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Literaturstipendien 2022 vergeben

Die Literaturstipendien 2022 gehen an die Autorinnen Janina Hecht und Ilona Hartmann sowie die Dichterin Chandal Nasser. Mit den Stipendien fördert und fördert das Land drei polyphone und hochinteressante Nachwuchsautoren.

Die Literaturstipendien des Landes Baden-Württemberg gehen in diesem Jahr an die Autorinnen Janina Hecht, Ilona Hartmann und die Dichterin Chandal Nasser. Die Stipendien sind mit jeweils 12.000 Euro dotiert und mit einer gemeinsamen Lesereise in Baden-Württemberg verbunden.

„Die ihnen verliehenen Literaturstipendien geben Janina Hecht, Ilona Hartmann und Chandal Nasser wichtige gestalterische Freiheiten, um zu schreiben, ihre Werke weiterzuentwickeln und sich mit ihren Texten einem Publikum vorzustellen“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski anlässlich der Bekanntgabe der drei Stipendiaten. „Die Themen Herkunft und Identitätssuche, familiäre Beziehungen und deren Spannungsfelder, die Fragen der Schuld und des Verstehens ziehen sich durch alle prämierten Texte.“

Auszeichnung für vielversprechende Nachwuchsautoren

Mit den Literaturstipendien ehrt das Land Autorinnen und Autoren, die am Anfang ihres literarischen Schaffens stehen, deren Qualität überzeugt und die einen Bezug zu Baden-Württemberg haben, etwa durch Geburt, Wohnort, Ausbildung oder Arbeitsschwerpunkte.

„Mit der Vergabe staatlicher Stipendien richten wir unser Augenmerk auf vielversprechende Nachwuchsautoren, wollen sie ermutigen, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, größere Arbeiten in Angriff zu nehmen oder abzuschließen“, so Petra Olschowski.

Herausragende Werke der Autoren

Im Roman „In diesen Sommern“ zeichnet den Autor Janina Hecht ein überzeugendes Familienpsychogramm. „In der Retrospektive der Ich-Erzählerin vermittelt die namensgebende Staffel die Wärme, die ihr nur in wenigen Momenten der Kindheit und Jugend geschenkt wird“, so die Jury in ihrer Begründung. In kurzen Episoden und mit lakonischer und eindringlicher Sprache gelang es dem Autor, die vorherrschenden Stimmungen und Gewaltexzesse des Vaters der vierköpfigen Familie eindrucksvoll zu schildern und dennoch auf Vorwürfe zu verzichten.

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„Land in Sicht“ ist der erste Roman des jungen Autors, der in der Twitter-Community und in Online-Kommentaren der ZEIT . bekannt ist Ilona Hartmann. Auf einer Flusskreuzfahrt auf der Donau kreuzen sich die ungleichen Wege der Tochter mit ihrem bisher unbekannten Vater. In ihrer Begründung hob die Jury die Komik, das Gespür der jungen Autorin für skurrile Situationen und ihre lebendige und unprätentiöse Sprache hervor.

Der südbrasilianische Dichter Chandal Nasser spiegelt sich in ihrem ersten deutschsprachigen Gedichtband „Impressionen aus Babel“ ihren Weg in die neue Sprache, die sie nach ihrem Umzug nach Deutschland wieder gelernt hat, und verbindet dies mit ihren brasilianischen Kindheitserinnerungen. Ihre meisterhaften Gedichte sind leichtfüßig, tiefgründig und überschreiten spielerisch die Grenzen der Literatur, sie zeigen scheinbar einfache Beobachtungen in der Natur und im Alltag, so die Jury in ihrer Begründung.

Kurzvitae der Stipendiatinnen und Stipendiaten

Janina Hecht wurde 1983 bei Stuttgart geboren. Sie studierte Neuere Deutsche Literatur und Linguistik. 2016 und 2018 war sie Stipendiatin der Bayerische Akademie des Schreibens im Literaturhaus München. 2019 erhielt sie ein Stipendium von Verband Deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg. Sie lebt und arbeitet in Karlsruhe.

Ilona Hartmann ist freie Autorin und Texterin. 1990 in Backnang bei Stuttgart geboren, zog sie nach dem Abitur zunächst nach Leipzig und dann nach Berlin, vor allem aber zum Internet. Sie ist Autorin und Kolumnistin des ZEIT MAGAZIN und für ZEIT ONLINE, auch bekannt als Kurzbeobachterin des aktuellen Geschehens auf Twitter und Instagram.

Chandal Nasser wurde in Südbrasilien geboren. Sie hat zwei Gedichtbände in ihrer Muttersprache Portugiesisch veröffentlicht. Seit 2011 schreibt sie in ihrer Wahlheimat Tübingen auf Deutsch. 2019 veröffentlichte sie ihr Deutschlanddebüt, den Gedichtband „Impressionen aus Babel“.

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Die Jury

Zur Jury gehörten in diesem Jahr Oswald Burger vom Literaturforum Oberschwaben, Dr. Beate Laudenberg (Literaturwissenschaftlerin an der Pädagogische Hochschule Karlsruhe) des Literarische Gesellschaft Karlsruhe, Annette Maria Rieger, Journalistin und Kulturmittlerin, Ruth Wieczorek vom Stadtbibliothek Stuttgart und Werner Witt vom Verband Deutscher Schriftsteller Baden-Württemberg.

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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