Ländlicher Raum

Petri-Heil-Fischen bei Nacht

Die neue Landesfischereiverordnung ist in Kraft. Die neue Verordnung schafft Klarheit für Angler im Land, stärkt den Artenschutz und sichert hohe Ausbildungsstandards. Nachtfischen ist jetzt auf den meisten Gewässern des Landes erlaubt. Außerdem ist die lokale Steinkrabbe nun ganzjährig geschützt.

Nach langem, zähem Ringen, Diskutieren und Debattieren ist das Nachtfischereiverbot in Baden-Württemberg auf den meisten Gewässern nun Geschichte. Mit der Veröffentlichung der geänderten Landesfischereiverordnung im Gesetzblatt wurde die Beschränkung des Nachtangelns, das sogenannte „Nachtangelverbot“, aufgehoben.

Nachdem sechs Kläger gegen das Nachtangelverbot vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart geklagt und Recht behalten hatten, reagierte das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und hob das generelle Nachtangelverbot für alle Angler an den meisten Gewässern in Baden-Württemberg auf . „Das Gericht stellte fest, dass das zuvor praktizierte Verbot der Nachtfischerei nicht ausreichend durch die Ermächtigung des Fischereigesetzes gedeckt war. Deshalb haben wir die notwendigen Anpassungen vorgenommen und sind auch den Wünschen vieler Angler nachgekommen“, erklärte die Ministerin Peter Huk.

Am Bodensee und am Kraftwerk Rheinau ist das Nachtfischen verboten

Ob es zukünftig auch in anderen ausgewählten Gewässern Baden-Württembergs zu Einschränkungen beim Nachtfischen kommen wird, bleibt abzuwarten. „Eine Einschränkung der Nachtfischerei kann auch in Zukunft dem Schutz der Fischerei dienen, beispielsweise um stark gefährdete Fischarten zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Gebieten zu schützen“, sagte Minister Hauk. Regelungen hierzu sind im Rahmen der Genehmigungen möglich und könnten durch den Angelberechtigten für ausgewählte Gewässer getroffen werden. Zudem könnte der Naturschutz künftig Verordnungen für einzelne Schutzgebiete erlassen.

Am Bodensee und am Kraftwerk Rheinau bleibt das Nachtfangverbot jedoch aus fischereilichen Gründen bestehen. Internationale Abkommen bestehen mit den Bodensee-Anrainerstaaten, Bayern, Österreich und der Schweiz, die in ihrer Gesetzgebung die gleichen Beschränkungen für die Nachtfischerei haben. „An Gewässern wie dem Bodensee, wo Berufsfischer und Angler den Fischen nachjagen, dient eine Beschränkung der Nachtfischerei vor allem der Befriedung verschiedener Fischereiformen und ermöglicht einen optimalen Gewässerschutz“, erklärt Minister Hauk.

Siehe auch  Transformation im Obstbau: Minister Peter Hauk eröffnet „Fruchtwelt Bodensee“

Steinkrabbe in die Liste der ganzjährig geschützten Arten aufgenommen

Im Zuge der Novellierung der Landesfischereiverordnung wurde der Steinkrebs, eine vom Aussterben bedrohte heimische Krebstierart, die auf der Roten Liste der Arten Baden-Württembergs als stark gefährdet eingestuft ist, in die Liste der ganzjährig geschützten Arten aufgenommen. Damit erhält die kleine Krabbe, die nur noch in wenigen verbliebenen Rückzugsgebieten in Baden-Württemberg vorkommt, einen besonderen Schutzstatus.

Um das hohe Ausbildungsniveau für unsere angehenden Angler aus Baden-Württemberg aufrechtzuerhalten, wurden Richtlinien zur Erstellung geeigneter Unterrichtsmaterialien für Vorbereitungskurse auf die Fischereiprüfung in die Verordnung aufgenommen. Daran können sich nun alle Anbieter von Vorbereitungskursen für die Fischerprüfung orientieren, um die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Ausbildung erarbeiten zu können. Außerdem wurde die Frist für die Anmeldung zur Fischerprüfung von acht auf vier Wochen verkürzt.

Das Fischen in freier Natur, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut, soll künftig fast überall in Baden-Württemberg rund um die Uhr möglich sein. „Ich bin mir sicher, dass unsere hochwertige Ausbildung auch weiterhin dafür sorgen wird, dass die Angler im Land verantwortungsvoll mit der Umwelt und ihren Mitgeschöpfen umgehen und unvergessliche Naturerlebnisse genießen“, sagte Minister Peter Hauk. In diesem Sinne „Petri Heil!“.

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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