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Russland reduziert Gas durch Nord Stream 1 auf 20 % der Kapazität

BERLIN (AP) – Die russische Gazprom hat am Mittwoch die Menge an Erdgas, die durch eine große Pipeline von Russland nach Europa fließt, auf 20 % der Kapazität halbiert. Es ist die jüngste Reduzierung von Nord Stream 1, die Russland technischen Problemen zuschreibt, aber Deutschland fordert einen politischen Schritt, um Unsicherheit zu säen und die Preise inmitten des Krieges in der Ukraine in die Höhe zu treiben.

Der staatlich kontrollierte russische Energieriese kündigte am Montag an, dass er die Reduzierung unter Berufung auf Reparaturen der Ausrüstung durchführen werde, was die Befürchtung weiter schürte, dass Russland das Gas vollständig abstellen könnte, um zu versuchen, politischen Einfluss auf Europa zu erlangen, während es versucht, seine Lagerbestände für den Winter zu erhöhen.

Daten auf der Nord Stream-Website und der Chef der deutschen Netzregulierungsbehörde, Klaus Müller, bestätigten die Reduzierung.

„Gas ist jetzt ein Teil der russischen Außenpolitik und möglicherweise der russischen Kriegsstrategie“, sagte Müller im Deutschlandfunk.

Die Preise für Erdgas, das für die Energieversorgung der Industrie, die Stromerzeugung und die Beheizung von Häusern im Winter verwendet wird, stiegen auf den höchsten Stand seit Anfang März. Steigende Energiepreise heizen die Inflation an, drücken die Kaufkraft der Menschen weiter und verstärken die Besorgnis, dass Europa in eine Rezession stürzen könnte, wenn es nicht genug Benzin spart, um die kalten Monate zu überstehen.

Diese Befürchtung veranlasste die EU-Regierungen am Dienstag, sich darauf zu einigen, den Erdgasverbrauch zu reduzieren, um sich vor weiteren Lieferkürzungen durch Russland zu schützen.

Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Gasnachfrage durch freiwillige Maßnahmen von August bis März um 15 % zu senken. Wenn nicht genug gespart werde, würden Zwangskürzungen im 27-Staaten-Block ausgelöst.

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Rund ein Drittel der deutschen Gaslieferungen stammt zuletzt aus Russland. Die Regierung sagte letzte Woche, dass der Rückgang der Gasflüsse bestätigte, dass Deutschland sich nicht auf russische Lieferungen verlassen kann, und kündigte an, dass es seine Gasspeicheranforderungen erhöhen und weitere Maßnahmen zur Einsparung von Vorräten ergreifen werde.

Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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