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Streit um Mountainbike-Sport: Neue Regeln für den Wald?

Kampf um die Waldwege: Mountainbiker gegen Einschränkungen

Das Bundeswaldgesetz im Rhein-Sieg-Kreis sorgt bei Mountainbikern für Unruhe, da sie befürchten, dass ihr Sport durch das neue Gesetz eingeschränkt werden könnte. Der Entwurf des Gesetzes, der derzeit von der Bundesregierung geprüft wird, könnte dazu führen, dass Radfahren nur noch auf speziell ausgewiesenen Wegen erlaubt ist. Dies betrifft nicht nur die Mountainbiker, sondern auch die Forst- und Waldbesitzer. Die Mountainbike-Community fordert klare Regeln und den Zugang zu legalen Wegen, um ihren Sport ausüben zu können.

Max Schmidt, Geschäftsführer der Trailacademy in Windeck-Schladern, begrüßt grundsätzlich die Überarbeitung des Gesetzes. Er betont, dass das aktuelle Gesetz, das aus den 60er Jahren stammt, dringend einer Aktualisierung bedarf, da es in jedem Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird. Die Mountainbiker sind besorgt, dass das Gesetz ähnlich streng wie in Österreich interpretiert werden könnte, wo Waldbesitzer Wanderwege jederzeit schließen können.

Die Situation wird dadurch verschärft, dass im Rhein-Sieg-Kreis kaum legale Mountainbike-Trails vorhanden sind. Während das Befahren von Wanderwegen in Nordrhein-Westfalen geduldet wird, fordern die Mountainbiker den Ausbau von offiziellen Wegen, um die Besucherströme zu kanalisieren und auch den Tourismus zu fördern. Die Genehmigung und Finanzierung solcher Projekte gestalten sich jedoch schwierig, da diese oft Freiwilligen überlassen werden.

In Bezug auf die Sicherheit im Wald, insbesondere bei selbstgebauten Rampen, stellt sich die Frage nach der Haftung. Stephan Schütte vom Regionalsforstamt Rhein-Sieg-Erft hofft, dass NRW mit der Gesetzesnovelle in Zukunft ähnliche Regelungen wie Baden-Württemberg einführen wird. Er warnt davor, den Wald für alle Freizeitaktivitäten zu öffnen, da dies die Natur überanspruchen und zu Konflikten führen könnte. Es wird betont, dass die Erholungssuchenden im Wald achtsam sein müssen, um die Funktion des Waldes zu schützen und Überbeanspruchung zu vermeiden.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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