Deutschland

Ölbarrieren sollen die Ausbreitung toter Fische aus der Oder eindämmen

BERLIN (AP) – Deutsche Beamte drückten am Montag ihre wachsende Wut über den langsamen Informationsfluss aus Polen aus, als Experten rasten, um herauszufinden, was Zehntausende von Fischen in einem gemeinsamen Grenzfluss tötete, und Barrieren errichteten, die verwendet wurden, um Ölverschmutzungen einzudämmen, um sie zu zügeln bei der Verbreitung von Fischkadavern.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke forderte nach einem Treffen mit ihrem polnischen Amtskollegen am Sonntagabend in der polnischen Grenzstadt Stettin eine transparente und umfassende Aufklärung der Ursachen für das massive Fischsterben in der Oder.

„Es würde einen massiven Vertrauensverlust geben, vor allem in der polnischen Bevölkerung, aber wohl auch bei uns, wenn diese (Ermittlung) keinen Erfolg hätte“, sagte Lemke am Montag im ARD-Fernsehen.

Die Oder verläuft von Tschechien bis zur Grenze zwischen Polen und Deutschland, bevor sie in die Ostsee mündet. Zehn Tonnen toter Fische wurden letzte Woche daraus entfernt, und die Menschen wurden gebeten, nicht darin zu schwimmen oder auch nur sein Wasser zu berühren. Den Grund für das massive Fischsterben haben die Behörden noch nicht gefunden.

Am Stettiner Haff, wo der Fluss in die Ostsee mündet, errichteten die Behörden am Montag Seebarrieren, die normalerweise bei Ölkatastrophen verwendet werden, um eine mögliche Ausbreitung von Fischkadavern dort zu verhindern, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa.

Seit letztem Freitag seien etwa 80 Tonnen toter Fisch eingesammelt worden, sagte Brig. Karol Kierzkowski, Sprecher der polnischen Feuerwehr.

Lemke kündigte auch an, dass die beiden Länder der Europäischen Union eine Task Force mit Experten eingerichtet haben, um sich über die Untersuchung der Umweltkatastrophe auszutauschen.

Der Landeshauptmann von Brandenburg, das entlang der Oder an Polen grenzt, kritisierte die polnischen Behörden wegen mangelnder Informationen zum Fischsterben.

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Die Informationen über die Umweltkatastrophe seien nur „vereinzelt“ oder „überhaupt nicht“ gekommen, sagte Dietmar Woidke und fügte hinzu, dass „dies in den kommenden Monaten dringend behandelt werden muss“, berichtete die dpa.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki entgegnete am Montag, dass Polen alles tue, um mit Deutschland zusammenzuarbeiten, um das Fischsterben zu erklären, und sagte, die deutschen Behörden könnten die Ursache auch noch nicht erklären.

Das Bundesumweltministerium sagte, man erwarte noch in dieser Woche Ergebnisse zu möglichen Giftstoffen im Flusswasser. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel sagte: „Es kann noch einige Tage dauern, bis wir alle Stoffe durchgecheckt haben, die wir für möglich halten.“

Es gibt wahrscheinlich mehr als eine Ursache für das Fischsterben, sagte Vogel und fügte hinzu, dass die aktuelle Dürre und die niedrigen Wasserstände mit ziemlicher Sicherheit einen Teil der Schuld tragen würden.

Das gesamte Ökosystem der Oder sei geschädigt, sagte er.

„Deshalb glauben wir nicht, dass wir eine Katastrophe haben, die innerhalb eines halben Jahres durch eine Wiederbesiedlung mit Fischen behoben werden kann“, sagte Vogel.

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Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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