Warnung auf das satellitengestützte modulare Warnsystem MoWaS der Bundesregierung“ der Bevölkerung. Über MoWaS können alle angeschlossenen Warnmedien und -geräte gleichzeitig und mit einem Eingang ausgelöst werden. Zusätzlich zu Warn-App NINA – die Sirene in der Hosentasche – Radio- und Fernsehsender sowie andere Medien wie Zeitungsredaktionen und Online-Dienste. „Neben MoWaS werden lokale Warngeräte wie Sirenen, Lautsprecherfahrzeuge oder regionale Warnsysteme zur Warnung der Bevölkerung eingesetzt. In Deutschland warnte er Deutscher Wetterdienst von Stürmen. Ihre Aufgabe sei es, vor Wetterphänomenen zu warnen, die Menschen bedrohen oder großen Schaden anrichten können, erklärte Minister Thomas Strobl.

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Bewährter Katastrophenschutz

„Grundsätzlich haben wir in Baden-Württemberg ein hervorragend aufgestelltes Bevölkerungsschutzsystem, das vor allem auf ehrenamtlicher Arbeit basiert, das sich jetzt wieder bewährt hat“, sagte Minister Thomas Strobl. Leistungsstarke und belastbare Stabsstrukturen von der Minister- bis zur Gemeindeebene, ein staatliches Krisenmanagement und ein Staatliche Feuerwehrschule, die auch im Notfall aktiv helfen können, sind nur ein Beispiel dafür, wie der ehrenamtliche Bereich in der Zentrale unterstützt werden kann. Minister Thomas Strobl wies darauf hin, dass es vor fünf Jahren im baden-württembergischen Braunsbach eine räumlich begrenztere, aber letztlich vergleichbare Veranstaltung gegeben habe und daraus Rückschlüsse gezogen würden – insbesondere im Hinblick auf die Frage des schnellen Wiederaufbaus nach einem Sturm. „Wir haben in den vergangenen Jahren die Stärkung der Wasserrettung in den einzelnen Fachdiensten vorausgesehen und mit modernstem Equipment, zum Beispiel für die Stromrettung, ausgestattet. Genau diese Fähigkeiten sind in schnell fließenden Gewässern gefragt“, erklärte Minister Thomas Strobl weiter:Elf neue Gerätewagen für die Tauchgruppen der Deutschen Gesellschaft für Lebensrettung sagte der Außenminister Klenk vor kurzem an die Deutsche Gesellschaft für Lebensrettung übergeben. Diesen Standard müssen wir auch in Zukunft beibehalten. „

„Diese Unwetterereignisse, die damit verbundene katastrophale Schadensituation und die sich daraus ergebenden Fragen sind offensichtlich so wichtig, dass ich als Vorsitzender an einer Telefonsondersitzung des Konferenz der Innenminister Ich habe mich heute, Dienstagabend, eingeladen“, so Strobl weiter. „Wir wollen keine gründliche Analyse vorwegnehmen: Jetzt ist die Zeit zu helfen, nicht Manöver zu kritisieren. In der ersten Phase der verheerenden Flutkatastrophe haben alle am Bevölkerungsschutz beteiligten Organisationen und Institutionen Übermenschliches geleistet. Auch der gegenseitige und grenzüberschreitende Einsatz von Rettungsdiensten und Material funktionierte reibungslos. Nun beginnt die Phase, in der die Infrastruktur wiederhergestellt und Schäden behoben werden. Ich möchte mit meinen Kollegen besprechen, ob und welche Unterstützungsleistungen eventuell notwendig sind. „

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Der Klimawandel ist keine abstrakte Bedrohung mehr

„Die schrecklichen Ereignisse haben uns mit voller Wucht gezeigt, dass der Klimawandel keine abstrakte Gefahr mehr ist. Lokale Starkregenereignisse, Überschwemmungen, immer häufiger auftretende Hitzewellen und Dürreschäden treten mittlerweile jedes Jahr auf“, so Kretschmann. „Die Klimakrise wird zu einer wiederkehrenden Naturkatastrophe, wenn wir nicht schnell und mit aller Kraft gegensteuern.“

„Extreme Wetterbedingungen können uns überall und jederzeit treffen. Nicht nur Starkregen und Überschwemmungen, sondern auch Hitze und extreme Trockenheit“, ergänzt Umwelt- und Klimaschutzministerin Thekla Walker. Aus diesem Grund habe die Landesregierung 2013 vorsorglich begonnen, den Hochwasserschutz und die naturnahe Umgestaltung großer Gewässer wie Rhein und Donau zu verbessern, erklärte Walker. „Wir sorgen dafür Allein in diesem Jahr stehen 83,5 Millionen Euro zur Verfügung – und haben die Mittel in den letzten zehn Jahren verdreifacht. „Darüber hinaus unterstützt das Land Städte und Gemeinden bei Hochwasserschutzmaßnahmen, wie dem Bau von Hochwasserrückhaltebecken, mit rund 51 Millionen Euro.

Darüber hinaus beteiligt sich das Land an der Erstellung von Konzepten zum Starkregenmanagement, damit Kommunen auch in kleineren Gewässern konkrete Maßnahmen zum Hochwasserschutz ergreifen können.

Investitionen lohnen sich für Kommunen

Ministerpräsident Kretschmann und Klimaschutzminister Walker appellierten an die Kommunen, die umfangreichen und wirksamen Programme zu nutzen. „Die Investition lohnt sich“, sagte Kretschmann. Das haben Sie bereits in einigen Städten und Gemeinden gesehen, die sich beteiligt haben. „Du bist letztes Mal leichtfertig davongekommen.“

Umweltminister Walker kündigte an, dass das Umweltministerium derzeit prüft, wie die bestehenden Frühwarnsysteme weiterentwickelt werden können. So soll beispielsweise das Betriebspersonal der zahlreichen kommunalen Talsperren in Baden-Württemberg noch effizienter auf extreme Wetterereignisse vorbereitet werden. „Und wir müssen die Anzahl und Qualität der Messgeräte erhöhen und verbessern, damit die Hochwasserwarnungen an den kleineren Flüssen noch zuverlässiger und präziser ausgegeben werden können“, betont Walker.

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Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Baden-Württemberg

Neben der Häufung von Starkregen oder Überschwemmungen werden die Hitzetage in unserem Land in den nächsten Jahren zunehmen: Am Ende des Jahrhunderts könnten es im Extremfall durchschnittlich 38 statt bisher fünf Hitzetage geben ein Jahr mit Temperaturen von 30 Grad und mehr. „Die heißen Sommer 2003 und 2018 mit 27 bzw. 21 heißen Tagen wären dann nur noch unterdurchschnittlich heiße Sommer“, ergänzte der Klimaschutzminister.

Mit dem Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels (PDF) Seit 2015 informiert das Land umfassend über die Auswirkungen des Klimawandels in Baden-Württemberg und gibt Handlungsempfehlungen. Es wird derzeit aktualisiert und umfasst neun Handlungsfelder. Walker sagte: „Sie legt konkrete Maßnahmen fest, um den Umgang mit Hitze zu erleichtern und das Hochwasserrisiko zu begrenzen. Zum Beispiel bei Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Grünflächen in Gärten und Parks, bei denen das Wasser versickern kann. „

Aktivitäten des Landes im Hochwasserschutz

Detaillierte Informationen zu den Aktivitäten des Landes in den Bereichen Hochwasserschutz und Starkregenrisikomanagement sowie die aktuelle Situation erhalten Sie über das Portal Überschwemmungen in Baden-Württemberg.

in dem Leitlinie „Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg“ die Gemeinden werden bei der Planung, Erstellung und Umsetzung eines auf ihr Gebiet angepassten Starkregenrisikovorsorgekonzepts unterstützt.

Die Richtlinie „Strategie zur Reduzierung von Hochwasserrisiken in Baden-Württemberg“ (PDF) wurde 2014 überarbeitet und mit den Anforderungen der europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (HWRM-RL) synchronisiert.

Mit dem Hochwassergefahrenkarten Auf knapp 12.000 Wasserkilometern stehen wichtige Informationen für die Öffentlichkeit und die Verwaltung zur Verfügung. Die Karten zeigen die Überschwemmungsgebiete und Überschwemmungstiefen für drei verschiedene Hochwasserszenarien (ein häufiges und ein mittleres Ereignis sowie ein Extremereignis).

Das Hochwasservorhersagezentrum das Landesumweltamt Baden-Württemberg liefert Messwerte zu aktuellen Wasserständen und Abflüssen, veröffentlicht Statusberichte und erstellt Prognosen für den Hochwasserverlauf.

Innenministerium: Unterstützung der Katastrophengebiete nach Überschwemmung

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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