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Neues Führungsmodell für das Badische Staatstheater

Der Vorstand des Badischen Staatstheaters hat sich für das „Karlsruher Theatermodell“ und die Abschaffung der Generalintendanz ausgesprochen. Diese Entscheidung ist ein Meilenstein für eine neue kollegiale Kultur des Miteinanders am Badischen Staatstheater.

Der Vorstand der Badisches Staatstheater in Karlsruhe hat sich am Mittwoch (23. März) für ein neues Führungsmodell ausgesprochen: Der Generaldirektor wird abgeschafft. Im neuen „Theatermodell Karlsruhe“ soll ein kollektives dreiköpfiges Gremium das Haus gemeinsam leiten. Diese Struktur war bereits für die aktuelle Saison als Übergang installiert worden. Die Strukturkommission unter der Leitung des Staatssekretärs Petra Olschowski und Oberbürgermeister Dr. Albert Kauflein hatten in ausführlichen Anhörungen mehrere Varianten geprüft und dem Vorstand das neue Führungsmodell empfohlen. Für die Zeit ab 2024 wird eine Theaterpersönlichkeit als künstlerische Leitung gesucht, die im Rahmen des kollektiven dreiköpfigen Gremiums die künstlerische Verantwortung übernimmt.

Krise als Chance für einen strukturellen Neuanfang genutzt

„Diese Entscheidung des Vorstandes ist ein Meilenstein für eine neue kollegiale Kultur des Miteinanders“, sagte der Vorsitzende des Vorstandes, Kunstministerin Teresa Bauer, bei der Vorstellung des Theatermodells. „Gemeinsam wurde eine bestehende Krise als Chance für einen strukturellen Neuanfang genutzt und das Karlsruher Theatermodell als neues Führungsmodell für das Badische Staatstheater gefunden.“ Der Minister dankt allen, die sich an der Arbeit am Zukunftsprozess für das Badische Staatstheater beteiligt haben. Besonders wichtig war die juristische Expertise von Rolf Bolwin auch bei der Gestaltung der Übergangsverfahrensordnung und damit der Ausgestaltung des neuen Führungsmodells.

Vor dem Hintergrund der Pandemie und der Auswirkungen auf den Theaterbetrieb sei das außerordentliche Engagement von Personal, Theaterleitung und Strukturausschuss nicht zu überschätzen, sagte Theresia Bauer.

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Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, im Vorstand, sprach von dem guten Ergebnis eines herausfordernden Prozesses: „Nach dem Führungskrise 2020 das gesamte Badische Staatstheater hat sich gemeinsam mit Politikern und externen Experten auf den Weg gemacht und an den inneren und äußeren Strukturen gearbeitet. Dieser gemeinsame Weg wird fortgesetzt. Er kann das Haus in eine gute Zukunft führen.“

Beratungen auf allen Ebenen der Belegschaft

Die Leiterin der Strukturkommission, Staatssekretärin Petra Olschowski, betonte die intensiven Beratungen in der Kommission seit dem Frühjahr 2021 und die zahlreichen Anhörungen auf allen Ebenen der Belegschaft. Der Zukunftsprozess für das Badische Staatstheater ist mit der Entscheidung keineswegs abgeschlossen: „Das Theater als lernende Organisation wird sich stetig weiterentwickeln müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Das gilt sowohl für die interne Arbeitsstruktur als auch für den Auftrag, ein lebendiges Theater für Stadt und Land zu sein.“

Dr. Ulrich Peters, der jetzige Intendant des Badischen Staatstheaters, sagte: „Ich habe hier im Haus eine sehr lebhafte und auch sehr konzentrierte Diskussion erlebt. Ich denke, es ist etwas Gutes und Neues entstanden, das auch Signalwirkung haben kann.“

Dreiergremium statt Intendant: das Karlsruher Theatermodell

Das Badische Staatstheater soll künftig, wie bereits in der laufenden Übergangszeit, von einem dreiköpfigen Gremium geleitet werden. Das dritte Mitglied der Theaterleitung wird vom Vorstand auf gemeinsamen Vorschlag des Intendanten und des Geschäftsführers berufen. Es muss mit einer Person besetzt sein, die aufgrund ihres Berufsbildes für das gesamte Theater verantwortlich ist (z. B. künstlerische Leitung, Chefdramaturgie). Als Theaterleitung trägt das dreiköpfige Gremium die Gesamtverantwortung für das Badische Staatstheater.

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Die Sektionsleiter und der Generalmusikdirektor sind in die Programmplanung eingebunden. Die Zuständigkeiten der Abteilungsleiter sind klar und transparent geregelt. Darüber hinaus ist der wertebasierte Verhaltenskodex des Deutschen Bühnenvereins die Grundlage für die Führungskultur.

Zu den ebenfalls diskutierten Führungsmodellen gehörte beispielsweise das Intendantenführungsmodell des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart mit vier Intendanten. Dies ist nach Ansicht der Strukturkommission des Badischen Staatstheaters nicht umsetzbar, da die Intendanten in Karlsruhe nicht wie in Stuttgart autonom auf eigene Spielstätten und Technik zugreifen können.

Findungskommission eingerichtet

Der Vorstand hat am Mittwoch eine Findungskommission zur Suche nach einem Intendanten für das Badische Staatstheater Karlsruhe ab der Spielzeit 2024/25 eingesetzt. Das ehrgeizige Ziel ist es, nach der Sommerpause 2022 in einer Sondersitzung über diese Position zu entscheiden. Die Findungskommission wird von Staatssekretärin Petra Olschowski und dem stellvertretenden Bürgermeister Dr. Albert Kauflein geleitet. Jens-Daniel Herzog, Intendant des Staatstheaters Nürnberg, und Sonja Anders, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover und kommissarische Intendantin, werden die Auswahlkommission fachlich beraten. Ein Vertreter des Personalrats ist Gast bei den Sitzungen der Kommission und wirkt bei der Suche nach der Geschäftsführung mit. Bei der Auswahl der Kandidaten wird die Theaterleitung hinzugezogen.

Badisches Staatstheater Karlsruhe

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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