„Die Themen Ernährung und Ernährungssicherheit haben in den vergangenen Jahren insgesamt an Bedeutung gewonnen. Nicht zuletzt führen uns der Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie oder die Auswirkungen des Klimawandels deutlich vor Augen, wie wichtig eine sichere, starke und regionale Versorgung mit Lebensmittel ist. Daher gilt es auch in Zukunft alle Anstrengungen zu unternehmen, um eine verlässliche Versorgung mit regional erzeugten Lebensmitteln aus Baden-Württemberg sicherzustellen. Die Landesregierung setzt mit der Weiterentwicklung der Ernährungsstrategie (PDF), der Verstärkung der Bildungsarbeit im Bereich Ernährung, aber auch Initiativen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung neue Schwerpunkte für das Ministerium. Darüber hinaus sind Initiativen zur Stärkung der regionalen Märkte für unsere landwirtschaftlichen Produkte mit besonderem Fokus auf die biologische und regionale Landwirtschaft vordringlich. Um dem Rechnung zu tragen, wurde am Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz nun eine neue Fachabteilung ‚Markt und Ernährung‘ eingerichtet, die die besagten Themen aufgreifen und Lösungen für die anstehenden Herausforderungen erarbeiten wird“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am 12. April 2023 in Stuttgart.
Bündlung der Kompetenzen im Bereich der Ernährung
Bereits zu Beginn der Legislaturperiode wurde der Ministeriumsname um „Ernährung“ ergänzt. Durch die neu eingerichtete Abteilung ‚„Markt und Ernährung“ werden nun Kompetenzen im Bereich der Ernährung gebündelt und Synergien geschaffen und gestärkt. Im Rahmen des baden-württembergischen Vorsitzjahres der Verbraucherschutzministerkonferenz 2023 wird das Thema Ernährung eine wesentliche Rolle spielen. „Ein Schwerpunkt wird dabei auch die Verknüpfung der Inhalte und Ziele der Ernährungsstrategien der Länder untereinander sowie mit der des Bundes darstellen. Gemeinsam mit den anderen Ländern wollen wir hier den Bereich der Verbraucherbildung stärken“, sagte Minister Peter Hauk.
Auch bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist eine intensivere Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig und kann der Entstehung von Lebensmittelabfällen entgegenwirken. 70 Prozent der Lebensmittel werden in privaten Haushalten weggeschmissen. Verbraucherbildung sei das Thema der Stunde. „Wir wollen die Menschen dafür gewinnen, sich mehr mit dem Thema Essen auseinanderzusetzen. Wie ernähre ich mich gesund und nachhaltig, wo kommt mein Essen her, wie gehe ich mit Lebensmittelresten um? Auch sollen sich Verbraucher wieder auf Ihre Sinne verlassen und riechen, sehen und schmecken und so erkennen, ob Essen noch gut ist. Unser Ansatz muss es sein, die Lebensmittelverschwendung weiter einzudämmen und Grundlagen zu schaffen, damit die Lebensmittel erst gar nicht im Abfallcontainer laden“, betonte Minister Peter Hauk.
Inhalte der Ernährungsstrategie dienen als Orientierung
2017 hat Baden-Württemberg für einen umfassenden Ansatz als erstes Bundesland eine Ernährungsstrategie mit neun Leitsätzen beschlossen. Nun ist es das Ziel, die einzelnen Maßnahmen inhaltlich zu akzentuieren und besser mit lokalen Aktivitäten zu vernetzen, um mehr in die Fläche zu kommen und erfolgreiche Programme, wie die Landesinitiative BeKi-Bewusste Kinderernährung, noch einmal deutlich auszubauen. Die Inhalte der Ernährungsstrategie dienen dabei als Orientierung für lokal angepasste Strategieprozesse und Schwerpunktsetzungen. Auch eine Kantinenrichtlinie für die Kantinen der gesamten Landesverwaltung ist in diesem Zusammenhang geplant.
„Mit der Weiterentwicklung der Ernährungsstrategie möchte das Land die Bürgerinnen und Bürger für ein vernünftiges Ernährungsverhalten und für die gesundheitlichen, ökologischen und sozialen Folgen unserer Ernährung sensibilisieren. Wir in Baden-Württemberg setzen beim Thema Ernährung nicht auf Verbote, sondern auf die mündigen Verbraucherinnen und Verbraucher, die selbst entscheiden können“, betonte Minister Peter Hauk.
Ministerialrätin Isabel Kling leitet Abteilung
Die Leitung der neuen Abteilung übernimmt Ministerialrätin Isabel Kling. Sie leitete viele Jahre die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und das Ministerbüro. Neben ihrer langjährigen und erfolgreichen Führungserfahrung in mehreren Verwendungen und Verwaltungsebenen, zeichnet sich die Diplom Betriebswirtin und Diplom Journalistin durch ihre Kompetenz und Erfahrung als professionelle Kommunikatorin, speziell auch im Bereich der Krisenkommunikation (Afrikanische Schweinepest, Vogelgrippe, Corona) aus. Sie bringt darüber hinaus eine hohe fachliche Qualifikation und Organisationsgeschick mit. Neben ihrer langjährigen Marketingerfahrung, die sie in den letzten Jahren vor allem durch die Planung und Umsetzung von Kampagnen unter anderem in den Bereichen Ernährung und Regionalität erfolgreich unter Beweis stellen konnte, bringt sie ein breites Netzwerk auf Landes-, Bundesebene und Ebene der Europäischen Union mit, das zum Gelingen der anstehenden Herausforderungen, wie zum Beispiel zur Umsetzung der Ernährungsstrategie, notwendig sein wird.
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Ernährung
Inspiriert von Landesregierung BW